Mit wie viel Druck wird flüssiger Wasserstoff eigentlich aufgetankt?

2 Antworten

Wasserstoff lässt sich bei Normaltemperatur nicht verflüssigen. Dazu muss die Temperatur unter dem kritischen Punkt bei -240 °C liegen, bei 13 bar Druck.
Der Siedepunkt bei Normaldruck beträgt -252 °C.


NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 11:34

Kann man die gegenwärtige Tankstellen (700 bar)einfach umrüsten? Wenn der Druck nur 13 Bar ist kann man doch über ein Ventil den Druck abdrosseln.

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ThomasJNewton  26.09.2023, 11:51
@NemoContradeum

Bei -240 °C? Da kann man besser gleich noch 12 Grad drauflegen, also weiter abkühlen, dann braucht man keinen Druck.
Gase, z.B. auch Methan, speichert man entweder unter Druck oder flüssig, z.B. als LNG, liquid natural gas.
Kohlendioxid ist da eine Ausnahme, weil der kritische Punkt recht hoch liegt, das kann man unter geringem Druck bei Zimmertemperatur flüssig speichern, wie auch Feuerzeuggas.

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NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 11:54
@ThomasJNewton

Verstehe. Die Tankstellen sind auf 700 bar ausgelegt. Können diese dann nicht einfach den Flüssigwasserstoff aufnehmen? Ansonsten müsste man alles aufwendig umrüsten...?

Wie steht es mit Supraleitern bei -240°C. Beachte meine neue Frage.

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ThomasJNewton  26.09.2023, 12:00
@NemoContradeum

Hat alles seine Vor- und Nachteile. Bei flüssigem Wasserstoff spart man den Druckbehälter, dafür muss man ständig kühlen oder Verluste durch Verdunstung in Kauf nehmen.
Für Fahrzeuge, die ständig unterwegs sind, ist flüssiger Wasserstoff besser geeignet also für Privat-PKW, die wochenlang nur rumstehen.

Supraleiter bei -240 °C gibt's noch und nöcher.

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NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 12:04
@ThomasJNewton

So wie ich es verstehe könnte man Flüssigwasserstoff aber in einen Druckbehälter, den es schon gibt einfüllen. Dann könnte man die bestehenden Tankstellen auch mit Flüssigwasserstoff befüllen und müsste nur die Tankstutzen neu auslegen.

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ThomasJNewton  26.09.2023, 12:11
@NemoContradeum

Bei -240 °C verhalten sich viele Materialien anders, als man es gewohnt ist.
Außerdem muss man flüssigen Wasserstoff pumpen, Gas strömt von allein nach oben.
Ich bin da nicht der Fachmann, aber du auch nicht, und vor hochtrabenden Plänen kommen die Niederungen des Basiswissens.

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Ein Flüssigwasserstoffsystem hat nur einen sehr geringen Überdruck, ist aber dafür -253° C kalt. Es muß sogar durch Überdruckventile abgesichert sein, weil der Tank keinen Druck aushält.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 10:43

Ist das nicht gefährlich? Welchen Vorteil hat das? Sind bestehende Tankstellen hierfür geeignet?

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Jo3591  26.09.2023, 10:44
@NemoContradeum

Der Umgang mit Wasserstoff in jeder Form ist gefährlich. Deswegen sind ja so viele Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Nein, bestehende Tankstellen müssen sehr teuer umgebaut werden.

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NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 10:48
@Jo3591

Welcher wesentlich Vorteil ergibt sich denn hieraus gegenüber dem Druckwasserstoff?

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Jo3591  26.09.2023, 10:49
@NemoContradeum

Es paßt bei gleichem Tankvolumen mehr rein und der Drucktank ist sehr schwer.

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NemoContradeum 
Fragesteller
 26.09.2023, 11:04
@Jo3591

Würdest du meinen, dass das eine Zukunft hat und sich Daimler hier durchsetzt? Die Wasserstoff-Zertifikate sind ja schon weitestgehend vergeben.

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