Macht es je Sinn aufzugeben?
Es gibt Leute die sagen ich bin Hoffnungslos, weil ich lange ernsthafte psychische Probleme hatte, jetzt nicht mehr ganz so stark, und auch ein paar chronische gesundheitsprobleme.
Das heisst, diese Leute schlussfolgern weil ich halt schon länger aus dem Arbeitsmarkt bin, und keine Ausbildung habe mit 25, und ich halt immer noch nicht ganz gesund bin, dass ich meine Hoffnungen aufgeben sollte.
Auch weil ich momentan noch im betreuten Wohnen lebe.
Aber ich will wirklich alles daran setzen ein normales Leben zu leben, egal wie unwahrscheinlich ist.
Aber was meint ihr, vielleicht will ich einfach zu viel? Und sollte auf diese Leute hören, aufgeben, und halt akzeptieren, dass ich immer in Armut leben werde, immer in Institutionen leben werde, und für immer Einsam bleiben werde?
Aber irgendwie weigere ich mich, dass zu akzeptieren.
Heisst das ich will die Realität nicht akzeptieren? Weil ich wäre nicht der erste der das schaffen würde, da rauszukommen, aus chronischer Krankheit, und Armut, und Institutionen.
Also ist es möglich, theoretisch. Aber sind meine Hoffnungen zu gross?
4 Antworten
Deine Wünsche sind nicht zu groß. Du kannst Alles erreichen was du möchtest. Betreutes wohnen ist nicht das Schlechteste. Ein wichtiger Umstand ist deine Mündigkeit. Hast du einen gesetzlichen Betreuer? Für was ist der gesetzliche Betreuer zuständig? Es gibt etwa drei große Felder welche gesetzliche Betreuer abdecken und für dich unter Kontrolle halten.
1.Finanzen
2.Gesundheit
3.Rechtsbeistand
Die Träger des "betreuten Wohnens" übernehmen dabei die Förderung des regulierten Wohnens.
Ob du eine Ausbildung machst oder einen Schulabschluss nachmachst steht dir grundsätzlich genauso zu wie jedem Anderen auch.
Das betreute Wohnen wird ja von einer Einrichtung bezahlt welche öffentliche Gelder ausgiebt. Diese Einrichtung wird wohl das Sozialamt sein. Da wirst du auch eine Sachbearbeiterin haben. Mit dieser Sachbearbeiterin würde ich einen Termin machen um festzustellen welche Mittel für eine Ausbildung du nutzen kannst.
Es gibt Freibeträge welche du als Verdienst haben kannst ohne zum "betreuten Wohnen" etwas dazuzahlen zu müssen.
Der Träger des "betreuten Wohnens" bekommt vom Sozialamt viel Geld (600€-850€) um Dienstleistungen erbringen zu können. Eventuell bekommst du die Miete direkt vom Sozialamt bezahlt.
So fließen Gelder um Wohnen, Unterhalt und Betreutes Wohnen zu finanzieren. Meine erste Anlaufstelle wäre das Sozialamt um über deine berufliche Situation zu reden.
Eins nach dem Anderen...
Du gehst ja auch nicht Fallschirmspringen und kaufst dir erst nach dem Absprung einen Fallschirm.
So kannst du dir erstmal eine Einkommensquelle erarbeiten und danach eine eigene Wohnung.
Naja, aber ich muss dort eh raus wenn ich arbeiten will.
Das ist das Problem, vom betreuten wohnen aus wäre es mir nicht erlaubt normal zu arbeiten. Weil das verknüoft wäre an die Erwerbsunfähigkeit.
Das ist ein Knebelvertrag welcher dich in Abhängigkeit halten soll. Nicht Alles was das "betreute Wohnen" dir sagt, muß wahr sein. Die wollen dich als Geldquelle behalten.
Glaubst du denn mit wohngeld kriegt man keine Wohnung?
Ja das glaube ich. Mit einem "Wohnberechtigungsschein" vom Wohnungsamt kannst du einem zukünftigen Vermieter beweisen das du dir die entsprechende Wohnung leisten kannst. Du kannst dem zukünftigen Vermieter zudem noch die Seele streicheln weil du dir mit der Wohnung eine Existenz aufbauen kannst.
Dieses ständige Gejammer vom schwierigen Leben und dass man jetzt "aufgeben" wolle, kann ich nicht mehr hören. Wie soll denn dieses "Aufgeben" bitte aussehen, ganz konkret? Ab sofort bis zu deinem Lebensende im Bett bleiben, Bürgergeld beziehen, Lebensmittel per Paket beziehen und den Müll aus dem Fenster werfen? Oder gleich in der Gosse leben?
Jeder kann was Sinnvolles nach seinen Möglichkeiten tun und wenn du Konservendosen bei Netto einräumst, alles ist besser als in Trübsal zu versinken und sich im Wandschrank zu verkriechen.
Naja, Ausbildung ist schon wichtig, einfach Hilfsarbeit ist keine Option. Hilfsarbeit ist auch aufgeben.
Niemand kann dir sagen, ob du Erfolg haben wirst und ob es am Ende funktioniert. Ob es für dich gut ausgeht. Aber eines ist sicher. Wenn du es nicht zumindest versuchst, wirst du niemals erfahren, ob es noch eine Chance für dich gegeben hätte und das wirst du dir nicht verzeihen können. Um Antworten auf deine Fragen zu bekommen musst du sie dir selbst verschaffen, indem du es versuchst.
Mit 25 kannst du doch auch einfach eine Ausbildung machen und los legen 🤷🏻♂️
Manche sagen wegen zu langer Lücke im Lebenslauf habe ich keine Chance mehr.
Das sind verantwortungslose Deppen. Es ist immer sinnvoll für sich selbst aktiv zu werden.
das ist Quatsch, nehmen viele gar nicht so eng, kannst es ja erklären
Ja, aber ich will ja nicht ewig im betreuten wohnen bleiben.