PV Anlage und Balkonkraftwerk im Mehrfamilienhaus?

3 Antworten

Das hört sich nach dem Mieterstrommodell an.

Dein Balkonkraftwerk speist erst einmal Deinen Stromkreis. Der Zähler läuft also langsamer oder bleibt stehen. Hoffentlich hat er eine Rücklaufsperre.

Danach versorgst Du - kostenlos - die anderen Parteien im Haus.

Allerdings ist es rechtlich gar nicht so einfach ein Balkonkraftwerk neben einer "großen" PV zu betreiben. Hier kommt man schnell in den Bereich "Subventionsbetrug", wenn die Grundlast des Gebäudes kleiner als die maximale Ausgangsleistung des Balkonkraftwerks sein könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit offenen Augen in der Welt unterwegs.

Mindhunter007 
Beitragsersteller
 20.02.2025, 10:07

Hi, erstmal vielen Dank für deine Antwort, der messstellenbetreiber war ja da und hat Zähler getauscht und so eine Messvorrichtung eingebaut. Und das BLK ist ja auch angemeldet aber ich werd heute mal ne Email aufsetzten und fragen ob ich mein BLK abbauen muss

Moin! Mit deinem Hauptzähler und den privaten Unterzählern speist dein Balkonkraftwerk (BKW) den erzeugten Strom zuerst in deinen eigenen Haushalt ein. Wird dort kein Strom verbraucht, könnte der Überschuss ins Hausnetz der anderen Wohnungen fließen – sofern das Zählersystem dies zulässt. In der Regel hat dein Stromkreis Vorrang, doch ohne aktive Verbraucher bleibt unklar, wohin die Energie genau geleitet wird. Zeigt die ShinePhone-App 0 Watt an, kann es sein, dass dein Wechselrichter keine Abnehmer findet und die Einspeisung stoppt. Ein Batteriespeicher wäre hier eine sinnvolle Lösung. Ein LiFePO4-Speicher wie die Plug&Play-Erweiterungsspeicher ermöglicht es dir, überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf gezielt zu nutzen, statt ihn unkontrolliert ins Netz abzugeben. Hast du schon über eine Speicherlösung nachgedacht? Anbieter wie Akkuman führen neben Akkus und Batterien hier auch passende Erweiterungsspeicher für Balkonkraftwerke.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte lisaloge bestätigt

Hallo,

unterstellen wir mal bei den drei Einzelparteienzählern zeitgemäße Einrichtungszähler mit Rücklaufsperre, so geht jegliche von der PV generierte und nicht verbrauchte Energie "normalerweise" zu Gunsten des Versorgers bzw. Netzbetreibers ins öffentliche Netz ab.

Die Frage nach einer Strompfadbevorzugung innerhalb Deiner Wohnung ist dabei unerheblich, da Dein Wohnungszähler alle Zu- / und Abgänge aller drei Phasen automatisch miteinander saldiert. Daher ist es egal, ob Dein BKW an L1 Deiner Wohnungsverteilung einspeist, und der Verbraucher an L2 oder L3 angeschlossen wird.

Problematisch kann das ganze für Dich bzw. Euch allerdings werden, wenn nur der Hauptzähler des Hauses dann tatsächlich beim Netzbetreiber bzw. Netzversorger auch wirklich registriert und genehmigt wurde zur Energiekostenerfassung gegenüber dem VNB.

In diesem Fall müsste sich dann nämlich der Besitzer des Hauptzählers und vermutlich auch der daran mit angeschlossenen PV-Hauptanlage erst mal mit dem VNB bzw. Meßstellenbetreiber in Verbindung setzen bzgl. (indirekter) Anlagenerweiterung der Hauptanlage durch Dein BKW.

Denn sonst würde der Besitzer des HZ / Eigentümer der PV-HA von Deinen abgehenden BKW-Überschussleistungen profitieren mit seiner Anlage.

LG


Mindhunter007 
Beitragsersteller
 20.02.2025, 10:09

Hi erstmal vielen Dank für deine Antwort. Der messbetreiber war ja da und hat extra Zähler getauscht und so eine messvorrichtung mit eingebaut bei der Anmeldung und es ist ja alles angemeldet

Gnurfy  20.02.2025, 16:06
@Mindhunter007

Wenn der VNB wie auch Dein Vermieter Dir für diese BKW-Anlage jeweils grünes Licht gegeben haben, so lasse sie nun für Deinen eigenen Haushalt fleißig produzieren.

Richte Deinen persönlichen Verbrauch dann optimierend nur so aus, dass Deine stärksten Verbraucher halt im Bestfall immer dann in Betrieb sind, wenn Dein BKW potenziell seine besten Werte generieren kann.

Alles was Du nicht selbst direkt verbrauchst, ginge ansonsten ohnehin für Dich unverwertbar ins öffentliche Netz. Du könntest für Dein BKW dann zwar auch noch eine Netzeispeisevergütung beim Versorger beantragen, aber ich persönlich sehe den größeren Gewinn eher in der Einsparung beim Stom-Ankauf durch intelligente Leistungsabschöpfung der selbst erzeugten Energie.