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Sehe ich kritisch, da...

In dem Lied kommt überhaupt kein Mensch vor. Wenn diese "Hyperkorrekten" da was rauslesen wollen, dann sind sie meiner Meinung nach selber Rassisten.

Ansonsten leben halt die interessanteren Tiere im Urwald und nicht hier. Logisch, dass da in Songs oder Filmen eher Affen als Wildschweine vorkommen. Und der Elefant Benjamin Blümchen ist auch imposanter als ein Hirsch.


Sehe ich kritisch, da...

Da ist von Affen die Rede. Nicht von Menschen einer bestimmten ethischen Zugehörigkeit. Dass bestimmte Tiere in Geschichten / Liedern mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet werden, ist ein übliches künstlerisches Ausdrucksmittel, an dem ich nichts Verwerfliches sehe.

Es ist Aufgabe der allgemeinen Erziehung, und nicht etwa Aufgabe von Liedern, eine Gleichsetzung von bestimmten Menschen z. B. mit Affen zu unterbinden.

Wenn wir beim Kinderlieder verbieten sind, würden mir einige andere traditionelle Kinderlieder (nicht nur aus Deutschland!) einfallen, bei denen ich größere Bedenken im Hinblick auf heutige ethische Maßstäbe hätte, insbesondere wo es um die Verherrlichung von Krieg und Gewalt geht.


mineralixx  21.01.2022, 19:15

Wenn man konsequent wäre, müsste man von Affen und Äffinnen singen!

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Garnet72  03.02.2022, 22:22
@mineralixx

Und was ist mit den "diversen Affen" - immer dieser Einengung aufs biologisch bestimmte binäre Geschlechtersystem...;-) - SCHERZ!

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Sehe ich kritisch, da...

90% der Journalisten, die Rassismus anprangern, wollen oftmals schlicht Aufmerksamkeit, Geld oder haben was gegen diese Kinderbücher / Kinderlieder und versuchen so dessen Ruf zu zerstören. Ist mittlerweile ne richtige Industrie geworden, Rassismus anzupangern.

Die Diskussion über Rassismus bei diesen Büchern ist absurd. Besonders, da diese Kinderlieder und Bücher zu einer komplett anderen Zeit erschienen sind und man sie somit einordnen muss.

Eines sollte man sich klar machen. Wer Rassismus nicht alltäglich an eigenem Leibe erfährt, kann allenfalls theoretisch wissen, was es für die Betroffenen bedeutet. Er oder sie kann es nicht 1:1 nachempfinden. Zwar ist das Thema vom zdf aufgeworfen worden, aber das Ganze hat durchaus seine Quellen. Nur weil etwas nicht verständlich erscheint, muss es nicht heißen, dass es nicht existiert oder zutrifft.
Hier ist eine Stellungnahme nachzulesen, die das ganze vielleicht etwas verständlicher macht:

https://www.deutschlandfunk.de/racial-profiling-in-kinderliedern-unbedarft-und-falsch-100.html

und auch eine von alltäglichen Rassismus Betroffene hat etwas geschrieben:

https://archive.org/details/PlantationMemoriesEpisodesGradaKilomba/page/n37/mode/2up

Man sollte erstmal zuhören. …


Tasha  03.02.2022, 05:15

Welche Eltern bringen denn ihren Kindern bei, „wenn von Affen die Rede ist, bist du gemeint!“?

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mulan  03.02.2022, 06:21
@Tasha

Leider gibt es die. Und das ist traurig. Aber es gibt vor allem die Tatsache des eurozentristischen Afrikabildes, das bis heute besteht und solche Assoziationen fördert. Die Erfahrungen schwarzer Menschen hiermit sind nicht ohne. Das meine ich mit dem Zuhören. Zuhören = Erfahrungswerte anerkennen und nicht ihnen absprechen, nur weil man sich das nicht vorstellen kann mangels eigener Erfahrungswerte. Leider gibt es immer wieder Leute, die genau das tun oder es relativieren, herunterspielen. Fragt sich nur, warum das so ist.

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Tonis9706  03.02.2022, 08:23
@mulan

Vielleicht weil es stellenweise Blödsinn ist. Das Phänomen, was du beschreibst, hat Friedrich Nietzsche aufgegriffen.

Wenn jemandem eine negative Handlung erfährt und er davon berichtet, erzeugt das bei der Person gegenüber ein Unbehagen/Schmerz. Bekannt unter dem Begriff "Mitleid".

Um diesem Unbehagen entgegenzuwirken, handelt der Mensch als soziales Wesen helfend. Er möchte dem Gruppenmitglied ein gutes Gewissen geben, um selber ein gutes Gewissen zu haben.

Und ein beachtliche Teil dieser "Opfer von Rassismus" erzeugen mit sicherlich häufig erfundenen Geschichten dieses Gefühl bei Gesellschaftsmitgliedern wie dir.

Helf diesen Menschen, oder leb mit dem Unbehagen. Das ist schlichtweg Erpressung.

Und wie das Kleinere sich dem Grösseren hingiebt, dass es Lust und Macht am Kleinsten habe: also giebt sich auch das Grösste noch hin und setzt um der Macht willen – das Leben dran. Das ist die Hingebung des Grössten, dass es Wagniss ist und Gefahr und um den Tod ein Würfelspielen. Und wo Opferung und Dienste und Liebesblicke sind: auch da ist Wille, Herr zu sein. Auf Schleichwegen schleicht sich da der Schwächere in die Burg und bis in's Herz" dem Mächtigeren – und stiehlt da Macht.

Und darum geht es diesen Ideologen.

Viele Erfahrungswerte(in ihrer Häufigkeit) sind schlichtweg unrealistisch, ich spreche aus meinen eigenen Erfahrungen als POC. LG

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mulan  03.02.2022, 12:55
@Tonis9706

Leugnest du also diese Erfahrungen und siehst du sie als erfunden oder zumindest übertrieben? Ist Nietzsche die Autorität hinsichtlich Rassismus, v.a. des alltäglichen Rassismus der beschriebenen Art? Oder trifft hier nicht genau das zu, was ich meinte? Kann ein grundsätzlich von Rassismus nicht Betroffener Maßstab geben dafür, was Betroffene an eigenem Leibe erleben (müssen)? Hat Nietzsche überhaupt von Rassismus hier gesprochen?

Ist es Ideologie, wenn Betroffene davon berichten? Oder von welchen Ideologen sprichst du?

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Tonis9706  03.02.2022, 13:27
@mulan
Ist es Ideologie, wenn Betroffene davon berichten? Oder von welchen Ideologen sprichst du?

Das ist eine individuelle Frage.

Ich denke, dass man nicht alles glauben sollte. Menschen lügen, besonders wenn sie politisches Kapital daraus schlagen wollen.

Hat Nietzsche überhaupt von Rassismus hier gesprochen?

Nietzsche beredet in der Regel keine einzelnen Themen explizit. Aber Anwendung findet dieser Mechanismen überall. LG

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mulan  03.02.2022, 13:45
@Tonis9706

Ich glaube nicht, dass man es als individuelle Frage verstehen sollte, sondern als eine prinzipielle. Denn es handelt sich nicht um Einzelfälle, die mal vorkommen können. Die Problematik auf diese individuelle Ebene herunterzubrechen, ist falsch. Denn sie bedeutet nichts anderes, als das, was ich ansprach: Das Verleugnen der Erfahrungswerte Betroffener, in diesem Falle nicht mehr nur das Relativieren. Und diesen Lüge zu unterstellen, weil diese politisches Kapital daraus schlagen wollten, was immer das dann sein soll, ist eine glatte Unterstellung, die das ganze noch einmal unterstreicht. Dasselbe könnte man ansonsten auch Dir unterstellen. Und Nietzsche als Zitate-Bedienungsladen zu verwenden bar jeden Kontextes solcher Zitate ist wie das Hornberger Schießen.

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Tonis9706  03.02.2022, 14:13
@mulan
Ich glaube nicht, dass man es als individuelle Frage verstehen sollte, 

Doch natürlich. Wenn keine wissenschaftliche Grundlage zugrunde liegt und die Einzelaussage der Beleg für gesellschaftliche Probleme sein soll, muss diese Einzelaussage kritisch betrachtet werden.

Genauso wie man Coronademonstranten, die davon berichten von der Polizei ungerechtfertigte Gewalt erfahren haben, Einzelaussagen ohne belegbare Grundlage sind.

Denn es handelt sich nicht um Einzelfälle, die mal vorkommen können. Die Problematik auf diese individuelle Ebene herunterzubrechen, ist falsch. Denn sie bedeutet nichts anderes, als das, was ich ansprach: Das Verleugnen der Erfahrungswerte Betroffener, in diesem Falle nicht mehr nur das Relativieren. 

Was erstmal positiv zu sehen ist. Aussagen kritisch zu betrachten und nicht jede Geschichte zu glauben, sollte in einer Gesellschaft die Norm sein. Nur weil hier das Thema "Rassismus" bedient wird, ist eine andere Handlungsweise unangebracht.

 diesen Lüge zu unterstellen, weil diese politisches Kapital daraus schlagen wollten, was immer das dann sein soll,

Politisches Kapital, im Sinne von politischen Einfluss. Da kann es um einen Posten gehen, um etwaige Qouten im Berufs- und Arbeitsleben oder allgemein um mehr Aufmerksamkeit um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

was immer das dann sein soll, ist eine glatte Unterstellung, die das ganze noch einmal unterstreicht. Dasselbe könnte man ansonsten auch Dir unterstellen

Ich muss also belege abliefern, jemand der "Rassismuserfahrungen" macht aber nicht?

Dasselbe könnte man ansonsten auch Dir unterstellen. 

Solange du meine Erfahrung mit Rassismuserfahrungen respektierst und meine Geschichte stillschweigend hinnimmst.

Und Nietzsche als Zitate-Bedienungsladen zu verwenden bar jeden Kontextes solcher Zitate ist wie das Hornberger Schießen.

Das Nietzsche alles gesagt hat und zu allem auch das Gegenteil ist ein Vorurteil. Er bezieht ganz klar Stellung zu gewissen Dingen. LG

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mulan  03.02.2022, 14:49
@Tonis9706

Sorry, warum soll es natürlich nur individuell sein? Solche Verabsolutierung ist falsch. Es kann genauso gut, also natürlich, auch prinzipiell sein.
Kritische Betrachtung ist gut, aber pauschale Urteile nicht. Besonders nicht, wenn (anderer) Aussagen grundsätzlich und von vorn herein infrage gestellt werden. Und mir fällt auf, dass gerade beim Thema Rassismus es regelmäßig dazu kommt, diese Erfahrungswerte herunterzuspielen oder zu leugnen. Man spricht bereits, bevor überhaupt tiefer gegraben wird, von Anfang an den Betroffenen diese Erfahrungen ab. Das geschieht hier ja gerade. Das habe ich schon oft so erlebt, was auch (m)ein Erfahrungswert ist. Man geht eigenartigerweise schon beim Ansprechen des Themas Rassismus auf Gegenwehr, obwohl niemand angegriffen worden ist. Jede Diskussion wird bereits schon im Vorfeld im Grunde abgewürgt, da man demjenigen, der das R-Wort aufkommen ließ, deutlich macht, wer die Meinungshoheit hat. In der Regel sind es dann nicht die Betroffenen. Das ist (nicht nur m)eine Erfahrung aus vielen Fällen. Es ist das seltsame Phänomen, dass am Ende nicht der Rassismus angegangen wird, sondern der Antirassismus. Der Vorwurf gegen Antirassisten, die eigentlichen Rassisten zu sein, ist dann regelmäßig nur noch eine Frage der Zeit. Ein Totschlagargument.

Keiner verlangt Beweise zu deinen Erfahrungen, die man aber auch nicht überprüfen kann. Aber genau wie du verlangen kannst, deine Erfahrungen nicht in Abrede zu stellen, so ist doch wohl dasselbe Recht auch auf Seiten derer, die auch nur berichten können, was ihnen passiert. Indem du ihnen aber wiederholt und von vorn herein grundsätzlich Unglaubwürdigkeit, Zweifelhaftigkeit mitsamt zweifelhaften Zielen unterstellst, wird deutlich, dass du diese Erfahrungswerte von vorn herein als nicht relevant und zutreffend nimmst. Du verwirfst sie bereits, nachdem du sie gehört oder gelesen hast. Du anerkennst nicht die Perspektive der anderen. Nur deine eigene gilt für dich, deren Wahrheitsgehalt indes nur du kennst und der liebe Gott.

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Tonis9706  03.02.2022, 15:11
@mulan
. Und mir fällt auf, dass gerade beim Thema Rassismus es regelmäßig dazu kommt, diese Erfahrungswerte herunterzuspielen oder zu leugnen. Man spricht bereits, bevor überhaupt tiefer gegraben wird, von Anfang an den Betroffenen diese Erfahrungen ab. Das geschieht hier ja gerade. Das habe ich schon oft so erlebt, was auch (m)ein Erfahrungswert ist. Man geht eigenartigerweise schon beim Ansprechen des Themas Rassismus auf Gegenwehr, obwohl niemand angegriffen worden ist

Ich denke, das ist denen geschuldet, die in der Vergangenheit bereits derartigen Profit geschlagen haben.

Keiner verlangt Beweise zu deinen Erfahrungen, die man aber auch nicht überprüfen kann. Aber genau wie du verlangen kannst, deine Erfahrungen nicht in Abrede zu stellen, so ist doch wohl dasselbe Recht auch auf Seiten derer, die auch nur berichten können, was ihnen passiert. 

Genau das ist der Punkt. Ich beziehe mich auf die politische Ebene. Politisch ist meine Erfahrung garnichts wert. Das ist auch in Ordnung, das soll dann aber für alle gelten.

Auf persönlicher Ebene würde ich diesen Personen zustimmen. Im gesellschaftlichen Zusammenhang ist die Plattform der Mitteilung der Erfahrung wichtig.

So schert mich die Erfahrung von radikalen Rassisten im Fernsehen überhaupt nicht. Man merkt relativ schnell, wer tatsächlich seine Erfahrungen schildert oder Profit schlagen möchte.

Du verwirfst sie bereits, nachdem du sie gehört oder gelesen hast. Du anerkennst nicht die Perspektive der anderen. Nur deine eigene gilt für dich, deren Wahrheitsgehalt indes nur du kennst und der liebe Gott.

Dem möchte ich nicht widersprechen. Ich würde aber in Ermangelung meiner Erfahrungswerte behaupten, dass das für die meisten Menschen gilt. Wie schieb Nietzsche'

Der Mensch mag sich noch so weit mit seiner Erkenntniss ausrecken, sich selber noch so objectiv vorkommen: zuletzt trägt er doch Nichts davon, als seine eigene Biographie.“

LG

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mulan  03.02.2022, 15:48
@Tonis9706

Ich sehe, wir sind nicht einer Meinung, nähern uns offenbar auch nicht an. Weder findest du meine Aussagen überzeugend noch kann und will ich dir folgen. Und dass es nur Behauptungen sind, die du äußerst und es auch, was dir zur Ehre gereicht, zugibst, indem du selbst von der „Ermangelung deiner Erfahrungswerte“ sprichst, ist damit klar gesagt. Wie auch immer, ich habe eine andere Sicht auf die Dinge und habe nicht die Absicht, jemanden bekehren zu wollen. Mein Standpunkt ist klar, deiner auch. Und damit ist das Thema zwischen uns erledigt, und jeder möge woanders sich wieder äußern entsprechend der eigenen Sichtweise. … Und Rassismus gedeiht auch in diesem Lande fröhlich weiter.

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Tonis9706  03.02.2022, 16:07
@mulan

Ich stimme deinem Kommentar grundsätzlich zu. Aber der letzte Satz hätte nicht sein müssen. Mit einem indirekten Vorwurf der gegenüberliegenden Person sollte man keine Diskussion abschließen. LG

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Sehe ich kritisch, da...

" Darin bezeichnet sie „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ als „deutsches Koloniallied“: Es transportiere Projektionen über Schwarze, etwa die „Primitivisierung“ (die Vorstellung von Afrikanern als „unzivilisiert“, wild, rückständig, naturnah) und die „Animalisierung“ (die Projektion als wildes Tier, Affe, King Kong)."

Also ich bin tatsächlich immer davon ausgegangen das es sich bei dem Lied um echte Affen handelt. Ich finde es eher erschreckend das offensichtlich Leute wenn sie bei einem Kinderlied von klauenden Affen zuerst an Schwarze denken