Markus Söder will gendern für Lehrer an bayrischen Schulen verbieten. Wie will man das überwachen?

10 Antworten

Ich denke es geht bei solchen Vorhaben eben darum, dass - wie ja auch lt. Duden und Sprachwissenschaftlern - Gendern allenfalls etwas Privatsprachliches ist und grammatisch inkorrekt ist. Jeder kann Sprechen, wie ihm (m/w/d) der Schnabel gewachsen ist. Allerdings ist nicht alles korrekt und nicht alles wird als Standard angesehen, also von allen Bevölkerungsschichten so mitgetragen.

Verbieten ist das falsche Wort. Jemand, der gendern will, kann und soll das weiterhin machen. Aber es ist weder Bestandteil des Lehrplans, noch der Grammatik. Und es ist eben in Prüfungen ein Fehler.

Darum geht es. Gendern wird von einer überwältigen Mehrheit abgelehnt. Grammatik ist, wie sich die überwiegende Mehrheit der Muttersprachler verständigt, was sie als korrekt ansieht oder als falsch.

Nun wird Gendern eben in manchen Bundesländern oder an manchen Schulen und Universitäten vorgeschrieben, will heißen: wer nicht gendert wird schlechter benotet und fällt ggf. sogar durchs Studium.

Was Söder oder jegliche Person, die Gendern nicht als Norm ansieht erreichen will ist kein Verbot. Niemand wird bestraft, wenn er gendert. Allerdings gilt es, den linguistischen Normen (Grammatik, Rechtschreibung) im schulischen und akademischen Umfeld zu folgen. Und linguistisch ist Gendern gegen die Norm, gegen das grammatische Verständnis, meist aus dem Fehler heraus, das grammatische Geschlecht nun mit einem physischen oder psychologischem Geschlecht gleichzusetzen. Grammatik und Wirklichkeit sind jedoch zwei Dinge. Grammatik ist die sprachliche Wirklichkeit, nicht die Realität an sich.

Grammatik kann nicht dazu dienen, Befindlichkeiten zu befriedigen. Wo werden - neben LGBT+ denn z. B. Schwarze, Behinderte oder Linkshänder besonders hervorgehoben? Dafür ist Sprache nicht da, wäre es aber, wenn dies von einer überwältigenden Mehrheit der Muttersprachler natürlich angewandt werden würde.

Das ist nicht der Fall. Es ist ein politisches Statement. Außergrammatisch.

Nachtrag:

Man muss auch das ganze Ausmaß im Auge behalten: Wäre Gendern Norm oder es würde sich durchsetzen, könnte man ggf. alle Gesetze als ungültig erklären, denn es wurden ja nicht ausdrücklich alle psychologischen Geschlechter miteinbezogen. Die sprachliche Norm trägt die Verantwortung, eine Sprache für jeden auf der gleichen Basis verständlich zu machen. Zudem sollte Sprache nicht verkompliziert werden. In Deutschland, auch aufgrund der Einwanderung von Nichtmuttersprachlern, sieht es um Deutsch schlecht aus. Statt ggf. die Grammatik zu vereinfachen (sollte sich das herausbilden und mitgetragen werden), wird nun alles zur Unkenntlichkeit und entgegen des Sprachflusses verkompliziert und es werden zudem politische Spannungsfelder aufgebaut, die nichts in einer Sprache zu suchen haben.

Zu deiner abschließenden Frage:

Gendern kann weiterhin Teil des Unterrichts sein, insbesondere wenn es die am Unterricht Beteiligten (Lehrer, einem Teil der Schüler) interessiert, also aus einer Privatinitiative heraus. Ja man könnte sogar eine Prüfung unter dem Thema Gendern machen, welche hier konkret die Besonderheiten herausstellt, es aber nicht als allgemeinsprachlich darstellt. Also in etwa so damit verfahren, wie wenn es stark umgangssprachlich wäre.

Gendern kann aber weder Vorschrift noch allgemein prüfungsrelevant sein oder in einem behördlichen oder offiziellen Kontext eingesetzt werden. Dort sollte rein die Sprachnorm gelten, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Privat kann aber jeder tun und lassen, was er will, das aber nicht von anderen verlangen(!).

In deutschland gibts immer jemanden der petzt. Sowohl im Kollegium als auch Eltern und co. Da muss man sich am Wenigsten sorgen drüber machen.

Ob sie im Unterricht gendern bekommt man natürlich nur mit, wenn sich jemand beschwert.

Allerdings werden damit Auswüchse verhindert wie Punktabzüge in Klausuren, wenn nicht gegendert wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
terminierertot  07.12.2023, 11:08
Allerdings werden damit Auswüchse verhindert wie Punktabzüge in Klausuren, wenn nicht gegendert wird.

Das ist das, worums im Endeffekt wirklich geht.
Ich bin Student und das wäre auch das, worums mir geht. Von miraus können die Professoren so viel Gendern wie sie wollen, solange ich es nicht müsste.
Aber in meinem Bundesland schauts auch danach aus, dass das Gendern sehr bald abgeschafft wird.

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vanOoijen  07.12.2023, 11:11
@terminierertot

Gendern ist halt eine politische Ideologie und sowas hat bei der Benotung von Sprache nichts zu suchen.

Ich wünsche Dir viel Glück.

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Jo, Schüleraussagen düften wohl reichen. Wäre nicht das einzige Gesetz das nur durch Petzen aufrechterhalten wird.

Zuvor habt ihr als Minderheit einer Mehrheit das Gendern aufgenötigt.
Da habt ihr euch nicht beschwert.

Nun wird einfach den Wünschen einer Mehrheit entsprochen.
Das ist dann Unterdrückung.
Mehr Heuchelei geht kaum.

Die Überprüfung ist das Leichteste.
Arbeitsanweisungen der Schulbehörde werde nicht mehr gegendert.
In Aufsätzen der Schüler wird Gendern nicht mehr gefordert bzw. Nicht-Gendern nicht mit Punktabzügen belegt.
Der Lehrer wird nicht mehr schriftlich gendern.
Alles, was schriftlich gendert liefert den Beweis buchstäblich schwarz auf weiß.

Mündlich unterliegt er der Prüfung der Schüler.
Gegen die Beidnennung ist wohl nicht viel zu sagen.
Wenn er SchülerInnen so betont ausspricht, soll er es tun, von mir aus in Gottes Namen, wenn es ihn glücklich macht.