Netzeinspeisung bei kaputten Hauptstromkabel möglich?
Guten Abend,
mir hat sich mal folgende Frage gestellt.
Mal angenommen, das Hauptstromkabel im Erdreich welches zum Haus führt wurde bei Bauarbeiten beschädigt. Dann wäre die Stromversorgung im Haus unterbrochen. Soweit so klar.
wenn jetzt das Haus aber eine PV-Anlage auf dem Dach mit einem Batteriespeicher im Keller und das ganze Jahr über autark lebt, dann würde das ja möglicherweise gar nicht auffallen, da ja kein Strom aus dem netz gezogen werden muss.
Wenn ich es dann aber richtig verstehe, wäre eine Einspeisung des überschüssigen Stroms, welcher von der PV-Anlage kommt nicht möglich, oder?
Hintergrund ist folgender: bei uns wurde an der Straße Glasfaser verlegt, dabei sind die Bauarbeiter auf das Hauptstromkabel gestoßen, haben es aber (laut deren Aussage) nicht beschädigt. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, denn die Männer haben nicht wirklich sauber gearbeitet.
Unsere PV-Anlage speist aber brav täglich ca. 30 kWh ins Netz ein, nachdem die Batterie voll ist. Zumindest zeigt das die KOSTAL- App an.
Oder zeigt eine solche App nur an was „überschüssig“ ist und nicht ob es auch tatsächlich eingespeist wurde?
also kann ja das Hauptkabel nicht beschädigt sein, oder?
Besten Dank vorab!
5 Antworten
Eine netzgebundene PV Anlage, egal ob mit oder ohne Speicher, braucht zwingend ein Netz. Ist das Netz weg, arbeitet die Anlage auch nicht.
Jetzt gibt es aber Anlagen, die Inseltauglich sind. Die arbeiten dann wie eine Netzersatzanlage im Inselbetrieb. Da hast Du aber in der Regel nicht die volle Leistung zur Verfügung.
Ich habe nichts von "Einfach" geschrieben. Aber es unter gewissen Voraussetzungen ist das möglich.
Wir haben bei uns an der Anlage bzw am sicherungskasten einen Schalter, welchen wir umlegen können, falls das Netz ausfällt (Stromausfall) damit es uns nicht die Batterie in der Schnelle Leerzieht. Dieser Schalter muss aber manuell umgelegt werden.
Also würde die Anlage ja auch ohne Netz arbeiten, oder?
Aber ja nicht einspeisen?
Anstatt sich auf irgendwelche Apps deiner Solaranlage zu verlassen:
Wenn du den Verdacht hast, dass mit deiner Hauptzuleitung etwas nicht stimmt, beauftrage eine Elektrofirma, diese zu prüfen.
Wenn sie beschädigt ist, muss sie in jedem Fall repariert werden, da von einer beschädigten Hausanschlussleitung eine große Gefahr ausgeht - Immerhin ist da richtig Dampf drauf!
Wenn du dir sicher bist, eine beschädigte Hausanschlussleitung nicht zu benötigen, dann lasse den Anschluss fachmännisch rückbauen.
Nach meinem Wissenstand dürfen autarke "große" Solaranlagen nicht einfach parallel zum Netz angeschlossen werden, weil das total gefährlich wäre. Da gehört ein Netzumschalter zwischen, der dafür sorgt, dass nur eine Versorgung zur Zeit das Haus versorgt. Nur bei kleinen Fertig-Balkonkraftwerken, die vom Besitzer zwecks Einspeisung einfach in eine Steckdose gesteckt werden, wird das Parallelschalten zum Netz (leider) toleriert.
Nein, die Einspeisung wird ja als Abgabeleistung direkt am Stromzähler gemessen. Das geht nur, wenn auch Strom fließt.
Ohne Kabel keine Stromentnahme und auch keine Einspeisung.
Die üblichen Solaranlagen funktionieren ohne einen Netzanschluss NICHT, Sie brauchen die Netzfrequenz zur Synchronisation. Kein netz - kein Solarstrom.
Das dürfen die Anlagen aber NICHT auf der netzgebundenen Seite... Entweder ist es ein autarkes Notnetz und ein Teil würde ausfallen, oder es müsste ein Netztrennschalter mit Hilfskontakt erst die netzseite vollständig trennen und über einen Hilfskontakt die Trennung melden... So ohne weiteres darf die Anlage nicht netzseitig einfach in den Inselbetrieb schalten...