Altersarmut - Wer ist Schuld dran?
Wenn ich mir Dokumentationen anschaue , dann sehe ich in den Dokus Altersarmut.
Doch, wenn sie ihre Geschichte erzählen, denke ich mir selber schuld. Die Betroffenen hingegen beschuldigen meist den Staat. Doch auch wenn ich den Staat in wichtigen Sachen beschuldige, muss ich ihn hier verteidigen.
Wer sich Alleine auf die Rente konzentriert hat eben Pech. Das Einkommen muss diversifiziert werden und man sollte so viele verschiedene Einnahmen haben. Anders ausgedrückt: Wer nicht investiert hat eben Pech.
Doch ich höre immer wieder: Ich habe 45 Jahre gearbeitet und kann mir nicht mehr X kaufen. Hält sich auch mein Mitleid in Grenzen. Ja selbst Schuld.
Meine Frage:
Altersarmut - Wer ist deiner Meinung nach Schuld dran? (Die Menschen selber, der Staat oder die Arbeitgebenden)
Welche anderen Einnahmen sollte deiner Meinung nach jemand haben, der 40 h/Woche + Überstunden in der Pflege arbeitet und nebenbei zwei Kinder und einen Haushalt bespaßt?
Z.B Dividenden, Tantieme, V+V, andere Kapitaleinkünfte , zusätzliche Pension vlm Arbeitgeber etc
Beachlor schon bestanden?
Abgegeben ja. Note noch nicht draussen.
9 Antworten
Also wenn du vorhattest, den Beweis zu erbringen dass der Mensch doch kein soziales Wesen ist, kann ich dir zum Erfolg gratulieren.
Denn deine Einstellung ist entweder asozial oder weltfremd.
Wer sich Alleine auf die Rente konzentriert hat eben Pech. Das Einkommen muss diversifiziert werden und man sollte so viele verschiedene Einnahmen haben. Anders ausgedrückt: Wer nicht investiert hat eben Pech.
Es war früher üblich, dass Frauen daheim bleiben und Kinder + Haushalt unterhalten. Ggf. noch eine kleine Teilzeitstelle nebenbei. Was übrigens von einer männlich dominierten Welt als absolut selbstverständlich angesehen wurde: Der Mann bringt das Geld heim und die Frau stellt ihm abends ein gutes Essen auf den Tisch.
Nur mal so: Viele der Frauen, die heute in Rente sind, brauchten per Gesetz eine Erlaubnis vom Ehemann, um arbeitstätig zu werden!
Und da sagst du, diese Frauen hatten halt Pech, dass sie nicht nebenher gearbeitet haben?
Du bist der Meinung, sie hätten halt ihre Kinder sich selbst überlassen und arbeiten gehen sollen?
Du bist der Meinung, sie hätten halt gegen die Gesetze verstoßen und arbeiten sollen?
Bist du wirklich der Meinung, Leute hätten es verdient im Alter arm zu sein, einfach nur weil sie eine Gebärmutter besitzen und Kinder bekommen haben?
Doch ich höre immer wieder: Ich habe 45 Jahre gearbeitet und kann mir nicht mehr X kaufen. Hält sich auch mein Mitleid in Grenzen. Ja selbst Schuld.
Hast du mal im Krankenhaus gelegen? Die Krankenschwestern, die dort arbeiten, waren jahrzehntelang froh wenn das Gehalt für's alltägliche Leben reicht.
Du sagst hier also gerade, Krankenschwestern, die sich 45 Jahre lang Schichtdienst inklusive Nachtdiensten, Wochenenden und Feiertagen um die Ohren geschlagen haben, damit Leute wie du nicht in ihrer eigenen Pisse liegen müssen, seien selbst schuld?
Das gleiche Beispiel kann man wiederholen mit Rettungsdienstlern, Friseuren, Verkäufern beim Bäcker oder Metzger, Altenpflegern, Straßenbauern, Müllmännern, Kellnern... In all solchen Jobs arbeitet man i.d.R. Vollzeit, hat hinterher ganz sicher nicht mehr die Energie um noch einen Zweitjob zu machen und man verdient auch nicht genug Geld, um irgendwas anzulegen.
Woher soll jemand, der in Vollzeit arbeitet um wenigstens genug zum Leben zu haben, was übrig haben um Aktien zu kaufen o.ä.? Diese meine Nachfrage hast du nicht beantwortet... ich vermute, du kannst es nicht.
Bist du allen Ernstes der Meinung, sie seien selbst schuld dass sie einen Job gemacht haben, den irgend jemand machen muss damit die Gesellschaft funktioniert?
Willst du wirklich sagen, dass Leute, ohne die das Leben nicht funktionieren würde, es verdient haben im Alter arm zu sein?
Bist du der Meiunug, dass die Leute, die dein Haus gebaut haben, lieber was anderes hätten machen sollen? D.h. dein Haus wäre halt von selbst aus dem Boden gewachsen?
Altersarmut - Wer ist deiner Meinung nach Schuld dran? (Die Menschen selber, der Staat oder die Arbeitgebenden)
Wie bei so vielem im Leben: Wer "den einen" Schuldigen sucht, hat entweder sehr wenig Ahnung vom Leben oder ist an der Realität nicht interessiert.
Natürlich gibt es Menschen, die sich ihr Leben lang einen faulen Lenz gemacht haben! Und die sind eben auch selbst schuld.
Aber es gibt halt auch Menschen, die sich ihr Leben lang den Ar§$& für die Gesellschaft aufgerissen haben und sie zum Dank im Alter der Armut zu überlassen, ist erbärmlich. Nein, die sind nicht selbst schuld, sondern hier versagt der Staat.
Genauso gibt es Frauen, die schlichtweg keine andere Wahl hatten, weil sie nicht arbeiten durften oder konnten. Was haben sie Falsches gemacht, dass man sie z.T. in unwürdigen Umständen leben lässt? Sie haben sich drauf verlassen, dass das Gesellschaftsmodell mit dem arbeitenden Mann funktioniert und jetzt sind sie verlassen. Hier versagen die betreffenden Männer, die im Nachhinein ihren Pflichten nicht nachkommen, und der Staat der keine adäquate Rückfallebene bietet.
Und ja, natürlich: Es gibt auch jene Menschen, die das Geld übrig gehabt hätten, um es zu investieren. Oder die selbstständig waren und sich dementsprechend selbst um ihre Altersversorgung hätten kümmern müssen. Und jetzt arm sind, weil sie das nicht getan haben.
Aber du tust gerade so, als wären 90% der Menschen entweder selbstständig oder hätten monatlich 'nen Tausender übrig. Das ist entweder dumm oder bewusste Realitätsverweigerung.
👍 👍 👍
Ja, solche Schnösel bei denen die Tinte auf dem Bachelor noch feucht ist sollen sich erst mal beweisen.
Ich lese die Wut nicht nur zwischen den Zeilen, sie trieft förmlich. Aber sehr gut und leider sehr wahr.
Haha, denk nochmal drüber nach, wenn dich mal eine richtige Krankheit wie Krebs erwischt. Wenn du ein paar Jahre nicht arbeiten kannst, sinkt deine Rente fasst auf die Grundsicherung.
Im Laufe des Lebens werden leider viele Menschen krank.
Dann ist man zu krank zum arbeiten und zu gesund für die Rente.
Und das kann man durch arbeiten alleine nicht mehr aufholen.
Es ist schon erbärmlich, wenn Menschen + 40 Jahre lang geackert haben und dafür dann so "viel" Rente bekommen, dass es nicht zum Leben reicht.
Wenn man sich anschaut, wie hoch die Rente in anderen europäischen Ländern ist, dann fühlen sich die Rentner in Deutschland zu Recht übelst verarscht.
Vor allem, wenn man nach den ganzen Jahren der Arbeit feststellt, dass ein Bürgergeld-Empfänger in etwa genauso viel bekommt... das ist nicht gerecht.
Aber Rentner haben keine echte Lobby, keine Macht. Was sollen sie machen? Streiken, ins Ausland gehen oder eine Demo veranstalten...?
Wo früher in Deutschland EINE Rente (gewöhnlich die des Mannes) gereicht hat, geht die Regierung heute sowieso davon aus, dass beide Ehepartner fulltime arbeiten waren und mit Rente x 2 und einem gemeinsamen kleinen Haushalt - natürlich ohne Pflege usw. - kommen die schon irgendwie über die Runden.
Hätten ja Geld anlegen / investieren / vorsorgen können :
Eine rotzfreche, unverschämte Aussage einer Regierung, die genau weiß, dass die Situation gemessen am europäischen Standard unter aller Sau ist.
Manchmal frage ich mich ob du mit deinen Fragen nur provozieren willst.... Du scheinst studiert zu haben... aber da sieht man, das manche Menschen trotz Studium nicht allzuweit denken können.
Manchen Menschen ist es nicht möglich sich noch privat um eine Altersversorgung zu kümmern.
Nimm meinen Papa.... er hat 40 Jahre als Kraftfahrer gearbeitet, ist dann arbeitslos geworden... nach etlichen Maßnahmen usw. musste er dann Alg2 beantragen... also alles, was meine Eltern gespart hatten (für ihr Alter) musste bis auf wenig Geld für das Leben aufgebraucht werden.... also weg mit der Altersvorsorge....
Wenn du nun nicht die 1000de oder 10000de verdienst jeden Monat, deine Miete zahlen musst und eine Familie hast, dann bleibt dir nicht allzu viel übrig...
Und ja, dann ist der Staat Schuld..... weg mit der Lohnsteuer, dann bleibt auch mehr übrig unten auf dem Lohnzettel.... weg mit der KV-Pflichtversicherung... so kann man sich selbst eine geeignete Versicherung suchen... und wenn ich dann noch Geld habe, dann kann ich auch privat vorsorgen....
Und nein, ich habe keine Ahnung von Politik... ich habe aber auch kein Geld über, um Vorzusorgen.... leider
Das ist alles was du aus meiner Antwort heraus gelesen hast....
Da du auf alle anderen Argumente in meiner Antwort und den anderen Antworten nicht eingehst, denke ich, das du wirklich nur provozieren willst... Schade... und das von einer Studierten.... naja, manchmal sind auch diese .... wie 100m Feldweg
In gewisser Weise geb ich dir Recht. Aber die Leute sind halt auch gehörig verarscht worden. Da gab es mal einen Minister, der behauptet hat
"Die Renten sind sischää!" (Norbert Blüm, CDU)
Nur waren sie das am Ende halt leider doch nicht. Aber damals hat niemand den Leuten gesagt, dass es sinnvoll sei, sich für diesen Fall mit privater Altersvorsorge abzusichern. Heutzutage ist das allgemein bekannt und auch die Wirtschaft (Versicherungen, Anlageinstitute, etc.) haben dafür mittlerweile geeignete Anlageformen entwickelt - was früher halt so auch noch nicht der Fall war.
Ja, ich bin angehende Ökonomin. Das heisst in kürze wenn die Noten bekanntgemacht werden. Andererseits habe ich eine Expertise in Dolose Handlungen bei Bilanzdelikten gesammelt.