Richtfunkantenne am LTE-Router - Überschreitung der Grenzwerte?
Inzwischen geht hier zum Glück Glasfaser, was aber derzeit nicht sonderlich stabil ist. Ansonsten ist hier noch Telekom/Vodafone B8/20 (zum Glück kein MOCN), aber das kommt von einem Standort aus 8-10km. Daher sehe ich es vor, dass ich als Rückfall LTE benutze und möchte mindestens ca. 25 Mbit/s, allerdings ist das LTE grauenhaft mit -3dB SNR und -120dBm Signal, entsprechend lahm geht das Internet.
Meine Sorge allerdings, wenn man nun zwei Richtfunkantennen einsetzt, ist die Scheinleistung deutlich höher. Darf man so ein Setup dennoch betreiben, oder wäre das illegal? Und wenn der Router nie mit mehr, als 15dBm (+10dBi Gewinn) sendet, wäre es dann kein Problem, oder darf schon gar nicht die Möglichkeit bestehen, dass irgendwelche Grenzwerte überschritten werden?
2 Antworten
Es bringt nichts. Wenn ich vorne Stein in einen Esel füttere, scheißt er keine Goldbarren. Falls Du die Metapher nicht verstehst:
Das Eingangssignal des Routers kann nicht erhöht werden. Lediglich die Reichweite des schwachen Ausgangssignals kann erweitert werden.
Du bräuchtest also vom Sendemast genügend Richtfunkantennen um eine Verbesserung feststellen zu können.
Anders sieht es aus wenn Du die Richtfunkantenne zum Empfang nutzt. Dann kann eine Antenne das Signal verbessern, bei korrekter Ausrichtung und gutem Wetter. 2 Antennen an distanztechnisch ähnlicher Position bringen keinen nennenswerten Mehrwert. Nicht jede Antenne ist zum Empfang ausgelegt.
Okay, dann sorry für diesen Teil.
Wie gesagt. Die Antenne als verstärkende Ausgabe erhöht nur die Reichweite. Wenn überhaupt macht es Sinn, diese als Empfänger zu nutzen.
Natürlich nicht. Eine Richtantenne entsprexhend ausgerichtet generiert am Empfangsort trotzdem mehr Feldstärke, als es eine Rundstrahlantenne tut.
Und je nach Nähe und Ausbreitungsbedingungen zum Mobilfunkstandort können 50 mW mit Richtantenne durchaus den SNR soweit erhöhen, dass eine Verbindung mit halbwegs guter Datenrate möglich ist.
Füttere ich den Esel mit Steinen, scheißt er keine Goldbarren
Das war es nicht was mich irritiert hat.
Mich hat viel mehr folgende Aussage irritiert.
Die Antenne als verstärkende Ausgabe erhöht nur die Reichweite. Wenn überhaupt macht es Sinn, diese als Empfänger zu nutzen.
Den zweiten Satz habe ich überhaupt nicht verstanden, zumal Du im ersten Satz sogar die Begründung lieferst, was die Antenne senderseitig bewirkt. Da mehr Reichweite auch mehr Feldstärke bedeutet, macht die Antenne doch auch senderseitig Sinn.
Vermutlich meintest Du auch das Richtige und ich konnte Dir irgendwo nicht ganz folgen.
Der Sendemast des Mobilfunkanbieters hat bis zum empfangenden Router eine mindere Leistung. Dieser Wert kann nicht durch die Ausgabe (Richtfunkantenne vom Router zum Endgerät) verbessert werden. Vergleichbar mit einem WLAN Repeater. Kommt da nur ein Balken an, kann nur dieser eine Balken vertärkt werden. Das Endgerät bekommt dann zwar 3 Balken, aber bezogen auf die tatsächliche Datenrate nur einen.
Da man keinen Zugang zum Sendemast hat und auch keine Trafohäuschen aufstellen darf, müsste die empfangene Antenne auf den nächst gelegenen Sendemast ausgerichtet werden, um ein besseres Eingangssignal zu erhalten. In den Router vom Endnutzer kommt die schlechte Leistung (Steine) und wird dann nicht besser (Goldbarren) weitergegeben.
Der Sendemast des Mobilfunkanbieters hat bis zum empfangenden Router eine mindere Leistung. Dieser Wert kann nicht durch die Ausgabe (Richtfunkantenne vom Router zum Endgerät) verbessert werden.
Anders ausgedrückt ... Du kannst nicht mehr Leistung aus dem Feld ziehen, wie es die Feldstärke am Empfangsort hergibt. Soweit richtig.
Du kannst sie aber aus Sicht des Endgerätes verschlechtern, in dem Du eine Rundantenne nimmst, die deutlich weniger Leistung dem Feld entnimmt, als es eine Richtantenne tut.
Ich komme zurück auf den Fragesteller, bei dem mit einer Rundantenne nur -120 dBm mit einem SNR von 3 dB am Endgerät ankommen. Wenn er jetzt eine Richtantenne nimmt, verbessert er den Empfangspegel am Endgerät, da er mehr Leistung aus dem Feld ziehen kann, wie es die Rundantenne tut. Dadurch wird nicht nur der Empfangspegel am Endgerät besser, sondern auch das SNR, da der Rauschanteil hauptsächlich vom Endgerät selbst erzeugt wird und damit antennenunabhängig ist.
Da man keinen Zugang zum Sendemast hat und auch keine Trafohäuschen aufstellen darf, müsste die empfangene Antenne auf den nächst gelegenen Sendemast ausgerichtet werden, um ein besseres Eingangssignal zu erhalten.
Genau das.
Ich weiß zwar noch nicht, was Du in diesem Zusammenhang unter Scheinleistung verstehst, aber ich sehe an dem Aufbau aktuell nichts IIlegales.
Mit 15 dBm als maximale Strahlungsleistung liegst Du bei 50 mW. Damit bist Du jenseits von jeglichem Grenzwert. Jedes Handy hat da schon mehr.
Vielleicht wurde etwas falsch verstanden, aber zwei Antennen sollen wegen 2x2 MIMO eingesetzt werden, um den Durchsatz zu verbessern (LTE hat standardmäßig 2x2 MIMO bzw. 4x4 MIMO, abhängig vom Frequenzband und Kategorie).