Kommen diese Menschen in die hölle?


19.07.2024, 12:18

Sorry meinte Hölle**

4 Antworten

Die Meinung darüber, was mit Nicht-Muslimen nach dem Tod geschieht, ist bei den verschiedenen islamischen Gruppierungen unterschiedlich.

Wenn Du fundamentalistische Sunniten fragst, wirst Du der Hölle nicht entgehen können. Insbesondere die Muslime der Ahlus Sunnah wal Jama'ah sind da sehr unflexibel und festgefahren in ihren Ansichten.

Koraniten sehen das oft schon wieder anders und etwa Ahmadiyya-Muslime betrachten die Hölle lediglich als Metapher.

In einem Buch des Islamwissenschaftlers Khorchide findet man übrigens in einen Verweis auf Sure 78 Vers 23, dass der Aufenthalt in der Hölle von begrenzter Dauer ist. Auch Muhammad Asad übersetzt diesen Vers wie folgt:

"In ihr werden sie bleiben für lange Zeit"

und erläutert es mit den Worten:

D. h. nicht für immer, da der Begriff huqb oder hiqba (von dem ahqab der Plural ist) nicht mehr bedeutet als "ein Zeitabschnitt" oder "eine lange Zeit" (Dschawhari) - nach manchen Autoritäten "achtzig Jahre", nach anderen "ein Jahr" oder einfach "Jahre" (Asas, Quamus, Lisan al Arab usw). Aber wie immer man diesen Begriff definiert, so ist es offensichtlich, dass er einen begrenzten Zeitabschnitt bedeutet und nicht Ewigkeit; und dies ist im Einklang mit vielen anderen Hinweisen im Koran dahingehend, dass das als "Hölle" beschriebene Leiden nicht ewig ist.

(Quelle: "Die Botschaft des Koran" von Muhammad Asad)

Auch Sure 6, Vers 128 oder etwa Sure 11 Vers 107 lassen da einen sehr willkürlich handelnden Gott "Allah" erkennen, der macht, was er will und da bliebe natürlich auch eine Chance für Nicht-Muslime.

Um auf Khorchide zurückzukommen, er weist darauf hin, das im Koran an keiner Stelle steht, dass die Hölle nie versiegen wird (im Gegensatz zu den Gaben des Paradieses). Und dass die Hölle eben nur so lange dauert, wie Allah es will.

Ich selber glaube zwar nicht an Allah, aber mir gefallen da die Ansichten von Asad, von Khorchide oder anderen fortschrittlichen Muslimen besser, als die Ansichten religiöser Fundamentalisten.

Muslime sagen ja immer, jeder der kein Muslim ist, kommt die in die Hölle.

Das gilt für das Christentum auch, nur sind es dort die gläubigen und bekehrten Christen, die ins Paradies kommen und nicht die Muslime.

Wer Jesus nicht kennen kann oder zuvor gelebt hat, der wird nach seinen Taten und Worten beurteilt.

Schau:

„Siehe, diejenigen, die glauben, die sich zum Judentum bekennen, die Christen und die Sabier – wer an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und rechtschaffen handelt, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie brauchen keine Furcht zu haben und sollen auch nicht traurig sein!“ Sure 2,62
(...)
Noch wichtiger war den Exegeten jedoch in der Regel die Frage, wie dieser Vers mit ihrer festen Überzeugung zu vereinbaren ist, dass alle Nichtmuslime in die Hölle kommen. Dafür entwickelten sie zwei Erklärungsmodelle.
Das erste ging davon aus, dass der Vers lediglich über Konvertiten spricht, also über ehemalige Juden, Christen und Sabier, die den Islam angenommen haben. Schließlich betont der Vers ja, dass die Verheißung göttlichen Lohns nur für Menschen gelte, die an Gott glauben; und nach Ansicht der vormodernen Theologen glauben nur Muslime auf die richtige Weise an Gott.
Die zweite Erklärung bezieht den Vers auf diejenigen Juden, Christen und Sabier, die vor der Verkündung des Korans lebten oder noch keine Gelegenheit hatten, seine Botschaft kennenzulernen. Allenfalls, so schrieb der berühmte Theologie al-Ghazāli, der im Jahr 1111 starb, seien diejenigen Nichtmuslime entschuldigt, die über den Islam lediglich verzerrte und verleumderische Informationen erhalten hätten; nicht aber die, die unter Muslimen lebten und reichlich Gelegenheit hätten, deren Religion anzunehmen.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/sure-2-vers-62-hat-nur-der-koran-recht-100.html

Einige sagen auch, dass man damals noch eine Prüfung hatte, um den Islam quasi im Jenseits anzunehmen. Laut islamischer Apologetik ist der Islam keine neue Religion, sondern war die Religion Allahs von Anfang an. Auch die biblischen Propheten dienten dem einen wahren Gott: Allah. Muslim heißt ja Gottergebener.

Ob das alles Sinn macht, steht indes auf einem anderen Blatt.

Naja grundsätzlich kann man nicht sagen wer wann wie wohin kommt. Die Menschen haben damals an ihre ganz eigenen Götter oder Geister geglaubt. Beim Glauben geht es nicht darum ob du Muslim, Christ, Jude oder sonst noch was bist sondern um nach den Regeln und Werten der jeweiligen Religion zu leben und zu Handeln deshalb kann man sagen das es keine fixe Antwort gibt aber ich glaube das je nachdem wie du eingestellt bist dich das jehenseits so erwartet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung