Sind Jungs oder Mädchen in der Pubertät einfacher?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach meiner Erfahrung sind Jungs vor der Pubertät eher schwieriger als Mädchen. Dafür erlebe ich Mädchen in der Pubertät schwieriger als Jungs.

Wie schwierig Pubertierende sind, hängt oft genug von ihrem Umfeld/ Freundeskreis ab.

Nicht zu unterschätzen ist die Neuvernetzung des Gehirns während der Pubertät. Das kann erschreckende und schwerwiegende zustände hervorbringen.


Goodnight  30.06.2024, 23:02

Danke für den Stern 💫

rotesand 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 23:12
@Goodnight

Gerne, deine Antwort war und ist objektiv und deckt sich etwa mit meinen Erfahrungen. Viele Grüße!

Oh, das bleibt sich recht gleich.

Es kommt drauf an "wie" man erzogen wurde bis dahin, "welche" Vorbilder der Heranwachsene hat/te daheim und im sozialen Umfeld, "wie" der Umgang miteinander innerhalb der Kernfamilie ist.

Verzogen zu wirken, zickig/ besserwisserisch/genervt/kotzig .... hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun.

Und mit dem Hormonchaos der Pubertät haben sowohl Mädchen als auch Jungs gleichermaßen zu kämpfen.

Plus Selbstfindung, Zurechtfinden mit dem sich verändernden Körper, Zurechtfinden mit der sich verändernden Stimme und Behaarung, Zurechtfinden mit dem ganzen von aussen reinprasselnden "so und so muss man sein/denken/sich stylen"

Mein Eindruck ist, dass man das pauschal nicht beantworten kann. Mein vierzehnjähriger Sohn ist auch als Jugendlicher in der Pubertät der angenehmste Junge, den man sich nur vorstellen kann. Er ist ausserordentlich vernünftig und lässt im Konfliktfall gut mit sich reden.

Meine jüngere Schwester war in er Pubertät wahrscheinlich schwieriger als ich und hatte mehr Konflikte mit unsren Eltern. Aber da haben auch noch ganz andere Faktoren mitgespielt.

Als Lehrer habe ich die Erfahrung gemacht, dass Jungs meist eher Regeln brechen oder Grenzen austesten, Mädchen provozieren dafür häufiger so, dass ich es mich schon ziemlich getroffen hat.


rotesand 
Beitragsersteller
 09.10.2024, 18:57

Meine Mutter war auch Lehrerin und hat sich mal sehr ähnlich geäußert, was den letzten Abschnitt betrifft. Sie meinte, Mädchen seien hinterlistiger und gemeiner, man rege sich nachhaltiger über sie auf als über Jungs, deren Quatsch der typische Lehrer nach zwei Stunden vergessen hat.

Einerseits glaube ich, da ist tatsächlich was dran. Allerdings noch wenig gut erforscht. Aber erste Untersuchungen zeigen zum Beispiel auch, dass gerade Jugendliche und junge Frauen zu selbstverletzendem Verhalten neigen. Und das ist ja ein Anzeichen dafür, dass es sie ganz schön heftig erwischt der pubertäre Umstellungsprozess.

Andererseits glaube ich aber auch, dass es Mädchen tendenziell schwerer gemacht wird. Wenn man Pubertät als Abgrenzungsprozess von den Eltern versteht, so steht das sehr konträr zu den Beschützerverhalten, die manche Eltern an den Tag legen. Für gewöhnlich müssen eher Mädchen ihre freie Kleiderwahl, die abendlichen Ausgehzeiten mit wem und wohin mehr ausdiskutieren als Jungs.