Korrelationen zwischen Intelligenz und Noten gehören zu höchsten in der psychologischen Diagnostik, d. h. Schüler mit hohem IQ haben bessere Noten? Stimmt das?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nein 60%
Ja 40%

9 Antworten

Ja

Teilweise zumindest ja, natürlich.

Jedoch ist auch aus meiner Sicht eine Antwort auf die Frage, wie stark die „wahre“ Intelligenz bzw. Nicht-Intelligenz sowie die Auffassungsgabe eines Menschen generell seine rein schulischen Leistungen (genauso wie allerdings auch ein solches „IQ-Ergebnis“) beeinflusst, massiv von der „Art“ des Schulfaches abhängig, auf welches du dich hier hauptsächlich beziehst.

Geht/Ging es dir beim Stellen sowie Beschäftigen mit dieser Frage von Dir hier eher um die mathematischen sowie evtl. rein sprachlichen Fächer (wie z.B. Physik, Mathe, Deutsch sowie evtl. Chemie), dann ja. Dann sehr wahrscheinlich schon. Denn ganz besonders die Schulnoten in Mathe sowie Sprachen generell sind auch meiner persönlichen Erfahrung nach von der eigenen Intelligenz, Auffassungsgabe etc. relativ stark sogar abhängig.

Dennoch kann es vom Gesamtbild her aber gleichzeitig auch schon sehr gut sein, dass die Intelligenz eines Menschen eigentlich so gut wie gar nicht mit den schulischen Erfolgen in den allermeisten Fächern korreliert. Denn insbesondere in den sogenannten „Lernfächern“, wie eben z.B. Geografie, Geschichte sowie Biologie hat „man“ in der Regel als ein Schüler die Möglichkeit, mit mehr oder weniger viel Fleiß sowie einer sehr guten Konzentrationsfähigkeit gute bis sehr gute Leistungen zu erbringen.


Patrikreiser 
Fragesteller
 06.05.2021, 14:12

Ich finde das kann man so nicht sagen. Intelligenz ist nicht nur IQ oder EQ aber per Definition wird der IQ als allgemeine Intelligenz bezeichnet was falsch ist.

Ein Mensch, der mit 30-50 Mathe nicht versteht und nicht mehr hinterherkommt kann man nicht mit einem Menschen vergleichen, der als Kind immer schon Mathe hatte. Die Kinder mit gleicher oder individueller Förderung sollte man testen aber dann ist jeder schlau genug alle Aufgaben auch zu verstehen.

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DiegraueMaus  06.05.2021, 14:15

Ja... Sorry. Habe meine Antwort erst jetzt geändert. Ich wollte natürlich „Intelligenz“ statt „IQ„ schreiben 🤦‍♂️ Oh mann..

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DiegraueMaus  06.05.2021, 14:18
Dennoch kann es vom Gesamtbild her aber gleichzeitig auch schon sehr gut sein, dass die Intelligenz eines Menschen eigentlich so gut wie gar nicht mit den schulischen Erfolgen in den allermeisten Fächern korreliert.

So sollte der letztere Satz von mir richtig lauten 🤦‍♂️

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Ja

Tendenziell ja. Natürlich ist keine Korrelation perfekt, aber man kann schon sagen, dass intelligentere Schüler:innen auch bessere Noten erzielen. Sogenannte "Under-" oder "Overachiever", also Schüler:innen, die unter oder über ihren erwartbaren intellektuellen Leistungen liegen, sind eher die Ausnahme, müssen jedoch auch in ihren Bedürfnissen ernst genommen werden.

Nein

Nein, der IQ test wird zurecht als sexistisch rassistisch und klassistisch kritisiert.

Die Schule ebenso.

Mit Intelligenz hat das nicht viel zu tun.

Wenn du nicht in der Lage bist zu verstehen warum darfst du gerne nachfragen, warum es viel antirassistische und feministische Kritik an Schule und IQ-Test gibt.

Alles noch komplizierter:

Menschen, die meistens weiß, reich und männlich sind haben eher häufiger als andere sowohl einen guten IQ test als auch gute Noten und sind trotzdem nicht intelligenter als andere. 🤯

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Nein

Häufig sind sogar die überdurchschnittlich Intelligenten Schüler schlechter in der Schule als die durchschnittlich begabten. Das liegt unter anderem daran, dass sie unterfordert sind und dann aufhören mitzumachen. Viele Lehrer sind zu ignorant um das zu erkennen und verteilen schlechte Noten für nicht gemachte Hausaufgaben oder dass der Schüler im Unterricht "nicht aufpasst" (weil er es eben schon kann..).
Selbst wenn in den Arbeiten gut abgeschnitten wird, ziehen die Lehrer diese Schüler dann durch diese "Abzüge in der B-Note" so dermaßen runter, dass sie im endeffekt auf dem Zeugnispapier wesentlich schlechter dastehen als die "normalen" Schüler.


Avicenna89  06.05.2021, 11:22

Jein: Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, für nicht gemachte Hausaufgaben mit Klassenbucheinträgen, Strafarbeiten und sogar einem Verweis bestraft zu werden und war auf dem Kieker einiger Lehrer. Aber wurde niemals mit schlechten Noten bestraft. Notentechnisch war ich immer im oberen Mittel-, bzw. in den Abschlussklassen (10. bis 13.) im Spitzenfeld. Auch wenn ich mich mit meinen Lehrern oft nicht gut verstanden habe, waren sie zumindest bei der Benotung stets so "fair" zu mir, dass ich nicht das Gefühl hatte, wegen persönlicher Differenzen schlechtere Noten zu bekommen (außer in einem einzigen Fall und es ist eigentlich klar, dass diese eine Lehrerin ihre Entscheidungen nicht meinetwegen getroffen hat sondern schulorganisatorische Aspekte ausschlaggebend waren).

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Smartalek  06.05.2021, 11:27
@Avicenna89

Da hast du Glück gehabt...ich kenne es von Lehrern eher dass sie "pädagogische" Noten verteilen und diese extra schlecht machen um Schüler zu motivieren...der dämlichste Ansatz den ich kenne. Wer ist denn schon durch eine schlechtere Note motiviert!? Auch bei mir ist es ab und zu vorgekommen, dass eine Arbeit aus sympathiegründen bis zu 2 Noten schlechter bewertet wurde, als sie hätte sein sollen (Habe es von weiteren Lehrern nach-korrigieren lassen um zu sehen ob ich mich irre und musste recht behalten...)

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Johannax32  06.05.2021, 11:30
@Avicenna89

Dann hattest du sehr wohlwollende Lehrer. Eigentlich sind sie sogar verpflichtet, dir schlechte Noten (d.h. Note 6) für nicht gemachte Hausausgaben, mangelhaftes Verhalten, usw. zu erteilen, da das Arbeitsverweigerung ist. Nachzusehen ist das in den gängigen Notentabellen.

Ergo: Nein, deine Lehrer waren nicht fair.

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Avicenna89  06.05.2021, 12:14
@Smartalek

Ja, wobei man auch hier wieder sagen muss: Wenn Lehrer den Gebrauch von "pädagogischen Noten" konsequent gestalten und auch nicht so intelligente Schüler für Faulheit gleichermaßen "bestrafen", ist das System ja wieder fair. Ehrlich gesagt habe ich manchmal Momente, in denen ich mir auch ein strengeres Feedback in meiner Leistungsbeurteilung gewünscht hätte, anstatt ohne Auswirkungen auf die Leistungsbeurteilung schulische Disziplinarmaßnahmen zu erleiden. Klassenbucheinträge haben mich nicht zu einem fleißigen Mensch gemacht. Notenkonsequenzen hätten es vielleicht getan.

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Avicenna89  06.05.2021, 13:18
@Johannax32

Hausaufgaben können schon deshalb nicht benotet werden, weil die Eigenständigkeit der Bearbeitung nicht garantiert werden kann. Folglich hätte auch die Note 6 nicht vergeben werden können oder gar "müssen". Mein Verhalten (wenn man ausschließlich auf die Hausaufgaben schaut) hätte aber meine Versetzung durchaus in Gefahr bringen können, da mir eine mangelhafte Lernbereitschaft hätte unterstellt werden können und hätte sogesehen ähnliche Konsequenzen gehabt wie eine 6. Dies wäre aber bei den sonstigen Noten nie in Frage gekommen.

Beim Umgang mit Hausaufgaben gilt die jeweilige Schulordnung.

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Smartalek  06.05.2021, 13:52
@Avicenna89

ob es fair ist oder nicht sei mal dahingestellt. Es geht ja um die Intelligenz und die wird nicht dadurch bewertet.

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Avicenna89  06.05.2021, 14:06
@Smartalek

Richtig, aber was ich eigentlich sagen wollte, war, dass ich eine Abhängigkeit zwischen Unterforderungsfaulheit und Benotung aus eigener Erfahrung nicht bestätigen kann.

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Johannax32  07.05.2021, 15:32
@Avicenna89
Hausaufgaben können schon deshalb nicht benotet werden, weil die Eigenständigkeit der Bearbeitung nicht garantiert werden kann.

Das stimmt so nicht, da das keine Bedingung für eine Benotung der Arbeitsleistung ist. Lehrer dürfen lediglich keine Hausaufgaben einsammeln und direkt benoten. Sie dürfen aber benoten, ob die Hausaufgaben generell vorhanden sind. Sie dürfen auch in ihren Abfragen auf unbesprochene Hausaufgaben eingehen bzw. sie mündlich in der Stunde abprüfen.

Dies wäre aber bei den sonstigen Noten nie in Frage gekommen.

Empfindest du es als "fair", wenn die mündlichen Noten bzw. Mitarbeitsnoten an die schriftlichen Noten angepasst werden? Eigentlich ist es das nicht und auch hier gibt es offizielle Regelungen, die das verbieten.

Beim Umgang mit Hausaufgaben gilt die jeweilige Schulordnung.

Da greift nicht nur die Schulordnung...

Wenn Lehrer den Gebrauch von "pädagogischen Noten"

Das sind keine pädagogischen Noten.

auch nicht so intelligente Schüler für Faulheit gleichermaßen "bestrafen"

Weniger intelligente Schüler müssen nicht zwangsläufig fauler als intelligentere Schüler sein. Du implizierst eine Korrelation, obwohl eigentlich keine existiert. Oder ist diese Aussage eher auf persönlicher Ebene zu werten?

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Avicenna89  10.05.2021, 08:29
@Johannax32
Sie dürfen aber benoten, ob die Hausaufgaben generell vorhanden sind. Sie dürfen auch in ihren Abfragen auf unbesprochene Hausaufgaben eingehen bzw. sie mündlich in der Stunde abprüfen.

Ja, richtig. Bestreitet keiner. Das eine ist dann die Mitarbeitsnote (Antwort auf die Frage: "Arbeitet ein:e Schüler:in mit?", ist also im Namen impliziert). Und das andere setzt nicht voraus, dass die Hausaufgabe gemacht wurde sondern einfach nur, ob man den Stoff, den die Hausaufgabe hätte vertiefen sollen, inzwischen ausreichend vertieft hat - setzt also die Erledigung der Hausaufgabe nicht direkt voraus.

Empfindest du es als "fair", wenn die mündlichen Noten bzw. Mitarbeitsnoten an die schriftlichen Noten angepasst werden?

Es wäre keineswegs fair, war aber bei mir nicht so. Es gab für mich durchaus Konsequenzen, aber das sind ja auch Sachen, die sich bei entsprechend hoher Intelligenz auch ohne Hausaufgaben so kompensieren lassen, dass man trotzdem noch im vorderen Mittelfeld landet. Bei der Mitarbeit wird eine schlechte Hausaufgabenmoral durch Aktivität im Unterricht überlagert und bei mündlichen Noten hilft ein gutes Gedächtnis und Aufmerksamkeit im Unterricht über die Vertiefung zu Hause hinweg. Aber das ist ja das, was ich kritisiere: Inzwischen, in der Arbeitswelt bereue ich, weniger Arbeitsmoral-abhängige Beurteilungen bekommen zu haben. Die Leistungsbeurteilung an einer Regelschule hat in meinem Fall nicht ausgereicht, um mir eine zumindest durchschnittlich hohe Arbeitsmoral abzuverlangen / anzutrainieren. Das ist inzwischen eine Schwäche, ich will betonen, dass so ein System aus einer Hochbegabung etwas macht, auf das man eher nicht stolz sein kann.

Weniger intelligente Schüler müssen nicht zwangsläufig fauler als intelligentere Schüler sein. Du implizierst eine Korrelation, obwohl eigentlich keine existiert. Oder ist diese Aussage eher auf persönlicher Ebene zu werten?

Och nö, jetzt legst du mir aber Sachen in den Mund, die ich so nicht gesagt habe und das erschließt sich auch, wenn man den ganzen Satz nochmal liest. Die Kernaussage war die, dass "pädagogische Noten" dann fair sind, wenn sowohl mehr als auch weniger intelligente Schüler:innen gleichermaßen für ihre Faulheit bestraft, bzw. für ihren Fleiß belohnt werden. Das wäre ja der Fall bei o.g. Mitarbeitsnoten (wenn sie von den schriftlichen Leistungen entkoppelt bleiben). Wenn du meine bisherigen Beiträge durchliest, wirst du sehen, dass ich ein sehr differenziertes Verständnis von Intelligenz habe und dies keinesfalls als deterministisch korrelierend mit Fleiß oder Faulheit betrachte. Im Gegenteil: In unserem Gespräch lege ich ja dar, dass überdurchschnittlich hohe Intelligenz in einem durchschnittlichen Umfeld zu Faulheit führen kann (also auch nicht deterministisch, aber zumindest systemabhängig).

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Cosmos136  06.05.2021, 11:38

Das hängt auch immer mit der Motivation der Schüler zusammen und wie sehr sie sich gerade für das Thema interessieren.

Es spielen somit eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle.

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Nein

Noten in der Schule spiegeln nicht die geistige Kompetenz eines Schülers wieder, sondern wie gut sich dieser Schüler an einen Lehrer anpassen kann. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun...