Sieht ihr in den allgegenwärtigen Debatten rund um das Bürgergeld ein künstlich erschaffener Klassenkampf?
Ist das Problem nicht an völlig anderer Stelle? Ein Großteil der Bürgergeldempfänger sind Aufstocker. Jene, die gänzlich vom Bürgergeld leben, tun nur es deshalb, weil die Höhe des Bürgergeldes attraktiver ist als das Gehalt vom eigenen Job. Die Bereitschaft zu arbeiten, wäre doch eine völlig andere, wenn Arbeit angemessen entlohnt würde. Wieso blickt man vor diesem Hintergrund nach unten, um dort die Hauptverantwortlichen zu suchen, und nicht nach oben?
7 Antworten
Jene, die gänzlich vom Bürgergeld leben, tun nur es deshalb, weil die Höhe des Bürgergeldes attraktiver ist als das Gehalt vom eigenen Job.
Das ist kompletter Unsinn und zeigt, daß Du keine Ahnung von der Materie hast.
Für die Politik dient dieses Thema nur dem Populismus.
Es gibt viele Menschen, die auf diese Leistung angewiesen. Aufstockend oder auch nicht.
Ich habe doch selbst von einer Person aus meinem Umfeld etwas Ähnliches gehört.
Dann hast Du Unsinn gehört.
die so denkt.
Mit "denken" jat das nichts zu tun.
Du hast mich missverstanden: Sie hat das Bürgergeld an der Stelle ihrer Arbeit in Erwägung gezogen wegen der Höhe ihres Einkommens. Ich bekam das Gespräch selbst mit. Sie verdiene nur 300€ mehr als sie wahrscheinlich vom Bürgergeld bekäme, sie würde unter Verzicht auf das Mehr von 300€ sich den Stress jeden Morgen vor der Arbeit mit ihrem Kind ersparen, wenn sie Bürgergeld beziehe. So ihre Argumentation.
Du hast mich missverstanden:
Eher Du mich :)
Sie hat das Bürgergeld an der Stelle ihrer Arbeit in Erwägung gezogen wegen der Höhe ihres Einkommens.
Das hatte ich vestanden :)
So ihre Argumentation.
Das ist keine Argumentation, sondern Unsinn.
Bürgergeld ist keine Wahlleistung. Entweder man hat Anspruch darauf oder man hat ihn nicht.
Falls man Anspruch darauf und diesen geltend macht, muß man sich an Mitwirkungspflichten halten.
Bürgergeld ist kein Taschengeld des Staates und auch nicht für den langfristigen Bezug vorgesehen.
Damit bin ich raus.
Angeblich ziehen es viele in Erwägung. Anscheinend kam jetzt raus, selbst diese von dir vorgebrachte Person tut es nicht. Sollte Sie sich dafür entscheiden (Kündigung, Aufhebungsvertrag) würde Bürgergeld erst einmal Sanktioniert und Sie muss sich wieder bewerben. 300 Euro mehr oder weniger ist viel wenn es um Grundlegende Dinge wie Miete und Essen geht, insbesondere wenn da noch ein Kind ist. Vielleicht würde Sie einfach in einen anderen Job gehen, der ihr mehr zusagt. In 99 % wollen Menschen die so argumentieren einfach Mitgefühl für ihren Stress bei der Arbeit. Sie erhält wie alle mehr Geld beim arbeiten als mit Bürgergeld, es war ist und bleibt immer attraktiver zu arbeiten vom Geld her. Die letzte Regierung hat diese Differenz auch noch einmal erhöht.
Das hat in diesem Staat leider eine lange Tradition. Und Merz hat wohl die Absicht es auf die Spitze zu treiben. Besonders schade ist das viele Deutsche auf diesen alten Trick, die unteren Schichten gegeneinander auszuspielen, immer wieder und gerne reinfallen
Weil es immer einfacher ist nach unten zu treten als nach oben zu zeigen. Dann kann man sich selbst auch schön in die Opferrolle werfen. Mit dem Flüchtlingen oder Arbeitslosen tauschen will aber komischerweise trotzdem niemand.
Hey,
Viele Debatten rund um das Bürgergeld wirken tatsächlich wie ein künstlich angeheizter Konflikt zwischen arm und etwas weniger arm, während die eigentlichen Ursachen oft kaum thematisiert werden. Dass viele Empfänger des Bürgergeldes Aufstocker sind, zeigt, dass das Problem eher in niedrigen Löhnen und unsicheren Arbeitsverhältnissen liegt. Wenn Menschen vom Bürgergeld besser leben können als von einem Vollzeitjob, ist das kein Zeichen von Faulheit, sondern von einem System, das Arbeit nicht ausreichend belohnt. Die Fokussierung auf Menschen mit geringem Einkommen lenkt von strukturellen Fragen ab, etwa von der Verteilung von Vermögen und Macht oder der Rolle großer Unternehmen beim Lohndumping. Der Blick nach oben wäre in vielen Fällen deutlich zielführender.
LG
Ich habe die Einführung des Bürgergelds begrüßt, mittlerweile bedarf es aber einer Modifizierung. Viele freie Arbeitsplätze können wegen des fehlenden -finanziellen - Anreizes nicht mehr besetzt werden, bspw. beim Hotel - und Verkaufspersonal. Da stimmt was nicht!
Ja, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Die Grünen haben es "zu gut" gemeint. Eine Korrektur zum Mittelweg wäre gut.
Dann erklär mir doch, weshalb das Unsinn ist. Ich habe doch selbst von einer Person aus meinem Umfeld etwas Ähnliches gehört. Sie wird wohl kaum, die einzige in der Republik sein, die so denkt.