Warum finden viele überdurchschnittlich intelligente Menschen keine(n) Partner(in)?
Das ist keine bloße Behauptung, sondern offenbar Realität, wenn man die ganzen "Klagelieder" in diversen Internet-Foren liest.
Klar kann man Intelligenz nicht exakt definieren. Ich ziele mit der Frage ab auf Hochschul-Absolventen, Menschen, bei denen man also davon ausgehen kann, dass sie hohe analytische Fähigkeiten besitzen.
Aber warum sind sie so häufig unfreiwillig partnerlos? Haben Menschen mit überdurchschnittlicher Intelligenz eine geringere soziale Kompetenz? Sinkt der EQ automatisch, je höher der IQ ist?
Meine Erklärung ist, dass viele intelligente Leute (zu) selbstreflexiv und introvertiert leben, wobei die Interaktion mit anderen zwangsläufig etwas "kalt" erscheint.
23 Antworten
Intelligenz ist nicht gleich Bildung. Viele Hohlbrote haben Abitur, obwohl sie nur auf einem Gebiet Experten waren: Abschreiben. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die zwar nicht überdurchschnittlich intelligent sind, dafür aber besonders fleißig. Wiederum gibt es äußerst intelligente Menschen, die keinen guten Abi-Schnitt haben. In einer Note spiegelt sich Intelligenz nicht wider. Auch mit Tests kann man sie nicht (exakt genug) messen.
Dass manche Hochbegabte introvertiert sind, kann daran liegen, dass sie oft angeeckt sind und sich deswegen zurückgezogen haben - weil sie kaum jemand versteht. "Verstehen" nicht im Sinne von "Sie benutzen nur Fremdwörter", sondern bezogen auf Gefühle und Gedanken. Wer stets auf Unverständnis trifft, der zieht sich eher zurück.
Das Unverständnis sieht man auf eine gewisse Weise auch auf dieser Seite: Sobald ein Mensch sagt, er sei hochbegabt und habe ein Problem, liest man Antworten wie: "Warum kannst du das nicht selber lösen, wenn du so schlau bist?" - Dabei bedeutet Hochbegabung weder Allwissen noch Allmacht, sondern ist im Grunde genommen nur Potential (abhängig davon, in welchem Bereich eine Hochbegabung vorliegt). Ein Hochbegabter ist auch nicht automatisch arrogant - im Gegenteil: Aufgrund der eventuellen sozialen Schwierigkeiten kann das Selbstwertgefühl stark sinken. Auch Hochbegabte brauchen oft genug Hilfe und sind nicht pauschal überglückliche Genies.
Soziale Inkompetenz sehe ich nicht als (Haupt-)Ursache, denn ein Hochbegabter kann sich emotional auch durchschnittlich entwickeln oder hochsensibel sein.
Das Problem liegt in meinen Augen eher darin, dass man einen Partner sucht, mit dem man auf der gleichen Wellenlänge ist. Gebildete und intelligente Menschen scheinen jedoch eine Minderheit auszumachen, weshalb die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Partner zu finden, vergleichsweise niedrig ist. "Erschwerend" kommt ja noch hinzu, dass jeder Mensch individuelle Vorlieben hat: Während sich der eine musikalisch Hochbegabte einen Partner wünscht, der seine Leidenschaft teilt, wünscht sich ein anderer musikalisch Hochbegabter einen Gegenpol.
Man muss dabei eins beachten: Ich denke, dass ein Bruchteil der intelligenten Menschen ihr gesamtes persönliches Leid tatsächlich in einem Internetforum darlegt.
Ich glaube nicht, dass man deine Theorie verallgemeinern kann. So wie du das schilderst hört sich das eher an, als hätten intelligente Menschen zwangsläufig leicht authistische Symptome.
Ich denke, Menschen die jedes Wochenende weggehen und sich in der Disco betrinken finden schneller Gleichgesinnte (nur ein Beispiel, das soll nicht heißen, dass Discobesucher dumm wären! Bezieht sich mehr auf das von dir erwähnte Introvertiert sein) und Menschen die mit weniger Intelligenz gesegnet sind gehen (meiner Vermutung nach) schneller und unüberlegter eine Beziehung ein.
Weniger Denken beschleunigt sicherlich einige Prozesse.
Damit schließe ich nicht aus, dass manche Menschen mit einem sehr hohen IQ einen niedrigeren EQ haben können, aber man sollte vorsichtig mit der Generalisierung solcher Behauptungen sein.
Es kommt meistens zu Vorurteilen wenn jemand in etwas sehr gut Jemand ist sooooo schlau einen anderen als Streber dazustellen viele machen es nach und schon sind sie ausgegrenzt meistens wissen aber die Menschen die andere als Streber bezeichnen nichts genaues über die Person
Das ist keine Frage der "sozialen Kompetenz" sondern eine Frage der Statistik. Die Menschen mit Studienabschluß machen nur einen relativ geringen Anteil der Bevölkerung aus. Sie haben es also objektiv schwerer, jemanden mit adäquatem Niveau zu finden.
Es ist echt anstrengend, mit sollchen Leuten auf dauer klarzukommen!
Das ist aber kein Erzeugnis von Intelligenz, wenn man gewisse Menschen als anstrengend betitelt. Wenn man die soziale,emotionale Intelligenz besitzt, dann weiss man auch, wie man mit Menschen allgemein umzugehen hat, so dass es für eine Seite nicht anstrengend ist.
Und des Geschlechts. Gebildete, erfolgreiche Frauen binden sich weit seltener unter ihrem Niveau als Männer. Statistisch belegte Biologie.