Riegeln beim Reitsport?

4 Antworten

Das machen "Reiter", die meinen, ein Pferd geht am Zügel, wenn der Kopp senkrecht oder noch besser hinter der Senkrechten ist.

Diese Reiter wissen auch nicht, wie man das Pferd mit korrektem Reiten dahin bringt. Oder es dauert ihnen zu lange, denn  der Bock soll halt den Kopp runternehmen. Und zwar bitte sofort.

Wie man das macht? Man sägt dem Pferd abwechselnd links und rechts im Maul herum. Im Englischen heißt Riegeln übrigens auch to saw. Passt eigentlich sogar besser.

Eine Ungedulsgeschichte in den meisten Fällen. Leider wird diese nur allzu schnell zur Gewohnheit.

Riegeln generell bedeutet, durch wechselseitige Handeinwirkung die Hals-Kopf-Linie des Pferdes zu beeinflussen.

Oft lassen sich die Leute dazu verführen, wenn sie oder ihr Pferd einen schlechten Tag haben und das Pferd einfach nicht locker wird, nicht so richtig gut an die Hilfen kommt. Im Gegensatz zum Pferd hat der Mensch keine weitgehende Rundumsicht, unser Gesichtsfeld ist ziemlich eng. So lässt sich ein Mensch leicht täuschen, wenn das, was vor ihm ist, irgendwie nett aussieht. Man fühlt sich sofort als besserer Reiter, wenn der Pferdekopf und -hals eher unten ist als wenn er hoch gereckt ist. Leider ist das nur die halbe Wahrheit, sonst wüsste man, dass man mit kurzem wechselseitigem Einwirken zwar den Kopf da hin bekommt, wo man ihn haben möchte, aber das Pferd immer noch kein bisschen besser läuft. Je mehr man sich so täuschen lässt, desto schneller passieren Gewohnheiten.

Achtung aber ... Riegeln ist wirklich eine Einwirkung bei jedem Schritt oder Tritt oder gar noch häufiger. Was man bei der Gymnastizierung auch zum lösen macht, nämlich Innen- und Außenstellung abwechselnd reiten, hat damit nichts zu tun. Zwar gehört zum Stellung wechseln auch, dass die äußere, einrahmende, Hand sich abwechselt und einmal innen und einmal außen ist. Doch gehört der Stellungswechsel mit allen Hilfen geritten, sprich auch Kreuz- und Schenkelhilfen und die innere Hand lässt kommen und zieht nicht aktiv rein, schließt sich bestenfalls mal kurz, wenn sie Teil einer halben Parade als Hinweis für das Pferd ist. Beim Riegeln hingegen zieht sie und der Wechsel erfolgt viel schneller und ist von Kreuz- und Schenkelhilfen entkoppelt (sonst wäre die Chaoseinwirkung noch größer). Das nur als Randnotiz, weil die Leut es gern mal verwechseln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Heklamari  17.11.2016, 07:24

Sauber erklärt ! . :-)

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Urlewas  17.11.2016, 13:07

Erlaube bitte, hinzuzufügen, dass hier auch das Tempo zu beachten ist. Beim wechslseitigen Stellen geschieht das in Ruhe, so dass das Pferd die Bewegungen nachvollziehen kann, also über mehrere Schritte/ Tritte, und dazwischen auch kurz gradegestellt wird.

Da sind wir uns doch sicher einig...?

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Baroque  17.11.2016, 13:14
@Urlewas

Das hab ich geschrieben ;-)

Wobei gradestellen nur situationsbezogen relevant ist, der Übergang darf durchaus auch fließend geschehen, wenn grade angebracht.

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Die .Bedeutung fur das Pferd ist so was wie Sklaverei.

Indem der Reiter  abwechselnd rechts und links am Zügel zieht, so dass das Gebiss im Maul hin und her  her gezogen wird wie ein Riegel an der Tür, zwingt man das Pferd in eine bestimmte Haltung, um es gewaltsam  beherrschen zu können.

Daran sieht man, dass so ein  Reiter weder technisch noch herzlich wirklich zum Reiten taugt. Vergleichbar mit einem Tänzer, der seine unwillige Partnerin an den Haaren auf der Tanzfläche herumzerrt.

Die selbe Haltung mit Geduld vom Pferd erbeten ist was ganz anderes...

Du sitzt auf dem Pferd und gibst abwechselnd mit der rechten und linken Hand Impulse. Mir wurde mal erklärt, dass man damit den Kopf senken soll.

Ist völliger Schwachsinn und nichts Gutes.


Dahika  16.11.2016, 19:18

na, mit Impulsen hat Riegeln eher nicht so viel zu tun. Das ist schon ein richtiges Sägen.

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