Pferd beißt sich auf das Gebiss! :(
Hallo Zusammen .) Ich habe das Problem das mein Pferd immer auf das gebiss beist.Habt ihr Tipps was ich machen muss,das es besser wird ? Und er reit auch immer das Maul auf beim reiten,meine RL hat mir gesagt das ich ein Hannoveranisches Reithalfter benutzen soll,was denkt ihr darüber ?? Danke lg Felicia
10 Antworten
Hallo,
die Verwendung von "Reithalftern" und Sperrriemen jeglicher Art dienen nur dazu, die Symptome von schlechtem Reiten zu verdecken - wenn das Pferd das Maul nicht aufsperren kann, kann es sich dem Schmerz nicht entziehen und niemand sieht, dass es Schmerzen hat, außerdem kann es nicht seinen Unmut über die grobe Reiterhand kundtun.
Schieß deine RL in den Wind, spare das Geld für den TA, Ostheo und weiß der Himmel, was es sonst noch alles gibt, der dein Pferd bitte mal auf alles durchchecken soll, was ihm (außer deiner groben Art, mit dem Gebiss umzugehen) Schmerzen bereiten könnte, und für den neuen Trainer, der dir pferdegerechtes Reiten und einen respektvollen Umgang mit dem Pferdemaul näherbringt. Wenn du dem noch nicht mächtig bist, solltest du ernsthaft darüber nachdenken, gebisslos zu reiten, bis du soweit bist, die Zügel (mit Gebiss am anderen Ende!!!) in die Finger zu kriegen.
Alles andere schadet deinem Pferd nur.
Grüße
Danke... Mir ist erst beim Lesen der anderen Antworten aufgefallen, dass ich eigentlich nur alles wiederholt hab :/
Manche Sachen sollte man ruhig einhämmern :) - soll helfen, insofern macht das nix, hi hi.
Ich finde es aus meiner Gesinnung heraus falsch, an den Symptomen rumzudoktern, was ja jeder Sperrriemen tut. Man sieht dann nicht mehr, dass sich das Pferd wehrt, aber den Schmerz, dem es entkommen will, hat man ihm nicht genommen.
Mal angenommen, das Pferd ist gesund (manuelle Therapeuten, also Chiropraktiker, Osteopathen, Physiotherapeuten - meine hat alle diese Ausbildungen und ich finde das in Kombination super - finden auch Probleme, die der Normaltierarzt nicht findet), die Ausrüstung (Sattelzeug, Zaumzeug und Trense, Wassertrensen werden gerne zu dick gekauft, weil man meint, dann wären sie nicht so scharf) passt, dann ist sowohl festbeißen als auch Sperren immer ein Versuch des Pferdes, dem unangenehmen Druck im Maul, den die Trense macht, zu entkommen.
Sperren gerne, wenn mit gebrochenen Gebissen zu sehr auf die Lade eingewirkt wird, also z.B. mit beiden Zügeln gleichzeitig mit relativ tiefer Hand eingewirkt wird. Dadurch stellt sich das gebrochene Gebiss im Pferdemaul so auf, dass der "Knick" im Gebissgelenk gegen den Gaumen steht und dem weichen sie aus, indem sie durch Sperren versuchen, Platz zwischen Gebiss um Gaumen zu schaffen.
Durch das Festbeißen möchte das Pferd eher verhindern, dass die Trense immer gegen den ersten Backenzahn "klappert" bzw. bei zu lang verschnallten Backenstücken gerät es bei männlichen Tieren manchmal auch unsanft an den Hengstzahn.
Wer sich näher mit der Lage und Wirkungsweise von Gebissen im Pferdemaul befassen möchte und warum ein Reithalfter überhaupt nur bei einem Reiter nötig ist, der mit viel Druck reitet, kann sich mal die wissenschaftliche Arbeit der Friederike Uhlig http://www.friederike-uhlig.de/bakarbeit_uhlig.pdf durchlesen, die öffentlich zugänglich ist.
Klasse Antwort, vor allem den beigefügten Link find ich ziemlich interessant!
Im Grunde schließe ich mich den Antworten an. Ein Gebißloses Reithalfter ist auch das sog. Merodische Reithlalfter. (Hoffe, dass es so geschrieben wird) Dafür sollte das Pferd aber auf Gewichtsverlagerungen reagieren und/oder auf Stimme. Des weiteren ist es aber auch wichtig, dass man ein Pferd wirklich über den Rücken ans Gebiss reitet. Manche ziehen das Pferd mit dem Kopf auf die Brust und wundern sich, wenn das Pferd sagt: "Mit mir nicht!" Im Grunde sollte es immer ein weiches Gebiss sein, denn ein Pferd braucht eine absolut weiche Hand. Hier gibt es doch den Witz: "Wie ist ihr Pferd gezogen?" Antwort: "Mit der Hand auf die Brust!"
Tolle RL, die statt die Ursache (Unzufriedenheit/Zahnprobleme/harte, unruhige Reiterhand...) zu bekämpfen, ein Hannoversches Reithalfter empfiehlt, damit das Maul nicht mehr geöffnet werden kann.
Jeder Euro für solcher Art Reitunterricht ist rausgeschmissenes Geld und hilft weder Dir noch dem armen Pferd!
Versetz dich mal in das Pferd, es ist ja nicht mit Gebiss im Maul geboren worden...
Vielleicht hat es Zahnprobleme, das Mundstück passt nicht, es kann auch ausgeschlagen sein und im Maulwinkel klemmen..., oder die Reiterhand ist zu hart!
Und was tut der 08/15 Reiter?
Maul zubinden!
Bindet man dir den Mund zu, wenn du Zahnweh hast???
Also zurück zu den Grundlagen, das Pferd mit dem ganzen Körper reiten, eventuell gebisslos anfangen...
Vielleicht auch anderen Reitlehrer ausprobieren um den Teufelskreis jetzt einmal zu durchbrechen!
Du wirst gewohnte Wege verlassen müßen und dich weiterentwickeln, wenn du dem Tier das Maul nicht zubinden möchtest!
Die Idee mit dem gebisslosen Zaum ist super. Ich würde das einfach mal ausprobieren. Bitte kein Hackamore nehmen, die wirken viel zu stark aufs Nasenbein. Besser wäre ein Sidepull oder ein Bitless Bridle.
Sehr schön geschrieben!