8 Antworten

Die Leute wären wesentlich weniger genervt davon, wenn nicht seit Jahren rumgekeift werden würde deswegen. Hauptsächlich sieht man das Thema doch eh nur durch Leute die sich beschweren. Von eer Debatte bin ich auch genervt. Aber die würde aufhören, sobald die Gegner aufhören würden rumzukeifen. Und tun würde sich dann auch praktisch nichts, kann eh jeder handhaben wie er/sie will.

Und nix für ungut, aber wie kann man sich kur beschweren, wegen dem bisschen Text in amtlichen Sachen? Dann ists dort halt drin, na und? Ist dann immer noch praktisch nicht vorhanden.

Aber es zeigt recht gut, dass die Gegner überhaupt kein Problrm mit Sprachvorschriften haben, damit, sich Sorache vorschreiben zu lassen. Für das Verbot ist man dann quf einmal, die ist ne Vorschrift plötzlich supertoll. Macht recht klar, dass es zumindest diesen Leuten nur drum geht dass sich Sprache ja nicht ändert. Und dass es nichts damit zu tun hat, ob das von oben diktiert wird, oder nicht.

Mich nervt es, wenn man Texte nicht mehr normal lesen kann, nur weil da ständig irgendwelche Satz- oder Sonderzeichen mitten in Wörtern auftauchen. Ich bleibe jedes Mal daran hängen und muss überlegen, wer oder was da nun genau gemeint sein soll. Das reißt mich aus meinem Lesefluss und lenkt vom Inhalt ab. Ich empfinde es als sehr anstrengend, derartige Texte zu lesen.

Dazu kommt noch, dass diese Zeichen auch andere Funktionen haben. Der Doppelpunkt verweist auf nachfolgenden Inhalt, der Stern auf eine Fußnote. Das irritiert mich zusätzlich.

Zum Glück gibt es für das Internet ein Plugin, womit ich mir wenigstens etwas Normalität erhalten kann.

Beim gesprochenen Gendern ist es ähnlich: Hier empfinde ich diese spezielle Aussprache als verstörend. Das wirkt auf mich wie ein Sprachfehler, auf den man sich ungewollt konzentrieren muss. Was mich ebenfalls vom Inhalt ablenkt. Ausserdem klingt es furchtbar. Ich kann jemanden der so spricht einfach nicht ernst nehmen.

Für notwendig halte ich Gendern nicht. Das ist eher Sprachkosmetik zum Wohlfühlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gendern ist sexistisch und nicht barrierefrei.

Nö, weil es gibt keinen Genderzwang so wie es die AfD betiteln will. Wenn jemand gendern will, kann er das tun und wenn nicht dann nicht. Am Anfang war ich sehr genervt aber mittlerweile interessiert es mich nicht mehr.

Das sind solche Belanglosigkeiten.


R3g3nmach3r  15.10.2023, 11:17

Genderzwang gibt es. Besonders an Universitäten. Allerdings nicht offiziell, sondern in Form von Gruppendruck

Tomatenveteran  15.10.2023, 11:18
@R3g3nmach3r

Und das erlebst du selbst oder ist das wieder mal nur etwas, was du mal irgendwo gehört oder gelesen hast?

FelixSH  15.10.2023, 11:24
@R3g3nmach3r

Blödsinn, wenn, kommts auf den Studiengang an. In Informatik zB erleb ich davon genau nichts.

Abgesehen davon, wen juckts? Bei nem Paper schreibt man eh schon recht anders, und muss auf Details wie richtiges zitieren achten. Auf richtiges Gendern kommts da echt nicht mehr an. Und es betrifft wirklich nur einen kleinen Teil der Bevölkerung, in einem recht kleinen Ausmaß. Lachhaft, dass das ein Problem sein soll.

R3g3nmach3r  15.10.2023, 11:38
@FelixSH

Ja, MINT-Fächer sind davon noch relativ verschont. Aber bei den Geisteswissenschaften ist es echt übel.

Adomox  15.10.2023, 11:39
@R3g3nmach3r

Als Geisteswissenschaftler kann ich das nicht bestätigen.

gfuser9648  15.10.2023, 12:12
@R3g3nmach3r

Ja es ist echt traurig. Wurde in meiner Bachelorarbeit gezwungen sonst hätte es massiv Punkteabzug gegeben

gfuser9648  15.10.2023, 12:18
@R3g3nmach3r

Werde ich vor meiner Masterarbeit definitiv machen. Hab da locker ne Woche mit verschwendet alles richtig zu gendern. Das tu ich mir safe nicht nochmal an.

leChatNoir267  15.10.2023, 11:37

Man muss tatsächlich in einigen Studiengängen, beispielsweise beim Schreiben von Hausarbeiten, gendern, es nicht zu tun führt zu Punktabzug. In Mangel einer Regelung ist das dann im gesamten Studiengang so, oder nur bei einzelnen Dozenten, und das dann auf verschiedene Arten.

leChatNoir267  15.10.2023, 11:46
@Adomox

Ort möchte ich online nicht nennen, der Studiengang, bei dem ich persönlich die Erfahrung gemacht habe, ist Ethnologie. Von Dritten gehört habe ich es aus vielen weiteren Studiengängen, soweit ich mich entsinnen kann nur andere Geisteswissenschaften und Jura.

Adomox  15.10.2023, 11:47
@leChatNoir267

Meine Frage wäre, weshalb niemand dagegen vorgeht. Entweder stört es niemanden, es traut sich niemand oder es stimmt schlichtweg nicht.

leChatNoir267  15.10.2023, 11:58
@Adomox

Nummer 1 und Nummer 2 sind der Fall. Ich beispielsweise habe mich zwar daran gestört, aber nicht so sehr, dass ich mir die Mühe gemacht hätte, dagegen vorzugehen. Ich hatte auch kein Problem mit dem Gendern à la "Schülerinnen und Schüler", das habe ich dann auch meist getan und hätte ich vermutlich auch ohne Zwang von selber getan. Was mich gestört hat, war der Zwang.

Da fällt mir ein, in manchen Seminaren waren wir auch in der gesprochenen Sprache dazu verpflichtet.

Nummer 2 wird wohl bei so kleinen Studiengängen ebenfalls der Fall sein, da man dort dann schnell bei Dozenten bekannt ist.

oder es stimmt schlichtweg nicht.

Es ist ja löblich, dass du skeptisch bist, aber ich hätte gedacht, das verpflichtende Gendern in manchen Studiengängen wäre mittlerweile ein bekanntes Phänomen, von dem es gerade in sozialen Netzwerken zu Hauf Erfahrungsberichte gibt. Ob man denen nun glaubt, ist etwas anderes, aber welche Möglichkeiten hat man schon, als jemand, der solche Erfahrungen teilt.

Adomox  15.10.2023, 12:01
@leChatNoir267

Nein, es ist kein "bekanntes Phänomen". So hat Anatol Stefanowitsch z.B. vor Jahren einen Geldpreis für die Person ausgelobt, die zuerst einen Studiengang meldet, in welchem es eine Genderpflicht gibt. Bis heute hat den Preis niemand erhalten. Die paar Fälle, z.B. der aus Kassel, die regelmäßig hoch- und runtergebetet werden, sind längst abschließend diskutiert.

So oder so, danke für deine Antworten.

leChatNoir267  15.10.2023, 12:12
@Adomox

Vielleicht liegt es daran, dass von den in diesen Studiengängen studierenden nur wenige bis keine von diesem Preis gehört haben. Ist das eher unter Sprachwissenschaftlern verbreitet? Oder unter Menschen, die sich viel mit der Thematik beschäftigen? Menschen, die es stört, beschäftigen sich vermutlich weniger mit der Thematik.

Zudem: Wie ist denn dabei "Genderpflicht" definiert? In meinem Studiengang war es zum Beispiel nicht offiziell dokumentiert festgelegt. Es war etwas, das dann erst innerhalb der Veranstaltung durch den jeweiligen Dozenten klargestellt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war es in den offiziellen Formalia höchstens als "möglichst geschlechtergerechte Sprache" festgelegt.

Und dem ist den Erfahrungsberichten nach auch in den anderen betroffenen Studiengängen so.

Adomox  15.10.2023, 12:16
@leChatNoir267

Die Ausschreibung kursiert seit Jahren offen auf Twitter. Dass ich solchen Erzählungen gegenüber skeptisch bin, liegt schlichtweg daran, dass ich trotz Vernetzung im ganzen Land und über Fächergrenzen hinweg noch nie von einer solchen Pflicht, egal wie gestaltet oder festgelegt, gehört habe.

leChatNoir267  15.10.2023, 12:22
@Adomox

Seltsam. Dann wäre das vielleicht eine Anregung, die Räume deiner Forschung auszuweiten. Zumimdest aus ethnologischer Sicht wäre das mein erster Gedanke, aber vielleicht gehören die Bereich dann nicht mehr zum linguistischen Gebiet. Wie auch immer, viel Erfolg weiterhin

Lehrkoerper 
Beitragsersteller
 15.10.2023, 11:27

Dann kann also jeder alle Rechtschreibregeln ignorieren und eine eigene Rechtschreibung erfinden?

Ist das sinnvoll?

Ich habe andere Probleme im Leben als wie andere Leute reden.

Die Menschen, die sich am meisten über das Gendern aufregen sind lustigerweise meistens die gleichen, die mit "Wohlstandsverwahrlosung" argumentieren. Als wäre ihr "Problem" ein richtiges Problem...

Ja. Mich nervt das vor allem in Nachrichtensendungen, wo das inzwischen ja auch schon üblich ist. Es ist einfach grammatikalisch falsch. Wenn man unbedingt die männliche und die weibliche Form verwenden möchte, dann sollte man das richtig aussprechen. So wie früher auch. Also zum Beispiel "Schüler und Schülerinnen", aber nicht "Schüler*innen". Das ist einfach nur Schwachsinn. Da könnte man dann auch gleich sagen "Schüler und innen". Das wäre mein Vorschlag. Das wäre wenigstens besser verständlich.

Aber im Grunde ist das sowieso alles überflüssig. Im Englischen gibt es bei den meisten Wörtern gar keine weibliche Form, sondern nur die männliche. Und das stört auch niemanden.


Claud18  09.01.2024, 07:11

Die weibliche Form verwendet man dort definitiv nicht mehr, weil man sie für sexistisch hält. Bei uns macht man es umgekehrt. Im Sprachgebrauch neutral verstandenen Wörtern wie "Kunde" oder "Zuschauer" hängt man jetzt zwangsweise die weibliche Form an.