Mögen Christen Israel/Juden?

10 Antworten

Ob es viele "Christen" tun kann jeder einzelne nur für sich beantworten.

Viele Christen unterstützen Israel, weil sie anhand der Bibel Gottes Absichten mit dem jüdischen Volk erkannt haben, weil sie um eine neue, respektvolle Beziehung zum jüdischen Volk bemüht sind und weil sie die historische und politische Rechtmäßigkeit des Staates Israel anerkennen. 

Israels Rolle im Heilsplan Gottes

Die Bibel sagt sehr deutlich, dass das jüdische Volk das Land Kanaan von Gott selbst erhalten hat. Er gab das Land Abraham und seinen Nachkommen durch Isaak als einen ewigen Besitz (1. Mose 12,1-3). Damit beabsichtigte Gott, ein Volk zu formen, durch das er die Welt erreichen würde.

In Gottes Heilsplan nahm das Land Kanaan als nationale Heimstätte des jüdischen Volkes eine wesentliche Rolle ein. Und durch dieses Volk schenkte er einer verlorenen Welt sein Wort (die Bibel), die Propheten, die Bündnisse und den Messias (Römer 9,4-5).

Außerdem lesen wir in der Bibel, dass Gott, obwohl er ankündigte, Israel würde wegen seines Ungehorsams aus dem Land vertrieben werden, auch versprach, es wieder zurückzubringen – und dies nicht nur einmal, sondern zweimal! (Jesaja 11,11)

Gottes Pläne mit Israel sind noch nicht abgeschlossen (Jeremia 31,36): eines Tages wird Israel zum Erstling unter den Völkern werden. Dann wird das Wort des Herrn von Jerusalem zu den Nationen ausgehen (Jesaja 2,3) und die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt (Habakuk 2,14). Israels Messias wird in Gerechtigkeit herrschen (Jesaja 32), er wird die Nationen mit eisernem Stab regieren (Offenbarung 2,27) und die Völker werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen (Jesaja 2,4)

Heute, wie auch im Laufe der Geschichte, versuchen Israels Feinde den jüdischen Staat zu zerstören und es von der Landkarte zu tilgen. Aber wir stehen an der Seite Israels und werden nicht schweigen! (Jesaja 62,6)

Als Christen sind wir aufgefordert, Israel zu trösten (Jesaja 40,1), es zu segnen (1. Mose 12,3), für Israel zu beten (Psalm 122,6) und es mit Gottes ewigem Wort zu ermutigen.

Zeit für einen Neuanfang

Viele Christen sind sich der geistlichen Schuld des Christentums gegenüber dem jüdischen Volk bewusst – denn von den Juden kam alles, das uns lieb und teuer ist. Um eine Autorin zu zitieren:

„Das Christentum ist jüdisch.“ Wir stehen in der Schuld des jüdischen Volkes und sollten dies mit Ehre, Respekt und Unterstützung zum Ausdruck bringen.

Viele Christen sind betrübt über die Rolle, die viele Christen bei der Verfolgung des jüdischen Volkes im Laufe der Geschichte spielten, und sie distanzieren sich davon. Viele Christen möchten dieses Unrecht wiedergutmachen und eine neue Beziehung aufbauen, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis gründet.

Neben den aufgeführten biblischen Beweggründen sollten Christen Israel unterstützen, weil wir die Geschichte des heutigen Staates Israel kennen und wissen, dass die Fakten für sie sprechen: Israel ist eine rechtmäßige Nation, errichtet auf rechtmäßig erworbenem Gebiet und hat das Recht zu existieren – in sicheren Grenzen.

Israels Recht, das Land Kanaan zu besitzen, gründet auf Gottes Verheißungen. Nicht nur einmal, sondern immer wieder sicherte Gott Abraham zu, dass er ihm und seinen Nachkommen das verheißene Land geben würde.

"Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du bist, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen.“(1. Mose 13,14)

Dieselben göttlichen Verheißungen wurden auch den Patriarchen Isaak und Jakob gegeben. Sie wurden gegenüber Mose bestätigt, in den Psalmen bekräftigt und sind in den ganzen prophetischen Schriften zu finden. Es sind biblische Verheißungen, die in ihrer Festigkeit und ihrer Verbindlichkeit nicht übertroffen werden können.

In 1. Mose 15 lesen wir, dass Gott die Grenzen des verheißenen Landes festlegte und diese Verheißung durch seinen Bund mit Abraham untermauerte.

An dem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat.“ (1. Mose 15,18)

Zu biblischer Zeit war es üblich, dass ein Bundesschluss mit dem Schlachten eines Tieres einherging. Das Tier wurde in zwei Hälften geteilt, die einander gegenüber gelegt wurden. Beide Bundespartner gingen dann gemeinsam zwischen diesen Hälften hindurch und brachten so ihre Verpflichtung, den Bund zu halten, zum Ausdruck (vgl. Jeremia 34,18).

Man beachte: als Gott diesen Bund mit Abraham schloss, fuhr nur Gott zwischen den Tierhälften hindurch, in Gestalt einer brennenden Fackel. Abraham schlief während all dem (1. Mose 15,12+17-18). Der Bund, den Gott mit Abraham schloss, ist demnach ein einseitiger Bund, durch den Gott ausdrückte: „Ganz gleich was du und deine Nachkommen tun werden, heute schließe ich einen Bund mit dir, Abraham, um dir und deinen Nachkommen dieses Land als ewigen Besitz zu geben.“

Es ist dieser göttliche Bund und eine Vielzahl von Verheißungen, auf deren Grundlage viele Christen für Israel sind und auch unterstützen. Das Fundament dieser Unterstützung für das jüdische Volk und das Land Israel ist der Glaube an einen Gott, der seinen Bund hält:

„Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist.“ (Psalm 89,35)

Man kann ganz klar sagen:
Der Fokus der Bibel liegt auf Israel, weil Gott Israel als sein Volk erwählt hat, mit dem er Geschichte schreibt. Das Alte Testament berichtet ab 1. Mose 12 von der Geburt, der Geschichte und der Zukunft Israels als Nation, die von Gott erwählt wurde, um seinen Ruhm in der Welt bekannt zu machen. Mehr als 70 Bezüge zu Israel gibt es auch im Neuen Testament. Das erste Kommen von Jesus Christus, sein Dienst und Auftrag, sein Tod und seine Auferstehung geschahen im Land Israel. Unser Herr wurde als Jude geboren und kam, um die Schrift zu erfüllen und alle Verheißungen so zu verwirklichen, wie sie geschrieben stehen. Er ist der lang erwartete Messias des jüdischen Volkes und der König der Welt. Er wird am Ende der Zeiten wiederkommen, und zwar zur Nation Israel, die ihn willkommen heißen wird.

Gott selbst hat das Volk Israel als sein Volk erwählt und begründet auch warum :
Die Gründe der Erwählung werden in 5. Mose 7,6-8 klar benannt. Dort wird gesagt, warum Gott Israel erwählt hat und warum nicht. 

Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das Kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielt, den er euren Vätern geschworen hat.“

Die Tatsache, dass Israel Gottes Bundesvolk ist und aus allen Völkern der Erde heraus erwählt wurde, heißt nicht, dass Gott den Rest der Welt verworfen hätte. Gott hat die Absicht, die Menschheit mit Israel, seinem Bundesvolk zu segnen. Israel wurde erwählt zu einem bestimmten Zweck: Es soll der Welt zum Segen werden (1. Mose 12,1-3).  

Gott nennt sich selbst Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, weil durch diese Abstammungslinie deutlich wird, dass er der Gott Israels ist. Die Verheißungen Gottes sind Israel gegeben – auch die für die Völker. Deshalb hat Gott seinen Sohn (Jesus) in diese Abstammungslinie hineingestellt.  

In 2, Mose 3,15 heißt es: 

„Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.“

 Israel hat viele Facetten. Doch nur die Bibel sagt uns, wie Gott zu Israel steht. Das ist für Christen entscheidend. Gott hat sich selbst zum Gott Israels gemacht. Bund, Erwählung, Gericht, Verheißung und Wiederherstellung sind Dimensionen, die geistlich hinter Israel stehen und die Israel ausmachen. Das Oberthema: Die Geschichte Gottes mit seinem Volk.

Gott ist unerschütterlich und unveränderlich in seiner Liebe zu Israel: In 2. Mose 4,22-23 heißt es, dass Israel Gottes "erstgeborener Sohn“ ist. Wie ein Vater seinen Sohn immer liebt, so hat Gott niemals aufgehört, Israel zu lieben.

Gott "heiratete“ Israel und wird Israel immer lieben und treu zu Israel stehen (Hosea 2). Obwohl Israels Rebellion mit Hurerei verglichen wird, bleibt Gott seinem (Ehe-)Bund treu. Darin unterscheidet sich Gott von den Menschen.

Jesaja 54,6-8 

"5 Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, HERR der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels; er wird »Gott der ganzen Erde« genannt."

Gott schloss einen ewigen Bund mit Israel

und schwor mit dem jüdischen Volk einen Eid, dass von seiner Seite aus diese Bündnisse gehalten werden. Gott schwor bei der Heiligkeit seines eigenen Namens und er wird nie einen Eid brechen.

7 Er, der HERR, ist unser Gott; auf der ganzen Erde gelten seine Rechtsurteile. 8 Er gedenkt auf ewig an seinen Bund, an das Wort, das er ergehen ließ auf tausend Geschlechter hin; 9 [an den Bund,] den er mit Abraham geschlossen, an seinen Eid, den er Isaak geschworen hat.10 Er stellte ihn auf für Jakob als Satzung, für Israel als ewigen Bund,11 als er sprach: »Dir gebe ich das Land Kanaan als das Los eures Erbteils«

Der entscheidende Punkt: Gott hat Israel nicht nur erwählt, er ist ihm auch treu – und bringt es ans Ziel.

Christen gehören an die Seite Israels

Wer mit Jesus geht und Seine Gnade annimmt, kann Erstaunliches erleben, man bekommt ein Neues Herz.

Mit solch neuem Herzen kann man entdecken, dass Jesus uns Christen nicht von Seinem Volk trennen und zu Feinden des jüdischen Volkes machen wollte, sondern dass Er uns aufnimmt in Seinen ewigen Bund mit Israel.


Echte Christen lieben die Juden, weil Jesus der Jude, sein unschuldiges Leben als Sühneopfer für unsere Sünde gab, so dass wir - versöhnt mit Gott durch das Vertrauen auf Jesu Tat - Zugang zu Gott und ewiges Leben haben.

„Darum gedenkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden wart, dass ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. denn durch ihn haben wir beide (Juden und Heiden) den Zutritt zu dem Vater in seinem Geist.“

‭‭Epheser‬ ‭2‬:‭11‬-‭13‬, ‭18‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/eph.2.11-18.SCH2000

Ich sehe überall Moderatoren im TV und in westlichen christlichen Ländern und auch christlichen Ländern bis Südamerika Demos gegen Israel und für Palästinenser.

Ob das jetzt mit dem Ausspruch zu tun hat: Sein Tod komme über uns und unsere Kinder. Ich denke oft darüber nach und sage mir Jahuwa Elohim und Yeshua ha Mashiach vergeben und verzeihen und tragen bestimmt nichts nach. Sonst hätten wir Deutsche auch schlechte Karten, wegen den zwei WK und dem Holocaust.

Die Aussage, dass die Juden der Grund für den Tod Jesu waren, ist weder theologisch noch historisch sinnvoll. Gekreuzigt wurde Jesus (wenn sich das historisch überhaupt belegen lässt) von der römischen Besatzungsmacht, als Volksaufwiegler und Steuerboykotteur. Die Angabe, Pilatus hätte Jesus auf Anweisung der Hohepriester. und wegen der "Stimme des Volkes" umbringen lassen, passt überhaupt nicht zu den historischen Aussagen über Pilatus und sein Wirken in Judäa, der sich ansonsten überhaupt nicht um die Meinung der jüdischen Priester oder gar der einfachen Leute gekümmert hat. Pessach-Begnadigungen oder ähnliches sind nicht dokumiert (in der Bibel steht, dass die Leute "das übliche Recht" forderten, aber dann hätte das ja solche Begnadigungen auch schon vorher oder nachher geben müssen). Das zu schreiben hätte aber die Mission der Christen in den römisch beherrschten Gebieten unmöglich gemacht. Die Evangelien sind zu einem Zweck aufgeschrieben worden, nicht wertfrei, nämlich dem, viele Menschen insbesondere außerhalb Judäas zu überzeugen.

Theologisch ist das Christentum aus dem Judentum hervorgegangen - es ist ein Ast aus dem Stamm, das Judentum ist der ältere Bruder des Christentums. So wird das auch in den meisten vor allem evangelischen Kirchen gepredigt, auch in der, in die ich gehe. Wir haben großen Respekt vor den Menschen jüdischer Religion und ihrer besonderen Beziehung zu Gott.


FataMorgana2010  22.10.2023, 00:36

Und übrigens: Wenn Jesus nicht am Kreuz gestorben wäre, wie würde es dann mit dem ganzen Sühneopfer und der Übernahme unserer Sünden am Kreuz weitergegangen? Sind nicht die Sünden der Menschen nicht durch sein freiwilliges Opfer am Kreuz weggenommen worden? Wer auch immer für den Kreuzestod Jesu damals verantwortlich gewesen ist - war er nicht nur ein Werkzeug Gottes, weil es zur Vergebung der Sünden nun einmal notwendig war? Nach christlichem Verständnis hat Jesus sich für uns geopfert, und Gott hat das bewusst zugelassen. Welchen Sinn hat dann die Frage nach der Schuld von diesem oder jenem überhaupt?

Die Frage ist zu allgemein gehalten. " ...die meisten Christen... Woher meinst Du, die Meinungen aller Christen z. B. auf dem amerikanischen Kontinent zu kennen? Was ich hier genau in der Mitte in Zentralamerika so mitbekomme zeigt klar eine geteilte 50/50 Meinung, und DAS ist bloss Zentralamerika. Über die Meining der europäischen Christenheit habe ich keine ausreichende Informationen, um mir eine Meinung zu bilden.