Die Zeit vergeht immer schneller?

10 Antworten

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Um dafür zu sorgen dass die Zeit langsamer vergeht, muss man seinen Blickwinkel und sein Verhalten ändern.

Je älter man wird, desto mehr automatisieren sich Tätigkeiten. Dadurch ist man mit den Gedanken anderswo und bekommt nicht mit wie die Zeit vergeht, was dafür sorgt dass sie (gefühlt) schneller vergeht.

Wenn man sich den Tätigkeiten wieder bewusst wird und auf Automatisierung verzichtet, dann kann man dem entgegenwirken.

Der Flow, oder auch Workflow, ist, so produktiv er ist, ebenfalls ein Faktor der die Zeit schnell vergehen lässt. Wenn man in einer Arbeit aufgeht und alles um sich herum vergisst, verrint die Zeit wie im Flug.

Zu guter Letzt der Blickwinkel. Je jünger man ist, desto aufregender ist die Welt. Überall gibt es etwas neues zu sehen, etwas unbekanntes zu entdecken und man muss sich einfach alles ansehen.

Je älter man wird, desto weniger neues gibt es zu entdecken, man beginnt auszublenden und blendet dabei jedoch auch potentielle neue Dinge aus. Da es nichts neues zu erforschen gibt, vergeht die Zeit gefühlt viel schneller.

Um dem entgegenzuwirken, muss man beginnen wie als kleines Kind zu suchen. Egal ob etwas bereits bekannt ist, oder nicht, erforsche es mit den Augen, such Details, Makel oder Besonderheiten.

Wenn du auf dem Weg zur Arbeit zum Beispiel immer am selben Werbeplakat vorbeikommst, versuch Unterschiede zum Vortag zu finden. Sind die einzelnen Plakate nahtlos verklebt? Hat jemand etwas draufgeschmiert? Was stellt es dar? etc.etc.

Nimm dich gelegentlich Auszeiten und geh spazieren, am Besten in der Natur. Mach Fotos oder Zeichnungen von allem Interessanten und gib dir selbst kleine Aufgaben wie:

.) Finde alle unterschiedlichen Grasarten auf deinem Weg.

.) Zeichne, Fotografiere, Beschreibe die Rinde verschiedener Bäume

etc.etc.

So schärfst du deinen Blick fürs Detail.

Kurz gefasst:

Bewusste Handlungen und offene Augen sind der Schlüssel für ein Gefühl der langsam vergehenden Zeit.


Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:19

Danke für deine Worte. Das tut gut, so etwas zu lesen, weil ich das ja eigentlich schon instinktiv versuche. Aber das war bisher mehr im Unterbewusstsein. Vielleicht ist es wirklich besser, sich einfach darauf "bewusst" einzulassen.

Andrastor  19.07.2016, 16:29
@Noidea333

Das ist es auf jeden Fall.

Mit etwas Übung kannst du das dann kontrollieren und die Zeit "verlangsamen" wenn du sie genießen willst, oder "beschleunigen" wenn du zum Beispiel einen Termin schneller herbeiführen willst.

Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:31
@Andrastor

Na ja, ganz so einfach wird es wohl leider nicht gehen. Das würde ja schon bald einer Zeitmaschine ähneln, die es leider nicht gibt, so gerne man es sich auch wünschen täte^^

Andrastor  19.07.2016, 16:52
@Noidea333

Wie gesagt, mit etwas Übung geht das ;)

Natürlich nicht so extrem wie bei einer Zeitmaschine, aber trotzdem sehr effektiv.

Der Tag hat immer 24 Stunden, egal wie alt wir sind. Doch je älter wir werden desto mehr verlieren wir das Gefühl für die Zeit und für Tätigkeiten und Aktivitäten die wir in dieser Zeit erledigen.

Als Kind kam uns eine ganze Nacht Schlaf unendlich vor, heute ist es ein Geschenk. Dafür haben wir früher für gewisse Dinge länger gebraucht, heute brauchen wir nur ein paar Minuten um sie zu erledigen.

Unser Gefühl für die Zeit ändert sich mit dem Alter und der Umgang mit der Zeit.

Bei allen Dingen in die sich irgendwann eine Routine einschleicht verlieren wir auch gleichzeitig die Wahrnehmung dafür. Man sagt ja auch das man dies oder das im Schlaf erledigt. So erledigt man viele Dinge ohne bewusst wahrzunehmen das man etwas getan hat. Man hat aber etwas getan, man hat es nur nicht bewusst wahr genommen. Dadurch packen wir auch immer mehr in den Tag hinein und füllen ihn mit immer mehr Tätigkeiten an. Dadurch steigt der Stress und das Gefühl das der Tag zu kurz ist.

Ob wir wollen oder nicht. Wir müssen uns den Tag bewusster einteilen. Hierbei gilt es auch Prioritäten zu setzen und man muss auf viele Dinge einfach verzichten. Niemand kann alles erledigen was er gern erledigen möchte. Wir müssen unsere Ansprüche herunter schrauben. Der Tag hat immer 24 Stunden.


Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:21

Das stimmt. Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, wo ich immer vor meinem Geburtstag nie einschlafen konnte, vor lauter Vorfreude auf das Geschenk.

Und heute? Ich liege noch gar nicht richtig im Bett, da schlafe ich schon wie ein Stein...

Jaaa ich kenn dein Problem und es geht mir ganz genau so.
Seitdem ich meine Ausbildung angefangen habe rennt die zeit plötzlich davon sowohl auf jeden tag bezogen (Ich hab nach der Arbeit kaum noch Zeit etwas zu unternehmen) als auch auf das Leben bezogen - mir kommt es vor als hätte ich meine Ausbildung vor 2 Wochen angefangen bin aber fast schon ein Jahr dabei.
Tipps diesbezüglich kann ich dir leider nicht geben...

Ja das ist tatsächlich auch bei mir so. Das liegt vermutlich daran, dass man irgendwie weniger lebt, sobald man älter wird. Man hat kaum noch Ferien oder Freizeit, so spielt sich jeder Tag gleich ab und die Zeit vergeht total schnell. Dieses Gefühl habe ich auf jeden Fall.


Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:22

Man muss halt irgendwie versuchen, den Tag abwechslungsreicher zu gestalten. Ist leider nicht immer so einfach, wenn die Arbeit über längere Phasen relativ monoton ist.

blondii148  20.07.2016, 08:52
@Noidea333

Ja da hast du recht, seit ich allerdings angefangen habe ZumbaInstructor zu machen, vergeht auch diese Zeit schnell, obwohl es ein schöner Ausgleich zur Arbeitswoche ist.

Was einfach wichtig ist! Jede Zeit die man hat, zu etwas besonderem zu machen und zu geniessen, egal wie doof ein Tag auch angefangen hat. Es ist einfach so! (:

dass je älter ihr werdet, die Zeit immer schneller vergeht?

Ja, das ist tatsächlich so:

Für einen Zehnjährigen ist ein Jahr 10% seines bisherigen Lebens.

Für einen Fünfzigjährigen ist ein Jahr nur noch 2% seines bisherigen Lebens.

Das subjektive Zeitempfinden ändert sich also.


Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:06

Da ist schon was dran. Man dürfte eigentlich gar nicht mehr schlafen. Dann könnte man viel mehr erledigen. Aber der Körper braucht ja dummerweise auch immer seinen Schlaf *grummel*

GanMar  19.07.2016, 16:12
@Noidea333

Dann könnte man viel mehr erledigen.

Das Problem ist, daß Du die Zeit, in welcher Du was zu erledigen hast, nicht so richtig wahrnimmst. Du spulst einfach das Programm ab und wartest auf den Augenblick, an welchem etwas passiert: Familienfeier, Urlaub, Treffen mit Freunden... Diese Zeit erlebst Du bewußt, alles andere blendest Du aus, weil es nicht spannend ist, keinen Spaß macht etc. Die Lösung ist bereits im Problem selbst verborgen: Mache das, was Spaß macht. Du mußt den Job finden, den Du gern machst. Und den mußt Du ganz bewußt machen. Jeden Tag, jede Stunde.

Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:15
@GanMar

Ja, das stimmt. Momentan macht mir meine Arbeit keinen Spaß. Na ja, Zeiten ändern sich. Ich freue mich jetzt erst mal total auf mein Studium, weil es was ganz anderes sein wird. Was man später damit machen kann, fragen mich zwar viele Leute, aber egal. Ich brauche einfach etwas anderes :)

GanMar  19.07.2016, 16:17
@Noidea333

Ich wünsche Dir viel Erfolg und stets ein "bewußtes" Leben, dann ist es auch erfüllt :)

Noidea333 
Beitragsersteller
 19.07.2016, 16:24
@GanMar

Danke. Und wenn man mal wieder den Bezug für gewisse Details am Leben verliert, unterhält man sich einfach mit ein paar netten Leuten hier bei gutefrage, die einen wieder wachrütteln :D