Palmer von den Grünen möchte 2000Euro für die Zulassung eines Verbrenners und fas Geld für Prämie bei Kauf von E Autos bezahlen, findet ihr das gut?

5 Antworten

Guckst du Wikipedia bzgl. Palmer, nix Grüner mehr...

Gerade auf den Dörfern findet man viel eher eine (auch 24/7-)Tankstelle als eine (24/7-)HPC-Säule (bei Supermärkten sind die ohnehin oft nur für Kunden, aber gerade zu Aldi muss ich so selten und wenn ich da bin sind das immer nur wenige Sachen). Und auch bzgl. der Ladegeschwindigkeit, Reichweite und der E-Auto-Anschaffungspreise muss sich noch einiges tun, dass 600km-WLTP-E-Autos als einige Jahre alte Gebrauchte nur noch einige kEUR kosten.

Deswegen finde ich es ggü. diesen Leuten purer Hohn, diese wenn sie sich notgedrungen einen Verbrenner kaufen müssen, man genau sie dann auch noch für E-Autos mitbezahlen lässt.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

Etienne07  23.08.2024, 21:43

Klar kann, sich noch was tun - aber ich persönlich habe (Elektrofahrzeug seit 1-2 Jahren) überhaupt kein Problem mit deinen genannten Bereichen. Ladesäulen gibt es genug (nach meiner Erfahrung auch in Dörfern) aber meistens lade ich selbst zu Hause per PV-Anlage (kostet mich also quasi gar nichts und ich kriege sogar Geld, den Überschuss ans Netz zu verkaufen). Bezüglich Reichweite/Ladegeschwindigkeit hätte ich dir vor 5 oder mehr Jahren zugestimmt - aber mittlerweile ist man da weiter. Beispiel:

Ich bin vor einiger Zeit ca. 700 km gefahren. Ich brauchte zwei Ladestopps à 30 Minuten (weil ich mit 160/170 durchgehetzt bin - bei sparsamerer Fahrweise hätte wahrscheinlich ein Stopp gereicht). Beim ersten hab ich mir schnell ein Eis geholt und den zweiten für ein Abendessen benutzt. Schlussendlich hätte ich wahrscheinlich mit einem Verbrenner nicht weniger Pause gemacht. (Bin mit 15% an die Säule ran und bevor mir McDonald's mein Eis bereitstellen konnte war ich schon wieder über 50%)

Etienne07  23.08.2024, 21:45
@Etienne07

Was ich sagen will: tun kann und wird sich noch was - aber es reicht mittlerweile schon aus, dass sich niemand groß verbiegen muss oder unkomfortabel reist nur wegen der Antriebsart. Für mich war es eine grandiose Entscheidung und ich wüsste nicht, wieso ich mir einen Verbrenner nochmal antun sollte

notting  23.08.2024, 21:52
@Etienne07

Du gehst aber davon aus, dass man daheim laden kann. Das können selbst viele Eigenheim-Besitzer nicht, weil sie keinen festen Stellplatz nahe der Wohnung haben.

Und viele haben nicht die Zeit ewig an Lahmladesäulen herumzustehen. Z. B. mein Cousin, der sein E-Auto daheim laden kann, hat km-weit fahren ohne eine HPC-Säule im Umkreis von 5km zu haben.

Ich selbst kaufe meist in einem großen Supermarkt mit Baumarkt nebenan ein, wo's keine Ladesäulen gibt. Da wo's Ladesäulen gibt, kaufe ich sehr selten und wenn dann sehr schnell ein, weil nur wenige Artikel.

notting

Etienne07  23.08.2024, 22:47
@notting

Ja das stimmt. Davon gehe ich aus. Ich denke auch, dass heutzutage so gut wie jeder, der ein eigenes Haus besitzt (was auf dem Dorf ja sowieso üblich ist) das erreichen kann, was ich erreiche. Mit den diversen Förderungen, die man aktuell vom Staat bekommt, dürfte das gut erschwinglich sein; sonst hätte ich mich nicht dafür entschieden. Mit diesen Gesetzesvorschlägen, wogegen (wogegen oder gegen die?) du ja argumentierst, wird das ja auch nicht teurer. Für Menschen in Mehrfamilienhäusern wird es schwieriger, das stimmt. Aber: sollte in Deutschland wirklich einmal ein Gesetz in Kraft treten, welches die Nutzung von Elektrofahrzeugen massiv lukrativer macht oder die Nachfrage anderweitig steigert, würde ich niemandem glauben, der sagt, dass Unternehmen nicht darauf aufmerksam würden und sich sofort auf diesen Nachfragemarkt stürzen würden - es muss nur die Nachfrage da sein.

notting  24.08.2024, 10:19
@Etienne07

Ich kenne aber eben auch auf dem Dorf

  • fast komplette Baugebiete, wo eben viele Eigenheim-Besitzer keinen festen Stellplatz nahe der Wohnung haben.
  • haufenweise Mieter, die keinen festen Stellplatz nahe der Wohnung haben.
Aber: sollte in Deutschland wirklich einmal ein Gesetz in Kraft treten, welches die Nutzung von Elektrofahrzeugen massiv lukrativer macht oder die Nachfrage anderweitig steigert, würde ich niemandem glauben, der sagt, dass Unternehmen nicht darauf aufmerksam würden und sich sofort auf diesen Nachfragemarkt stürzen würden - es muss nur die Nachfrage da sein.

Du meinst so wie die wieder abgeschaffte Umweltprämie oder die E-Auto-Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung?

notting

Etienne07  24.08.2024, 14:44
@notting

Haben die denn wirklich einen massiven Anstieg der Nachfrage bewirkt? Ich bin nicht der Meinung, dass die wirklich effektiv/zielführend waren

Etienne07  24.08.2024, 14:46
@Etienne07

Aber ich lebe selbst im tiefsten Dorf - ich hatte bis jetzt überraschenderweise noch nie eine Situation, die ähnlich der war, die du beschreibst

notting  24.08.2024, 14:56
@Etienne07

Nun, kurz bevor sie für die jew. Gruppe abgeschafft wurde, gingen die Zulassungen noch mal massiv hoch...

notting

Palmer ist nicht mehr bei den Grünen.

Grundsätzlich ist das keine sonderlich gute Idee, denn unterm Strich schneiden E-Autos klimatechnisch nicht viel besser ab als Verbrenner.


RayAnderson  22.08.2024, 05:53

Mein Diesel fährt deutlich umweltfreundlicher, als es ein E-Auto in absehbarer Zeit je sein könnte.

Auch wenn Palmer momentan nicht mehr bei den Grünen ist, es war grundsätzlich die Politik der Grünen, die sich für eine derart unweltschädliche Politik eingesetzt hat.

Etienne07  23.08.2024, 21:49
@RayAnderson

Die Kalkulation würde ich gerne sehen. Ich fahre ein Elektroauto und wäre bereit, den Vergleich anzusetzen

RayAnderson  23.08.2024, 22:28
@Etienne07

Dann fange an zu rechnen...

Ein vergleichbares E-Auto benötigt überhaupt erstmal 80-100.000km um bei herkömmlichem Diesel gleichzuziehen.

Da HVO 100 die Emissionen bis zu 90% reduziert, kann ein E-Auto nicht mehr so klmafreundlich werden... vorher ist das Akku des E-Autos hinüber und die Rechnung beginnt bei Null.

Etienne07  17.09.2024, 09:03
@RayAnderson

Erstmal möchte ich mich für die späte Antwort entschuldigen; ich wurde nicht über deinen Kommentar informiert/benachrichtigt.

Aber um mal zum Thema zu kommen: Ich denke, du gehst hier von völlig falschen Zahlen aus. Ich beziehe mich auf eine Studie des Österreichischen Umweltbundesamt:

https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0763.pdf

Laut dieser Studie bräuchte ein BEV nur 10.000-33.000 km Laufleistung, um umweltfreundlicher zu sein, als der Diesel. Und hier wird von einem BEV ausgegangen, das die durchschnittliche österreichische Stromaufbringung verwendet (und nicht 100% EE-Strom, wie es bei mir der Fall ist).

Von HVO 100 auszugehen, während das aktuell in nicht mal 4% aller Tankstellen verfügbar und auch nicht für jedes Fahrzeug nutzbar ist, ist auch fraglich. Zumal wir hier von "bis zu" 90% sprechen; das ist dann von Fahrzeugtyp, Herstellung und Fahrweise abhängig. Hier lässt die Sachlage noch ziemlich zu wünschen übrig.

RayAnderson  17.09.2024, 10:18
@Etienne07

Erstaunlich, dass die meisten anderen Studien etwas deutlich anderes berichten.

QWas HVO100 betrifft, fast jeder Diesel kann es nutzen. Vielleicht wenige uralt Dieselfahrzeuge ausgenommen. Es verbleiben trotzdem ca. 90% aller Dieselfahrzeuge, die es nutzen können.

Was die verminderten Emissionen betreffen, selbst 20% wären ein großes Plusd. Hier sind es bis zu 90%. Daher sielt es kaum eine Rolle, ob es am Ende 70, 80 oder 90% sind.

Etienne07  17.09.2024, 14:47
@RayAnderson

Erstaunlich, dass ich der einzige war, der bis jetzt überhaupt eine konkrete Studie als Quelle angebracht hat. Andere Studien, die ich finde, kommen auf ähnliche Ergebnisse. Beispiele:

https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/ifeu_paper/ifeu_paper_02-2023_-_Umstieg_auf_Elektro-Pkw_01.pdf

(Widerlegte eine auf 90.000 km basierende Studie)

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1110016823009055

Und zum Thema HVO 100 nochmal: Auf mein Argument der Vebreitung bist du gar nicht eingegangen. Die 90% finde ich auch überall - allerdings immer nur als prompter Wert und nirgendwo ist zu lesen, wo der Wert herkommt. Das wäre an dieser Stelle nämlich wichtig zu wissen.

Soweit ich es bis jetzt verstanden habe, funktioniert die Herstellung durch Hydrierung von Pflanzölen und Tierfetten. Das mag für die Produktion zwar den Ausstoß verringern - gerne auch um die heiligen 90% - aber wenn man eingelagertes CO2, was nicht in der Atmosphäre war, im Fahrzeug verbrennt und es dann an die Atmosphäre abgibt, klingt das für mich nicht unbedingt nach einer guten Lösung.

RayAnderson  17.09.2024, 15:21
@Etienne07
Erstaunlich, dass ich der einzige war, der bis jetzt überhaupt eine konkrete Studie als Quelle angebracht hat.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass es allgemein bekannt ist, dass Akkus von E-Autos extrem umweltschädlich sind.

Nachfolgend eine Berechnung einer Dir sehr wohlgesonnenen Seite. Die Berechnungen führen exakt zu der Zahl, die ich bereits zuvor genannt hatte, 80.000km bei einem Diesel Verbrenner, mit normalem Dieselkraftstoff.

Zu diesen Berechnungen müsste am Ende der HVO100 Vorteil inkludiert werden.

Allerdings... nach jedem Tausch eines E-Auto Akkus, fangen die Berechnungen wieder bei Null an.

Die Berechnung, aus Deinem Link, zeigt ausschließlich Benziner und keinen Diesel und kommt auf eine Leistung von 50.000km bis zum Break Even Point.

Wir schrieben jedoch vom Diesel.

.

Welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Nachhaltigkeit?

Um den Vergleich zwischen Elektroauto und Verbrenner auch in Zahlen zu zeigen, muss davor festgelegt werden, welche Faktoren für einen Energievergleich eigentlich muteinbezogen werden.

Wir haben die folgenden Faktoren mal zusammengefasst, die direkt Einfluss auf die Klimabilanz nehmen und somit auch für Berechnungen berücksichtigt werden sollten.

- Herstellung und Entsorgung des Fahrzeugs

- Zusatzaufwand bei der Herstellung und Entsorgung des Elektroautos (Batterie)

- Kraftstoffverbrauch Verbrenner

- Stromverbrauch des Elektroautos im Betrieb

- Verwendeter Strommix

- Fahrverhalten

- Fahrumgebung

- Lebensdauer und Lebensfahrleistung

Wie erwähnt ist es schwierig Elektroautos und Verbrenner pauschal miteinander zu vergleichen. In der folgenden Abbildung sehen wir aber genau anhand der genannten Faktoren einen Vergleich zwischen Elektro und Verbrenner. Genau gesagt handelt es sich dabei um eine Darstellung der Treibhausgasemissionen der beiden Technologien in Abhängigkeit der Lebensfahrleistung.

In der Berechnung der ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung) wurden dabei folgende Voraussetzungen verwendet:

Strommix auf Basis von aktuellen Praxiswerten (Pehnt et al., 2018)

Auto: Kompaktklasse

Verbrauch Elektroauto 16 kWh/100km (ohne Ladeverluste)

Benziner 5,9 l/100km

Diesel-Pkw 4,7 l/100km

Der Break-even point, bei dem das Elektroauto in der Klimabilanz wieder vor dem Verbrenner rutscht, liegt gegenüber dem Benziner hier bei 62.000km und beim Diesel bei 80.000km.

Szenario Autobahn:

Hier schneidet der Verbrenner am besten ab. Aufgrund der technologischen Eigenschaften ist der Dieselmotor ohnehin sehr gut für Langstrecken geeignet. Der Break Even Point entsteht erst bei 150.000 km.

Quelle: Photovoltaikforum

Biermaus4711 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 14:11

Nicht nur das. Wenn einer das Geld nicht hat, was macht er dann. Nicht jeder hat 2000Euro rumliegen. Aber Palmer merkt das garnicht mehr.

Etienne07  23.08.2024, 21:48
@Biermaus4711

Dann kauft man sich halt ein Elektroauto - das wäre dann nämlich deutlich günstiger und im Verbrauch ist es das sowieso

tevau  21.08.2024, 13:58

Kommt darauf an, woher der Strom kommt.

Interesierter  21.08.2024, 14:06
@tevau

Das ist wohl wahr.

Genau da sollten wir uns nicht in die Tasche lügen.

Die meisten E-Autos werden eben nicht in den Spitzenlastzeiten der PV Anlagen geladen, sondern vorwiegend abends und nachts.

tevau  21.08.2024, 14:15
@Interesierter
Die meisten E-Autos werden eben nicht in den Spitzenlastzeiten der PV Anlagen geladen

Wirklich? Das wundert mich. In meinem Umfeld sind die allermeisten E-Autos Firmenwagen, und die Angestellten laden tagsüber am Arbeitsplatz oder unterwegs am Schnelllader auf. Viele haben zuhause oder in der Straße gar keine Wallbox.

Aber meine Beobachtungen sind natürlich nicht repräsentativ, deswegen wären repräsentative Quellen ganz gut. Hast Du welche?

Nö, finde ich nicht gut, da so Autos noch teurer werden, vorallem für die Leute die eh kein Geld für die im vergleich in der anschaffung teureren e autos haben. Höchstens ein Kompromiss beispielsweise für Neuwägen mit verbrenner ab 100k, weil den Leuten tun die 2k dann auch nicht mehr so weh


Biermaus4711 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 14:13

Genau so sehe ich das auch. Nicht jeder hat 2k rumliegen. Aber Palmer merkt das garnicht. Der hat Kohle ohne Ende.

Leandro864  21.08.2024, 14:16
@Biermaus4711

Leider oft das Problem das die Politiker am Otto Normalverbraucher vorbei denken:(

Etienne07  23.08.2024, 21:52
@Leandro864

Aber mit der Prämie wäre ein Elektroauto dann wieder günstiger - wahrscheinlich sogar günstiger als jetzt Verbrenner. Und in der Instandhaltung sind sie sowieso deutlich günstiger

Nein. Die gelogene Gleichsetzung Verbrenner = mineralisch = klimaschädlich muss ein Ende haben. Es sind so viele verschiedene ganz oder fast klimaneutrale nichtmineralische Kraftstoffe möglich. Nicht nur E-Fuels, nicht nur nachhaltige Biokraftstoffe, sondern z.B. auch die Solarthermie-Kraftstoffe von Synhelion und Biokraftstoffe der Dritten Generation aus maritimer Biomasse. Die Automobilindustrie ist auch nicht so ganz unschuldig. Kein A*sch bekommt es gebacken, eine vernünftige Sensorik vorzuschlagen, die zumindest bei Dieselfahrzeugen den Betrieb mit mineralischem Diesel verhindert, und Ford, der Hersteller der am schrillsten jammert, hat noch KEIN EINZIGES Diesel-Fahrzeug für HVO100 freigegeben.

Der aktuell größte Skandal ist, dass man tatenlos der VR China ermöglicht, mit angeblich nachhaltigen Biokraftstoffen zu betrügen, die in Wirklichkeit Palmöl enthalten. Das ist wohl auch für Boris Palmer kein Problem, wenn er dazu schweigt.


Crack  21.08.2024, 14:17
Es sind so viele verschiedene ganz oder fast klimaneutrale nichtmineralische Kraftstoffe möglich.

Bemannter Raumflug mit Indianerkopfschmuck ist auch möglich.

Fakt ist doch, es gibt keinen Ersatz für herkömmliche Kraftstoffe in ausreichender Menge und zu erschwinglichen Preisen. Du machst also eine Scheindebatte auf, die nicht zielführend ist.

RayAnderson  22.08.2024, 05:55

Mein Diesel fährt deutlich umweltfreundlicher, als es ein E-Auto in absehbarer Zeit je sein könnte.

Auch wenn Palmer momentan nicht mehr bei den Grünen ist, es war grundsätzlich die Politik der Grünen, die sich für eine derart unweltschädliche Politik eingesetzt hat.

Biermaus4711 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 14:20

Aber warum wird da nicht weiter geforscht mit E-Fuels. Es hat ja auch nicht jeder 2000Euro rumliegen. Palmer vielleicht schon.