Mein Pferd tut sich schwer beim Bergab gehen, was tun?
Schon seit er 3 ist (mittlerweile ist er 10) tut sich mein Pferd sehr schwer beim Bergab gehen. Deshalb meiden wir es beim Ausreiten, trotzdem wollte ich einmal fragen ob es dafür einen genauen Grund geben kann? Oder ob es irgendwelche Übungen dafür gibt?
6 Antworten
in der regel hat das pferd entweder arthrose, eine schulterschwäche, sonstwie ein fessel- oder beinproblem oder der (nicht richtig passende oder falsch gesattelte) sattel rutscht.
das sind 2% der fälle.
im rest der fälle sitzt der reiter falsch oder er hat falsch gezäumt oder beides.
pferde möchten beim bergabgehen abkauen, was mit einem fixierten gebiss und falsch eingestelltem zaum nicht möglich ist.
die zunge des pferdes beeinflusst seinen gleichgewichtssinn.
da das pferd noch sehr jung war, als es das problem entwickelt hat, kann die falsche zäumung das damals noch weiche zungenbein verformt und so einen irreversigblen schaden verursacht haben.
ich sollte ein buch schreiben "warum wir unsere pferde lieben und ihnen trotzdem vermeidbare schmerzen zufügen" oder "ursachen und einflüsse falscher zäumung"
wie die zäumung insgesamt verschnallt ist. der sperrriemen wird insofern relevant, weil die allermeisten im gelände ein martingal benutzen. dann wirkt schon ohne zügeleinrichtung das gebiss wie ein hebel in der lade.
der sperrriemen ist auch gemeint. ja.
pferde sperren, weil sie schmerzen haben.
Ah ok, dankeschön für die Erläuterung :) immer schön wenn man hier zwischendurch auch sinnvolles dazulernt
Da würde ich mal einen guten FAch-TA für Pferde fragen. Ich kannte ein sehr nettes Pferd, das mit der Zeit Probleme beim Bergabgehen bekam. Das hatte Hufrolle.
Wie reitest du denn bergab?
Vielleicht behinderst du das Pferd beim Bergabreiten ja, weil du selbst unsicher bist. Dann kommt zudem der alte Streit hoch, ob man beim Bergabreiten in den (mindestens) Entlastungssitz geht oder hinten rüber sitzt. (was falsch ist, was aber viele Reiter machen, weil sie sich so fälschlicherweise selbst sicherer fühlen.) Das Foto zeigt, wie es gemacht wird, allerdings muss es nicht so extrem sein wie hier auf dem Foto. ;-) Hauptmann Caprili in Tor de Quinto/Italien.
Vielleicht meidet ihr Bergabstrecken und das Pferd konnte es nie üben, weil vielleicht auch die Weiden daheim potteben waren?
Als Letztes fällt mir ein, ob ihr mal die Sehkraft des Pferdes überprüft habt. Mein Pferd ist seit 2 Jahren auf dem rechten Auge blind und ich bilde mir ein, dass es seitdem etwas unsicherer als früher beim Bergabgehen ist. Auf der anderen Seite, da ich auch unsicherer geworden bin, kann es auch mein Einfluss sein. Obwohl ich es nicht festhalte. Und meine Stute ist nun 21 und hat vielleicht nicht mehr die Kraft, dieses Augenhandicap auszugleichen. Ich reite allerdings nach wie vor bergab, würde aber so einen Hügel wie auf dem Foto natürlich nicht reiten. Auch nicht, wenn mein Pferd 10 Augen hätte.
Fazit: Wenn der TA nichts findet, dann solltest du das Bergabgehen üben! Und deine Hilfengebung und deinen Sitz überprüfen.
Ich lehne mich nach hinten, so hab ich es zumindest gelernt.
den korrekten leichten Sitz erlernen. Bei harmlosen Bergabstrecken reicht auch der Entlastungssitz.Aber immer schön darauf achten, dass du dich nur so weit vorlehnst, wie du mit der Hüfte und dem Poppes zurückgehst. Einfach nur nach vorne lehnen, bringt das Pferd in der Tat auf die Vorhand.
der reiter auf dem bild sitzt mit dem oberkörper 90° zum hang.
das muss man natürlich bei steilem gefälle mithilfe eines trainers lernen.
Richtig.so muss es sein. 90 Grad zum Hang und nicht 90 Grad zum waagerechten Boden.
Ich lade das extreme Beispiel gerne hoch, wenn mir jemand erklärt, dass man beim Bergabreiten hinten rüber sitzen soll. Immer 90 Grad zum Hang.
Wobei das Tor de Quinto niemand lernen muss. Man kann es auch übertreiben. LOL....
ich bin mit meinem pony in einer nahen sandgrube am wochenende gerne die hänge runtergerutscht. pony hat das geliebt. die höchsten hänge waren über 10m. am besten fand er rutschen und dann unten einen kleinen überbauten wassergraben springen. er liebte klettern und rutschen. daher nehme ich an, dass ich da oben nicht so ganz ungeschickt war ;))
Wie gut ist das Pferd denn inzwischen ausgebildet und wie meinst du das, "er tut sich schwer"? Dass er bergab vorsichtiger läuft finde ich normal. Mit oder ohne Reiter?
Hufrolle mal abchecken lassen und mal kritisch die Hufe betrachten.
Dazu das Pferd vermutlich besser Grundausbilden, mehr auf die Hinterhand bringen und in eine bessere Balance zwischen den Schultern bringen.
Vermeidung ist immer der falsche Weg. Ursache finden.
Er wurde gerade erst Meister in Vielseitigkeit also eigentlich ist er sehr fein und gut Ausgebildet. in Galopp hat er keine Schwierigkeiten, im Schritt hingegen knickt er ständig ein und wirkt sehr unsicher.
Ein Pferd, was "sich schwer tut beim bergab laufen " wird im der Vielseitigkeit eingesetzt? Na prost Mahlzeit!
Nur, weil ein Pferd Meister wird, in welcher Klasse auch immer, heißt das ja nichts.
Eine Isabell Werth kann kein Pferd reell ausbilden, reitet aber ganz oben mit. Die wenigsten Pferde sind wirklich gut ausgebildet
Wurde denn mal die Hufrolle geröntgt?
Komisch. Denn ein Vielseitigkeitspferd ist doch eher eine "Katze" und wirklich sicher auf den Beinen. Wer denn, wenn nicht diese Pferde.
Da würde ich aber wirklich mal einen guten Fach-TA für Pferde dranlassen. U.U. sogar in einer Klinik. Ein Pferd, das beim Bergabgehen unsicher ist, ist doch dann lebensgefährlich in der Vielseitigkeit.
Das wäre das Erste, was ich täte. Hufrollenuntersuchung. Ich kenne leider durchaus eigentlich vielversprechende Pferde, die aber uneigentlich bereits mit ungerittenen 3 Jahren eine Aku-Klasse 4 hatten.
Vielleicht hat er schon ein bisschen Athrose oder er hat Herzprobleme. Frag mal den Tierarzt. Wenn ihn das Bergab und irgendwann wahrscheinlich auch das Bergaufgehen quält - ist es am besten, du schonst ihn und reitest mit ihm möglichst gerade Wege.
Er hat sich dabei noch nie leichtgetan, im Galopp hingehen kann er es, nur im Schritt halt nicht.
Frag am besten mal einen Tierarzt, damit du ihn nicht unnötig quälst.
Bist Du das auf dem Bild?
Dann mußt Du unbedingt etwas an Deinem Sitz und der Einwirkung arbeiten. Dieser falsche Sitz bewirkt gerade beim Bergabreiten die Tätigkeit der Hinterhand und des Rückens!
Sag mal ganz genau, wie Du sitzt, wenn Du bergab reitest ...
Und ... das Pferd muss super sein, wenn es trotz des Reiters on top gute Leistung bringt!
Was ist mit fixiertem Gebiss gemeint? Der Sperriemen?