Rente mit 63 schafft falsche Anreize?


23.04.2024, 02:14

Findet ihr das nicht demütigend zu hören für Leute die ihr Leben lang gearbeitet haben und eine ganz kleine Rente haben?


23.04.2024, 02:17

PS: Sie wollen die Rente mit 63 abschaffen

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich finde die Aussage der FDP mehr als unverschämt. Ich finde die ganze Regierung unverschämt.

Mich betrifft es zwar nicht. Ich bin längst Rentner und konnte ab 63 Jahren plus 10 Monaten meinen wohlverdienten Rihestand genießen nach genau 47 Jahren Arbeit in Vollzeit.


Obelix9110  12.05.2024, 11:01

Angie, du sprichst mir aus der Seele

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Das ideale Rentenalter ist, wenn du auf dem Weg von der Arbeit direkt ins Krematorium fährst, und da auch bleibst. So sehen es die Berufsparasiten.
Wer schlau ist lernt in die selben Töpfe zu greifen die auch Politiker nutzen, denn mit ehrlicher Arbeit kommt man nicht weit. Das ganze System begünstig Ausbeuter, mach mit oder geh unter. Und private Altersvorsorge ist auch nen Scam wenn du das in die Hände von Banken und co legst. Da biste besser dran wenn du deine sauer verdienten Münzen in nen breit aufgestelltes Börsenportfolio steckst.

Wenn die Politiker von der „Rente mit 63“ sprechen, meinen sie die Altersrente für besonders langjährig Versicherte nach 45 Arbeitsjahren. Diese gibt es aber schon lange nicht mehr, denn die Altersgrenze wird schrittweise auf 65 angehoben. Wer sie in diesem Jahr in Anspruch nehmen will, muss min. 64 und 4 Monate alt sein.

Die Altersrente für langjährig Versicherte gibt es für alle ab dem 63. Lebensjahr, wenn die Wartezeit von 35 Jahren erfüllt ist. Diese ist allerdings mit Abschlägen von bis zu 14,4% belegt. Auf diese trifft die Bezeichnung „Rente mit 63“ zu, aber über die spricht keiner.

Durch die Aufhebung der Hinzuverdienstgrenzen für vorzeitige Altersrenten nehmen immer mehr Versicherte diese Rente in Anspruch und arbeiten weiterhin - oft verringern sie die dabei Arbeitszeit. Trotz des Abschlags und der Verringerung der Arbeitszeit haben sie dann mehr Netto und der Abschlag reduziert sich ab der Regelaltersrente durch die Weiterzahlung der RV-Beiträge.

Damit haben die Politiker mit der Aufhebung des Hinzuverdienstes das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollten, denn sie wollten mehr Rentner in Arbeit bringen. Dieser Effekt blieb aus.

Ich finde die Regelung der abschlagsfreien Rente nach 45 Arbeitsjahren ab dem 65. Lebensjahr sehr gerecht. Sehr viele schaffen das gar nicht.

Wenn man diese Rente abschafft, werden noch mehr die Altersrente für langjährig Versicherte in Anspruch nehmen - also tatsächlich mit 63 in Rente gehen statt später. Wenn schon, müsste man beide vorzeitigen Altersrenten abschaffen.

Aber dazu wird es nicht kommen. Ein Rest von Vernunft traue ich unseren Politikern noch zu.

Mich würde es ohnehin nicht betreffen, denn ich genieße nach 47 Arbeitsjahren bereits meinen Ruhestand :-)


SpruehSahne694 
Beitragsersteller
 10.05.2024, 22:44

Ich gönne es dir, kann mir vorstellen, dass so ein Ruhestand wirklich sehr sehr angenehm ist. Schön aufstehen, erstmal Frühstück holen, machen was man will, und den Rest des Lebens genießen. Geiler kann ich es mir nicht vorstellen. Ich werde aber nicht bis 65 arbeiten, das habe ich mir geschworen .

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okieh56  10.05.2024, 23:38
@SpruehSahne694

Danke.

Wenn du vorher aufhören willst zu arbeiten, musst du rechtzeitig vernünftig vorsorgen.

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Obelix9110  12.05.2024, 11:07
@SpruehSahne694

Man kann ja auch schon mit 63 sterben. Die RV freut sich und jedes mal wird ein Faß aufgemacht.

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okieh56  12.05.2024, 20:47
@Obelix9110

Du vergisst die Witwenrente. Wenn die Witwe über 90 wird, kann das teuer werden.

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Korrektur63  17.06.2024, 13:16
@okieh56

Wieso die Witwenrente muss nicht zwangsläufig höher als das Bürgergeld sein. Die große Witwenrente beträgt 55% der Rente des verstorbenen Ehepartners. Und bei 1100-1200 EUR Rente macht das dann für die Witwe/Witwer eben auch nur 550-600 EUR aus. So das der verbliebene davon auch nicht Leben kann, wenn er selbst keine oder nur Geringfügige Rentenansprüche hat. Bürgergeld bekommt sie auch wenn sie nie was einbezahlt hat.

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okieh56  17.06.2024, 13:26
@Korrektur63

Rentner bekommen kein Bürgergeld, sondern Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung.

Aber was hat das mit dem Thema zu tun? Es ging um die angebliche Entlastung der Rentenversicherung, wenn z.B. jemand mit 63 stirbt.

Damit hat die Grundsicherung nichts zu tun, denn sie wird nicht durch die Rentenversicherung gezahlt.

Die meisten Witwer/Witwen haben mit ihren zwei Renten mehr als 2.000 € und sind daher nicht auf Grundsicherung angewiesen.

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Korrektur63  17.06.2024, 13:45
@okieh56

Wir sprachen von Witwen/Witwer Rente und natürlich haben diese Personen wenn sie keinen eigene Rentenanspruch haben auch Anspruch auf Bürgergeld. Also bitte erst informieren, bevor Du hier Halbwahrheiten verbreitest. Manche sagen dazu auch Fake News. Nur diesmal aus der falschen Richtung.

Bürgergeld auch als Rentner beantragen: Welche Rentenarten noch dazugehören
  • Hinterbliebenenrente / Witwenrente
  • Waisenrente
  • Grundrente nach Bundesversorgungsgesetz (BVG)
  • Rente nach dem Bundesentschädigungsgesetz

Es ist jedoch wichtig, zu beachten: Die meisten dieser Renten werden als Einkommen angesehen. Das bedeutet, dass sie auf das Bürgergeld angerechnet werden. Nur die Grundrente nach dem BVG wird nicht als Einkommen gewertet. Die Rente nach dem Bundesentschädigungsgesetz wird laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bis zur Höhe der vergleichbaren Grundrente nicht beim Bürgergeld berücksichtigt.

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okieh56  17.06.2024, 14:33
@Korrektur63

Witwen/Witwer bekommen nur dann Bürgergeld, wenn sie noch arbeitsfähig sind, also selbst noch keine Vollrente beziehen, nicht erwerbsgemindert und noch nicht im Regelrentenalter sind. Die meisten Witwen/Witwer sind zwar bereits im Regelrentenalter, aber bei weitem nicht alle. Es gibt auch Witwen/Witwer mit Anspruch auf Bürgergeld.

Da hat du völlig recht.

„...natürlich haben diese Personen wenn sie keinen eigene Rentenanspruch haben auch Anspruch auf Bürgergeld"

Das ist nicht ganz korrekt - wenn wir schon auf dem Besserwisser-Niveau sind.

Wenn der Witwer / die Witwe das Regelrentenalter erreicht hat, besteht kein Anspruch auf Bürgergeld - unabhängig davon, ab ein Anspruch auf eine eigene Rente besteht.

Ich weiß nur nicht, was das mit dem Thema zu tun hat. Bürgergeld/Grundsicherung sind keine Rentenzahlungen.

Mein Kommentar mit der Witwenrente bezog sich auf diesen Kommentar von Obelix:

„Man kann ja auch schon mit 63 sterben. Die RV freut sich und jedes mal wird ein Faß aufgemacht."

Wir sprachen über Renten und nicht darüber, ob man ggf. daneben noch weitere Ansprüche hat. Es ging weder um das Bürgergeld noch um die Grundsicherung - allein um die Renten.

Dein Kommentar war insofern völlig entbehrlich.

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Korrektur63  17.06.2024, 15:02
@okieh56

@obelix, wollte nur deutlich machen, so habe ich das verstanden, das die RV froh ist über jeden Rentenanwärter der auf dem Gang zu seiner ersten Rente bereits den Löffel abgibt. Schont die Rentenkasse gewaltig, deswegen Fass aufmachen, meinte er in Verbindung mit Korken knallen lassen. Das Bürgergeld / Grundsicherung keine Rentenzahlungen sind, habe ich auch nie in Abrede gestellt. Meine Gegenrede bezog sich nur auf den Punkt, das auch Rentner zum Teil Anspruch auf Bürgergeld haben und das im besonderen bei Witwenrenten. Eine Witwe die nie einbezahlt hat, wird auch nicht ins Renteneintrittsalter kommen, weil sie eventuell auch keine eigenen Rentenansprüche hat, aber Anspruch auf Witwenrente.

In Deutschland können Bürgergeld und Witwen- beziehungsweise Witwerrente tatsächlich parallel zueinander bezogen werden.

Bürgergeld und Rente: die wichtigsten Regeln! (buerger-geld.org)

Mir geht es nicht um Besserwissen etc. das liegt mir fern, sondern eher um Aufklärung. Es reicht schon so was unseren Bürgern täglich auch durch den ÖRR serviert wird.

Hier schrieb auch eine Person, das unsere Rentner (Ehepaar so lange noch zwei Partner existieren) im Schnitt mehr als 2200 EUR netto im Monat zur Verfügung haben. Dann wundert mich nur warum so viele zur Tafel gehen und Flaschen sammeln. Die Realität scheint eine andere zu sein auch bei uns im reichen Süden. Vor 10-12 Jahren kannten wir nicht mal eine Tafel, heute stehen Leute in 3er Reihen 2x die Woche mehrere hundert Meter weit in einer Schlange. Hauptsächlich Rentner. Aber wahrscheinlich alles ehemalige Selbständige die nichts einbezahlt haben. :-)

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okieh56  17.06.2024, 15:33
@Korrektur63

Alles klar!

Dann sind wir uns einig. Auch mir geht es um Aufklärung.

Was das Einkommen der Rentner angeht, musst du bedenken, dass die Rente im Schnitt „nur“ 75% der Einnahmen von Rentnern ausmacht (viele haben Betriebsrenten, Unfallrenten, private Vorsorge, Einnahmen aus Vermietung/Verpachtung...) und nicht wenige Rentner verfügen über Wohneigentum.

„...Hier schrieb auch eine Person, das unsere Rentner (Ehepaar so lange noch zwei Partner existieren) im Schnitt mehr als 2200 EUR netto im Monat zur Verfügung haben."

Das kann ich nur bestätigen - zumindest dann, wenn beide voll gearbeitet und/oder entsprechend vorgesorgt haben. Auch Witwen/Witwer haben zusammen mit ihrer Rente und ggf. anderem Einkommen nur selten weniger als 2.000 € Netto zur Verfügung.

Du wirst mehr Rentner auf Kreuzfahrtschiffen und in 5-Sterne-Hotels antreffen als in der Schlange an der Suppenküche.

Schau mal hier:

https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/einkommen-im-alter.html

Die Statistik ist zwar von 2019, aber dennoch aussagekräftig.

Ich kenne den monatlichen Rentenspiegel. Für mich spielt die durchschnittliche Regelaltersrente keine Rolle, denn die wird gedrückt durch Selbständige, die nicht viel eingezahlt haben, Hausfrauen, Ausländer, Langzeitarbeitslose...

Aussagekräftiger ist die Altersrente für besonders langjährig Versicherte (also die vorzeitige Rente nach 45 Arbeitsjahren). Diese liegt bei rund 1.700 €. Die Altersrente für langjährig Versicherte nach min. 35 Arbeitsjahren trotz des Abschlags bei knapp 1.400 €.

Ich bin Versichertenberater und nehme viele Rentenanträge auf. 2.000 € ist keine Seltenheit, aber es gibt auch viele, die weit weniger haben - aus den unterschiedlichsten Gründen.

Das ändert aber nichts daran, dass unser Rentenniveau beschämend niedrig ist und die Altersarmut in Zukunft steigen wird. Schon jetzt ist fast jeder 5. Rentner von Armut bedroht.

Das liegt neben der demographischen Entwicklung vor allem an der Lohnpolitik.

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Das ist natürlich unverschämt. Für mich persönlich allerdings irrelevant, ich höre mit 60 auf zu arbeiten, egal ob irgendwelche Politiker es "genehmigen".


okieh56  10.05.2024, 23:39

Den Politikern ist es völlig egal, bis wann du arbeitest.

Die Rente wird nicht „genehmigt“, sie wird erarbeitet und gewährt, wenn du das entsprechende Alter erreicht hast und die Wartezeit erfüllst.

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Obelix9110  12.05.2024, 11:08

Als was arbeitest du, hast du körperliche Arbeit, dass du schon früher aufhören musst?

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Ichweisses75  12.05.2024, 12:22
@Obelix9110

Nein, keine körperliche Arbeit. Möchte einfach nicht das komplette Leben mit Arbeit verschwenden. Für den frühen Renteneintritt nehme ich dann auch gerne große Abschläge in Kauf.

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okieh56  17.06.2024, 14:37
@Ichweisses75

Ein früherer Renteneintritt ist (nach heutigem Stand) erst ab dem 63. Lebensjahr möglich, nicht schon mit 60 Jahren.

Du kannst ggf. einen Zeitraum mit ALG überbrücken, aber keine 3 Jahre.

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ja es ist ein Skandal und ich finde es auch sehr treffend, wie Herr Kühnert und Herr Heil darauf reagiert haben.

Die FDP ist aus meiner Sicht dermaßen verloren...

erst große Steuerermäßigungen ankündigen und nix passiert, die Kaufkraft sinkt immer mehr, warum tun sie dagegen nichts...


Obelix9110  12.05.2024, 11:09

Und Klimageld für Rentner ist ja auch noch nicht gekommen.

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