Schreibt man nach "durch" groß?
Ich weiß, dass man nach "Durchs" groß schreibt, z.B.: Durchs Schreiben fällt mir auf, dass die Zeit schnell vergeht, aber wie ist es hier?: Durch U/unterlassen der Arbeit ist er gefeuert worden. Wie ist es hier? eine Erklärung wäre nett(:
4 Antworten
"durchs" = durch das
Ja, nach "durchs" schreibt man meistens groß, weil dann meistens als nächstes Wort ein Nomen (= Substantiv, Hauptwort) im Neutrum (n.) folgt, aber eben nur meistens, jedoch nicht immer. Also ist das eine Regel, die nichts bringt. Schau hier:
- Wir fahren durchs Altmühltal. (Nomen n. = groß)
- Wir fahren durchs schöne Altmühltal. (Adjektiv = klein)
- Wir fahren durch das schöne Altmühltal. (Artikel = klein)
- Ich gehe durch den/einen Wald. (Artikel = klein)
- Er fährt durch die/eine Stadt. (Artikel = klein)
- Durchs Lesen vergrößert man seinen Wortschatz. (Nomen n. = groß)
- Durch das Lesen vergrößert man seinen Wortschatz. (Artikel = klein)
- Durch regelmäßiges Lesen vergrößert man seinen Wortschatz. (Adjektiv = klein)
- Ein Land, durch das/welches die Donau fließt, ist z. B. Deutschland. (Relativpronomen = klein)
Du hast gar kein Problem mit "durch" oder "durchs", sondern du hast ein Problem damit, welche Wörter man groß oder klein schreibt. Groß schreibt man
- Nomen , d.h. alle Wörter die einen Artikel haben oder haben können: das/ein Messer, die/eine Gabel, der/ein Löffel; die/- Messer, Gabeln und Löffel
- Namen: Peter, Gabriele, Hartmann, Japan, Amazonas, Siemens
- die höfliche Anrede im Singular und Plural: Sie, Ihnen
Nominalisierte Adjektive und Verben
- Nominalisierte Adjektive: groß -> das Große / klein -> etwas Kleines / gut -> alles Gute / deutsch -> der Deutsche, ein Deutscher, die Deutschen / krank -> der Kranke, ein Kranker, die Kranke, eine Kranke, die Kranken, - Kranke
- Nominalisierte Partizipien: a.) Partizip 1: lieben -> liebend -> die Liebenden / studieren -> studierend -> der Studierende, ein Studierender /beten -> betend -> die Betende, eine Betende b.) Partizip 2: hacken -> gehackt -> 500 g Gehacktes, verbieten -> verboten -> das Verbotene, lieben -> geliebt -> der oder die Geliebte, anstellen -> ein Angestellter oder eine Angestellte
- Nominalisierte Infinitive: essen -> das Essen, töten -> das Töten, schreiben -> das Schreiben, unterlassen -> das Unterlassen
Beispiele für nominalisierte Infinitive:
- ich habe keine Zeit zum Schreiben. (zum = zu dem)
- Ich komme vom Schwimmen. (vom = von dem)
- Im Herbst macht (das) Wandern mir großen Spaß.
- Weißt du, ob (das) Rauchen hier erlaubt ist?
- Ich bin der Beste im Turnen. (im = in dem)
- Ich höre beim Autofahren immer Musik. (beim = bei dem)
- Vielen Dank fürs Abholen. (fürs = für das)
- Beim Fußballspielen komme ich durchs Rennen ins Schwitzen. (beim = bei dem, durchs = durch das, ins = in das)
Wenn du der, die oder das als Artikel einsetzen kannst, wird das Verb nominalisiert und damit großgeschrieben.
Durch (das) Unterlassen...
Edit wg. ungenauer Formulierung
Nur wenn das "das" ein Artikel ist.
> Kannst du das (Demonstrativpronomen) unterlassen?
Hier ist es ja auch kein Nomen. Das ist also keine logische Begründung.
Was meinst du?
Natürlich ist es so, dass "das" nicht immer Signalwort für die Substantivierung eines Verbs ist.
🤯🤣 Im Moment weiß ich selbst nicht, was ich vorhin mit meinem Kommentar sagen wollte. Vielleicht kommt's mir ja noch. Oder es war wirklich Stuss.🤣
Der Antwortgeber hatte ja behauptet, ein Verb müsse stets nominalisiert sein, wenn man davor "das" setzen könne. Das kann man aber nicht pauschalisieren, daher schrieb ich meinen Kommentar.
Deinen Kommentar darauf habe ich bis jetzt nicht verstanden. 🤷
Ich ja auch nicht. Das habe ich doch schon gesagt. Keine Ahnung, welche Flöhe mir vor 1½ Stunden durchs Gehirn gehüpft sind.
Edit: Frage falsch verstanden 🤦♀️ Man schreibt es groß. Also das darauffolgende Wort. Das s steht für "das".
Durchs bedeutet Durch das und hinter das wird in diesem Fall Schreiben groß geschrieben
Danke.