Wieso schreibt man Straße nicht mit ch?
Man spricht es Schtraße aus, aber schreiben tut man Straße genauso wie Spielen
Schnell hingegen wird nicht Snell geschrieben.
5 Antworten
Die Frage ist schon ein bißchen angestaubt, aber trotzdem eine Antwort:
Im Neuhochdeutschen verschob sich die Aussprache von s+Konsonant am Wortanfang von ursprünglich [s] zu [ʃ]. Im Mittelalter sagte und schrieb man noch swimmen, heute schwimmen. Auch in allen anderen germanischen Sprachen blieb das s was es immer schon war, z.B. engl. swim oder isländisch svimma. Viele weitere Beispiele dieser Art lassen sich finden, z.B. engl. slime, snow, snout, swear.
Im frühen 16. Jahrhundert wurden die ersten Versuche unternommen, die deutsche Rechtschreibung zu vereinheitlichen; die treibende Kraft dahinter waren die Buchdrucker, die ihre Bücher quer übers Land verkaufen wollten, und die Kanzleien, die die Administration landesweit einheitlich haben wollten. Also schrieb man den neuen Laut mit der Buchstabenkombination sch, um die veränderte Aussprache gegenüber dem Mittelhochdeutschen anzuzeigen. Das sch ergab sich aus Wörtern wie Schule, die zuvor mit [sk] gesprochen worden waren und jetzt ebenfalls mit [ʃ], die aber auch schon im Mittelalter mit sch geschrieben wurden.
Aber zu diesem Zeitpunkt waren die speziellen Kombinationen st und sp am Wortanfang noch nicht verschoben, man sprach also noch (so wie heute in Hamburg) [st] bzw. [sp]. Deshalb wurden diese Worte logischerweise mit st und sp geschrieben. Als sich dann die Lautverschiebung s→ʃ auch in diesen Wörtern manifestierte, war es für die Schrift zu spät, der Standard stand schon fest und wurde nicht mehr geändert.
Aus demselben Grund, aus dem die Franzosen "Bordoh" sprechen, aber "Bordeaux" schreiben und die Engländer "plihs" sprechen, aber "please" schreiben : weil es sich sprachgeschichtlich so entwickelt hat. Sprache folgt in den seltensten Fällen der Logik - das muss man halt einfach akzeptieren.
Wörter, die am Anfang mit einem sp, spr, st und str geschrieben werden, werden ohne sch geschrieben. Stattdessen wird nur ein s geschrieben, auch wenn die Aussprache ein sch vermuten lässt.Das ist eine Rechtschreibregel an der man sich orientieren kann, so war es schon immer.
Das ist einfach eine Regel im Deutschen, die sich über die Zeit entwickelt hat.
ST, genauso wie SP werden mit SCH, statt S ausgesprochen.
Quatsch, ich komme aus Norddeutschland und habe in meinem Leben noch nie "sp/st" am Anfang eines Wortes mit scharfem "s" gesprochen. Das habe ich nur vereinzelt bei meiner Bremer Verwandtschaft gehört und fand das immer komisch.
Also, ich lese den Schpiegel, treibe etwas Schport und liebe ein ausgedehntes Frühschtück. Das ist meine ganz normale Ausschprache. Aber "meistens" und "Weißt du?" schpreche ich natürlich nicht aus wie jemand aus dem Kaiserschtuhl ("meischt", "Weisch?").
Hi, Ssspanferkel, du gibst also zu dass du in deiner Umgebung in Norddeutschland die Aussprache mit scharfem S gehört hast. Danke ! Das ist genau das was ich sagen wollte. Freilich reden auch bei euch die meisten das Fernseh-Deutsch. Aber es gibt sie noch die Norddeutschen, die das scharfe S sssssprechen.
Deine Schlussfolgerung "Es gibt sie noch!" ist nicht ganz korrekt. Das klingt so, als wäre früher einmal +/- überall im norddeutschen (Küsten-?)Raum das anlautende sp/st mit scharfem s gesprochen worden und sei erst im Laufe der Zeit zurückgegangen. Das wird zwar von dem einen oder anderen Linguisten behauptet, ist aber nicht so. In meiner früheren Umgebung (Ostfriesland) hat es das z. B. NIE gegeben, weder im Hoch- noch im Plattdeutschen. Auch sind weder meine Groß- (Bj. 1880-1893) noch meine Urgroßeltern (soweit ich letztere noch kennengelernt habe: Bj. 1860-70) jemals über den ssspitzen Sssstein gessstolpert.
Das ist wohl eher eine hanseatische Eigenart. Ich kenne diese gediegene Aussprache nur von einigen (wenigen!) meiner Bremer Verwandten und hatte immer den Eindruck, sie wollten sich durch diese - für mich - gezierte Redeweise vom gemeinen Volk abheben. Auch Helmut Schmidt und seine Loki ssstolperten ja fleißig herum.
Sprachliche Eigenarten, die ich wieder aufnehme, wenn ich mal "da oben" bin: "Fluch - Flug - Pflug" sind in der Aussprache gleich, allesamt "Fluch". Der Kittel ist ein 'ki*əl, rütteln ist 'ry*əln die Stadt Meppen ist 'mɛ*m , Cloppenburg ist 'klɔ*mbuɐç, d.h. ich verschlucke t und p komplett und mache an der Stelle eine Sprechpause. Emden und Norden sind ɛm'm und nɔɐn 🤣.
Hi, Ssspanferkel, du gibst also zu dass du in deiner Umgebung in Norddeutschland die Aussprache mit scharfem S gehört hast
Ich habe die Aussprache mit scharfem S auch schon im Mittel- und Süddeutschen Raum gehört.
Tja und nun?
Nochmals: Bevor Du weiter unter meiner Antwort herum spams und Deine Propaganda verteilst, informiere Dich ordentlich über die Realität.
Kann doch nicht angehen, dass Du so verblendet bist.
Weil man “scht” nunmal mit st abkürzt
nein, das ist natürlich n i c h t der Grund.
Hier wird nichts abgekürzt.
Wie willst du nicht auch abkürzen? Ist doch kein “scht”. Außerdem kürzt man nicht überall ab, dass schließt doch nicht aus das gewisse Wörter abgekürzt werden
Weil es eine Abkürzung ist??? Man sagt auch “SCHpielen” und nicht “sbielen” schreibt aber spielen.
Deine Frage macht keinen Sinn man SCHpricht halt vieles anders aus als man es schreibt 😭
Im süddeutschen Raum. Die Fischköppe im Norden ssssprechen ein scharfes s.