Sagt man "von einander" oder "voneinander"?
7 Stimmen
7 Antworten
Deine Frage: "Sagt man... oder...?" kann man eigentlich nicht beantworten, da man ja keinen Unterschied hört.
Was aber die Schreibung anlangt:
Es wird zusammengeschrieben wie alle anderen Adverbien, mit –einander (auseinander, durcheinander, miteinander, hintereinander, übereinander, untereinander, zueinander... rr ):
DUDEN:
Adv. von·ei·n·ạn·der:
"einer oder eines vom anderen; einen gegenseitigen Bezug ausdrückend: Am Bahnhof haben sie voneinander Abschied genommen., Es war schwierig, die zusammengeleimten Teile voneinander zu lösen."
Neu seit der Rechtschreibreform ist nur,
- dass die Worttrennung jetzt auch entgegen den Zusammensetzungsfugen erlaubt ist:
von-ein-an-der oder von-ei-nan-der
- dass ein folgendes Verb jetzt getrennt wird.
„Adverbien, die auf –einander enden, schreibt man stets vom folgenden Verb getrennt: auseinander gehen; durcheinander bringen; zueinander finden; miteinander reden, übereinander tratschen“
@Kotschutnig
Ich habe es nicht so schön formulieren können, aber das meinte ich mit "weglassen können". Wenn sich das "von" auf "einander" beziehen würde, dann könnte man "einander" nicht einfach weglassen, da ja der Bezug fehlen würde und der Satz keinen Sinn mehr ergeben würde.
Weglassen kann man es nur, wenn sich das "von" auf ein anderes Wort bezieht.
- Sie konnten nicht von ihm lassen.
- Sie konnten nicht von ihr lassen.
- Sie konnten nicht von ... lassen.
Mit Analogien ist es nun leider so, dass sie nicht immer funktionieren ... :D In diesem Fall haben wir eine Präposition und ein Pronomen, die als Fügung ein Adverb ergeben, das als ein Wort geschrieben wird: voneinander. Kannste übrigens im Duden nachsehen. Oder hier:
http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/InflectionRules/FRegeln-P/Pron-Rezipr.html
Das kommt darauf an, ob man das "einander" weglassen kann und der Satz noch Sinn macht.
"Wir wissen so gut wie nichts voneinander."
aber
"Man sollte sich hier nicht von einander widersprechenden Aussagen verwirren lassen."
Man sagt z.B. "Man kann von einander
(von anderen) lernen."
In diesem Fall wäre es zusammengeschrieben, denn der Satz macht ohne "einander" keinen Sinn.
"Man kann von ... lernen" macht keinen Sinn.
P.S.:
Eine Abstimmung bringt hier nichts.
Wenn 99 Leute der Meinung sind die Erde ist flach und nur einer der Meinung sie wäre kugelfömig, dann ist sie deswegen trotzdem nicht flach, auch wenn die Abstimming mit 99 : 1 dafür ausgegangen ist.
(Sprach)wissenschaften sind kein Gebiet, über das man abstimmen lassen könnte.
Eigentlich ist die RS-Reformkommission doch diesem demokratischen Prinzip gefolgt, wenn sie massiert aufgetretene RS-Fehler wie "einbläuen" nun vorschreibt oder als Alternativschreibung zulässt (selbstständig, aufwändig neben bisherigem selbständig, aufwendig) und erklärt, man werde ja sehen, welche der jeweiligen Formen sich "durchsetzt", oder gar bereits beseitigte Formen auf Grund des Volkswiderstandes wieder zulässt (große Anrede-Fürworter Du, Ihr im Brief).
Da sieht man ja genau, was dabei rauskommt, wenn man die Mehrheit über wissenschaftliche Dinge entscheiden lässt.
Mal schauen wie lange es dauert, bis die "Röhnös" und "Schakelins" es geschafft haben die deutsche Sprache per Mehrheitsbeschluss vollkommen zu ruinieren.
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...und ich bin dafür, dass wir sofort abstimmen, ob wir diese doofe 9,81 m/s² Erdschwere noch haben wollen. Ich sage "Runter damit auf unter 5 m/s² !", dann geht alles leichter. Gravitation ist was für Diktaturen. Wir Demokraten stimmen darüber ab, ob wir sowas wollen und wenn ja wieviel davon. :D
Auch wenn ich dir in Bezug auf physikalische Realität und die Meinung der Majorität* durchaus zustimme, sollte man das nicht mit kulturellen Regeln vermischen - im Bereich der von Menschen gemachten Regeln gelten andere Bedingungen. (Auch wenn sie im Einzelfall sche*ße sein mögen ...) Was mich aber tatsächlich an deinen Auslassungen stört: Findest du nicht, dass eine Formulierung wie "demokratische Nivellierung" einem eigentlich beim Tippen die Finger verknoten sollte?
* Was bei weitem nicht identisch ist mit Demokratie: Auch die Diktatur der Mehrheit ist noch keine Demokratie, sondern nur - eine Diktatur.
Panazee hat allerdings sehr klug ein sehr interessantes, aber nur scheinbares Gegenbeispiel angeführt:
"sich nicht von einander widersprechenden Aussagen verwiiren lassen"
Die Präposition "von" bezieht sich hier auf "Aussagen", nicht auf "einander"