Schwäche verachten?

7 Antworten

Oh, die gute alte „Schwäche ist keine Option“-Philosophie – immer wieder ein Hit! Hier ein paar sarkastische Überlegungen und Fakten für dich:

1. **Schwäche verachten = Erfolg?** Wenn du glaubst, dass das Verachten von Schwäche der Weg zum Erfolg ist, dann machst du den „Harsh Reality Check“ auf die harte Tour. Schwäche zu verachten bringt dich nicht unbedingt weiter – oft sind es die Menschen, die Verständnis und Empathie zeigen, die langfristig erfolgreicher sind.

2. **Therapeuten und ihre „schwachen“ Ratschläge:** Therapeuten raten oft dazu, langsamer zu machen und sich nicht ständig selbst zu zerfleischen, weil sie wissen, dass übermäßiger Druck oft zu Burnout und langfristigen gesundheitlichen Problemen führt. Es geht darum, einen nachhaltigen Weg zu finden, um Herausforderungen zu meistern, statt sich selbst in die Knie zu zwingen.

3. **Wohlstand durch Erholung:** Ja, es klingt paradox, aber das „langsame Nehmen“ kann tatsächlich dazu führen, dass man mehr erreicht. Der moderne Mensch neigt dazu, sich selbst und andere so hart zu beurteilen, dass es die Produktivität eher hemmt als fördert. Ein entspannterer Ansatz kann die Kreativität und Effektivität steigern – klingt verrückt, ist aber so.

4. **Schwäche als Stärke:** Der Gedanke, dass Schwäche ein Zeichen von persönlichem Versagen ist, ist veraltet. Tatsächlich kann das Eingestehen von Schwäche und die Bereitschaft, daran zu arbeiten, zeigen, dass du wirklich an persönlichem Wachstum interessiert bist. Es ist nicht die „schwache“ Haltung, die dich zurückhält, sondern das ignorieren der eigenen Grenzen.

5. **Gesellschaftliche Normen:** Heute erkennen viele Menschen an, dass psychische Gesundheit und Selbstfürsorge wichtige Aspekte eines gesunden Lebensstils sind. Es ist nicht „Schwäche“, sich Hilfe zu holen oder sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sondern eine kluge Strategie für langfristigen Erfolg und Wohlbefinden.

Letztlich sind Therapeuten nicht die bösen „Schwäche-Förderer“, die du dir vorstellst, sondern Experten, die helfen wollen, eine Balance zu finden, damit Menschen nicht zusammenbrechen, während sie versuchen, ihre Ziele zu erreichen. Vielleicht wäre es hilfreich, diesen Ansatz mal auszuprobieren, statt weiterhin auf den „Harsh Reality“-Zug aufzuspringen!

Prinzipiell ist es gut seine Werte ordentlich sortiert zu haben, und auch Konsequenzen zu ziehen. Problematisch wird es wenn man sich selbst eben wieder nur Energie raubt weil man sich dauernd selbst geißelt- aus Stolz, welcher als Schatten den Minderwertigkeitskomplex hat. Stabilität ist erstrebenswert, wer sich nicht vollkommen annehmen kann wie er ist, kann auch nicht wachsen denn jede Reise fängt auf dem Boden der Tatsachen und im Hier und Jetzt an.

Wie dem auch sei, vielleicht solltest du dir mal Psychologen älterer Schule reinziehen. Wie C.G Jung und Alfred Adler. Wenn man sich eine isolierte Aussage rausklaubt macht das nämlich wenig Sinn, denn was Menschen sagen und denken und tun und fühlen ist ineinander eingebettet und bedingt einander. Also wirst du wohl nur anfangen zu verstehen wenn du dir mal nen größeres Bild machst.

Wegen meiner Depression schaffe ich auch nicht mehr so viel, wie zuvor.

Es hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern es geht um die Akzeptanz und die Möglichkeiten, die ich habe. Nicht so hart zu sich zu sein, soll dabei helfen das Selbstwertgefühl aufzubauen.

Wenn Du permanent mit 300 km/h auf der Autobahn unterwegs bist, musst Du relativ schnell zum Rasthof, um Sprit zu tanken.

Fährst Du allerdings mit 120 km/h. Hast Du noch viele Reserven, um Deine Reise fortzusetzen.

Spar Dir die Energie und denke daran, dass Du Dich für das belohnst, was Du schon geschafft hast.

Ein starkes Wesen ist sich auch seiner Schwächen und Fehler bewusst.

Geht es dir besser, wenn du dich unter Druck setzt und wenn dich fertig machst, sobald du das Ziel nicht erreichst? Nein. Stattdessen wird die Erkrankung immer schlimmer. Statt den Heilungsprozess zu beschleunigen, verlangsamt man ihn.

Vergleiche es mit einem gebrochenen Bein. Wenn du die diese Schwäche nicht akzeptieren willst und die ganze Zeit rumrennst, statt es einzugipsen, wird das Bein immer schlimmer und verheilt sehr viel langsamer oder gar nicht. Und zusätzlich kommen Schmerzen. Genau dasselbe ist es bei psychischen Erkrankungen.

Ich hasse es auch langsam zu machen und es frustriert mich kaum was aktiv tun zu können, damit es besser wird. Doch ich habe durchaus bemerkt, dass es mir besser geht, wenn ich es schaffe Geduld zu zeigen.

Konzentriere dich darauf deine Einstellung zu ändern. Nicht das man tausende Sachen gleichzeitig tut, sondern welche Einstellung man hat, ist entscheidend für die Genesung. Im Grunde sollst du ja an dir arbeiten - aber eben an anderen Dingen, die nicht so leicht greifbar und umsetzbar sind. Was es so schwierig macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.