Mondblindheit Pferd?

1 Antwort

der pferdeaugenarzt kann euch nach der untersuchung sagen, wie lange das problem schon besteht.

hat es letztes jahr schon bestanden, kann das pferd zurückgegeben werden.

häufig ist die krankheit im winter symptomlos.

das war die gute nachricht.

die schlechte:

periodische augenentzündung führt immer zur erblindung des pferdes. erst auf einem auge, später auf dem andern auch. ausserdem ist sie mit lichtempfindlichkeit verbunden, muss permanent behandelt werden, die behandlung ist relativ teuer und organismusbelastend und jeder schub ist für das pferd sehr, sehr schmerzhaft.

ein pferd mit dieser krankheit ist nicht mehr voll nutzbar, irgendwann gar nicht mehr.

mit den pferdekliniken in deutschland kenne ich mich nicht sooo gut aus. die tierärztliche hochschule in hannover ist meines wissens die beste.

für die schweizer kann ich die pferdeklinik in wil/st. gallen empfehlen, die hervorragende spezialisierte pferdetierärzte haben. die augenspezialistin ist ganz grosse klasse!

vielleicht ist es möglich, dass eure augenspezialistin sich mit der aus wil übers internet kurzschliesst, um die diagnose zu sichern.

warum die periodische augenentzündung auch mondblindheit heisst, wirst du nachvollziehen können, wenn du das vergrösserte diagnostikbild siehst.

bei shetlandponys, appaloosas und einigen anderen pferderassen muss die krankheit übrigens dem verband gemeldet werden, da sie erblich bedingt auftreten. die elterntiere und das betroffene pferd und seine geschwister werden dann von der zucht ausgeschlossen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Dahika  30.07.2020, 14:46

Ganz so schlimm, wie du es beschreibst, ist es nicht.Jedenfalls gilt dies nicht für Pferde ohne Knappi- und Appiblut. Dass auch Shetties betroffen sein können , wusste ich nicht.

Aber heutzutage kann man, wenn man keinen Appi oder Knappi hat, das Auge operieren, wenn man schnell ist und nicht lange fackelt oder herumdoktort. Zu meiner Zeit hat die Hochschule in Hannover nicht operiert. Wie gesagt, das können nur sehr wenige Tierärzte.

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pony  30.07.2020, 19:07
@Dahika

die pferdeklinik in wil operiert.

sie raten aber nur im anfangsstadium zu.

die konventionelle behandlung sind halt tropfen. welcher pferdebesitzer/pferdebetrieb ist schon in der lage, 3-4 mal zuverlässig täglich zu träufeln.

knabstrupper und noriker sind auch häufig erblich bedingt betroffen.

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Dahika  31.07.2020, 15:49
@pony

mein SB hatte ein eng. Vollblutpferd, das seine Frau ritt. Sie erzählte mir, dass sie an einem Montag noch Unterricht mit dem Pferd hatte und es gelaufen sei wie ein junger Gott. Am Dienstag stand es mit tränenden Augen da. Sie haben das Pferd verladen und sind zu Prof. Todt gefahren, der eine Kapazität auf dem Gebiet ist. Leider aber kommt er nicht raus, man muss zu ihm hinfahren, auch für die Diagnose. Er diagnostizierte die OP, gab ihnen Medikamente mit und sagte ihnen, sie sollten in drei Wochen wiederkommen, dann würde er operieren.
Leider war das Pferd extrem betroffen, denn es erreichte einfach keine symptomfreie Zeit mehr. Und dann begann das andere Auge verrückt zu spielen. Sie mussten dann das Pferd nach diversen vergeblichen Fahrten nach Dülmen einschläfern lassen. Traurig. Ich bin richtig erbleicht, als ich das hörte. DA hatte meine Stute ja noch die rel. harmlose Variante erwischt.

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onuzz 
Beitragsersteller
 05.08.2020, 09:18

Danke, sehr informativ!

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