Nervt euch das Gendern auch so?

11 Antworten

Nein, absolut nicht. Mich nervt allerdings das ständige Aufgeblase des Themas durch die, die das Gendern ablehnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

OnePiecefan847 
Beitragsersteller
 28.07.2022, 16:09

Dich nerven nur Leute das Menschen eine freie Meinung haben, mehr nicht.

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Adomox  28.07.2022, 16:09
@OnePiecefan847

Nein. Menschen dürfen und sollen ihre Meinung frei äußern - nerven darf mich das trotzdem.

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Ich selber habe kaum Berührungspunkte, mir ist es einfach egal. Warum andere Menschen viel Zeit und Geld damit verschwenden... Ja darüber schüttle ich manchmal den Kopf

Ja, das ist schon eine mehr als nervtötende Marotte. Auf einmal reden und schreiben erwachsene Menschen, als hätten sie nie eine Schule von *innen gesehen, und im Fernsehen haben plötzlich alle Schluckauf. Sowohl grammatikalisch als auch akustisch und visuell betrachtet ist diese Stottersprache eine absolute Vollkatastrophe und hat mit verständlichem Deutsch nichts mehr zu tun. Man kann nur hoffen, die Menschen kommen irgendwann wieder zur Besinnung und verbannen diesen Hype wieder in derselben Versenkung, aus der er aufgetaucht ist.

Nerven jetzt nicht unbedingt, aber es tut mir in den Ohren weh, wie die deutsche Sprache kaputt gemacht wird.

Ich kann mit "Studierenden" leben, obwohl ich nach wie vor Studenten sage. Wenn ich daran denke und Zeit habe, sage ich auch mal Studenten und Studentinnen.

Bei Rechtsanwält-innen quietscht es bei mir allerdings in den Ohren, weil mindestens zwei männliche Juristen RechtsanwältE, StaatsanwältE sind und nicht "Rechtsanwält" oder "Staatsanwält". Darum sage ich Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen bzw. Staatsanwälte und Staatsanwältinnen.

Mir tut jede Ausländerin und jeder Ausländer leid, die/der Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen lernt und dann "Rechtsanwält:innen" hört. Es heißt ja auch nicht die "Journalist", sondern die JournalistEN und JournalistINNEN. Fertig! Das ist für mich die ordentliche deutsche Sprache.

Wenn Reporter oder Journalisten im TV so anbiedernd gendern, tun sie mir immer fürchterlich leid, weil gerade doch Journalisten der deutschen Sprache mächtig sein und diese pflegen sollten.

Dieses Gendern ist doch bloß so ein "politisch linkes Alibi". Man hat es doch daran gesehen und gehört, als Frau Baerbock damals ihre Bewerbungsrede als Kanzlerkandidatin am Parteitag der Grünen hielt. Da sie ja öfter mal die Wörter verdrehte oder falsch aussprach, wäre sie mit der dämlichen Genderei völlig abgeschmiert. Also, sprach sie von den Bauern, den Arbeitnehmern, Verbrauchern usw.

Auch im Wahlkampf tat sich dieser Popanz mit dem Wort "Indianer" als Schimpfwort auf, sodass sich die Berliner Spitzenkandidatin, Bettina Jarasch, tausendmal entschuldigen musste, weil sie am Parteitag erklärte, dass sie als Kind gerne 'INDIANERhäuptling' geworden wäre. Kaum galt das Wort 'Indianer' bei den Grünen als böse, sagte Robert Habeck bei Frau Maischberger in der Sendung nach einer Erklärung, was gilt, wenn die Grünen regieren: "Mein großes INDIANERehrenwort!"

Im Internet ist dazu zu lesen:

"Habeck gab das „große Indianer-Ehrenwort“ bei „Maischberger“ in der ARD. Die Moderatorin nahm das gar nicht wahr. Oder sollte sie diese ach so schreckliche Wortwahl gar nicht als empörend empfunden haben? Das spräche eigentlich dafür, dass Sandra Maischberger über ein ausreichendes Maß an gesundem Menschenverstand verfügt, um sich nicht als Sprachpolizistin profilieren zu wollen."

Das ist der selbe Quatsch, dass Kinder in der Schule lernen, dass man die Anrede "Du/Sie" heute klein schreibt. Sobald sie dann im Berufsleben (in der Realität) ankommen, schreiben sie die Werbe- und Geschäftsbriefe, Mahnungen usw. mit groß geschriebener Anrede. Nehmt mal alle Eure Briefe vom Energieanbieter, vom Versandhaus, von der Bank usw. und Ihr lest: "Sie haben den Vorteil..../wir bieten Ihnen die Möglichkeit....zahlen Sie bis zum...." usw.

Ich glaube, wir sind das einzige Land, dass die Probleme zwischen den Buchstaben oder in den Wörtern sucht.

Genauso der Quatsch mit den vielen englischen Begriffen in der deutschen Sprache. Warum nicht Besprechung statt "Meeting"? Warum nicht Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzender statt "Manager oder CIO"? Der Großhandelsmarkt SELGROS firmiert mit dem Zusatz "Cash and Carry". Ich wette, dass 80 - 90 % der Gastronomen, Kioskbesitzer, Kleinhändler, die bei SELGROS einkaufen mit dem Wort "Carry" nichts anfangen können bzw. gar nicht wissen, was es heißt.

Also, egal ob das dämliche Gendern, das Vorschreiben von angeblich bösen Wörtern, die Kleinschreibung der Anrede oder die 'Veramerikanisierung' der deutschen Sprache usw. sind alles zum Scheitern verurteilte Projekte, die 75 - 80 % der Gesellschaft nicht interessieren. Wir wären nicht Deutschland, würden wir uns nicht solche Probleme einfach nur selbst schaffen!

Nein.

Ich finde es vielmehr gut, dass man sich Mühe gibt, Frauen auch sprachlich zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.