Könntet ihr ohne Entscheidungsfreiheit glücklich sein?
Achtung, dieser Text könnte Existenzkrisen verursachen!
Deterministen gehen devon aus, dass jegliches Geschehen und Handeln bereits vorherbestimmt ist. (Nach dem Aktion-Reaktion Prinzip) Alle Dinge bedingen sich gegenseitig, weshalb es keinen freien Willen gibt. Unser Gehirn wäre also nur ein vorbestimmter Ablauf von Aktionen und Reaktionen zwischen Atomen. Seit dem Urknall (vielleicht sogar vorher) wäre der Ablauf der Welt vorherbestimmt.
Jetzt stellt euch vor, diese Theorie wäre (wie auch immer) zu 100% bestätigt und ihr würdet wissen, dass ihr euch nicht die kleinste Handlung selbst aussuchen könntet. Ihr könntet nicht laufen, sondern ihr würdet gelaufen werden. Ihr könntet nicht sprechen, ihr würdet gesprochen werden. Die Kugel Schokoeis bei der Eisdiele wäre keine Entscheidung, weil diese vermeintliche Entscheidung bereits physikalisch vorherbestimmt wäre. Folglich würde es sich nur so anfühlen, als könntet ihr euch entscheiden, aber alles reine Illusion.
Wie würdet ihr euch fühlen, dieses Wissen bestätigt zu haben?
14 Stimmen
11 Antworten
Das ganze Thema ist in vielerlei Hinsicht rein spekulativ - und damit aus meiner Sicht eh indiskutabel. Man kann da alles annehmen, glauben. Wer sich von derlei in "Existenzkrisen" stürzen lässt, hat ganz andere Probleme.
Das ganze Thema ist in vielerlei Hinsicht rein spekulativ
Natürlich.
- und damit aus meiner Sicht eh indiskutabel.
Gedankenexperimente eben. Die müssen keinen tiefen Sinn haben.
Wer sich von derlei in "Existenzkrisen" stürzen lässt, hat ganz andere Probleme.
Finde ich auch.
Ich könnte mich also auch nicht dagegen entscheiden, jemand anderen zu ermorden? 🤔
Es gibt nicht nur die Physis... Die Psyche zu ignorieren ist unwissenschaftlich.
Das Gehirn ist das eine... das Bewußtsein das andere.
Das Einzige, was gesichert ist: es gibt keine grenzenlose Freiheit.
Sich entscheiden zu können Bedarf grundsätzlich ein Minimum von 2 Möglichkeiten. Und diese müssen nebeneinander existieren können und sich an die Naturgesetze halten...
Gefühle sind dabei nicht nötig.
Bei einer völlig vorbestimmten Existenz ist man automatisch glücklich weil es keine andere Möglichkeit gibt als das zu wollen, was man gerade bekommt.
warehouse14
Ich könnte mich also auch nicht dagegen entscheiden, jemand anderen zu ermorden? 🤔
Du triffst eine Entscheidung, und zwar genau jene, die dein Gehirn treffen wird. Die Theorie lautet jetzt eben, dass die Entscheidung deterministisch gefällt wird (d.h. würden zwei Menschen mit exakt den gleichen Gehirnen existieren, würden sie immer gleich handeln). Wie Du dich letztendlich entscheidest, hängt also von der Entwicklung deines Gehirns ab - und diese wiederum wird einzig durch vorangegangene Ereignisse beeinflusst (Gene, Erfahrungen, soziales Umfeld, Bildung, ...). Unter der Annahme, dass es keine Zufälle gibt, ließe sich folgern, dass man den Zustand deines Gehirns zu jeder Zeit ermitteln kann, wenn man den Zustand deines Gehirns (und des gesamten Universums) zu einem beliebigen Zeitpunkt kennt - ganz einfach, weil man aus einem Zustand heraus (rechnerisch) beliebig häufig den nächsten Zustand bestimmen könnte.
Die Psyche zu ignorieren ist unwissenschaftlich.
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Das Gehirn ist das eine... das Bewußtsein das andere.
Unter der Annahme, dass es so etwas wie eine Seele nicht gibt (was sehr naheliegend ist), ist das Bewusstsein die Ausprägung von Gehirnfunktionen.
ich würde die ,,Bestätigung" dieses Wissens hinterfragen, weil sie mit der Erkenntnistheorie.nicht vereinbar ist..
Aber nur, wenn ich ein Schurke wäre, was ich nicht bin.
Dann könnte ich ja die schlimmsten Dinge auf der Welt machen und behaupten, dass ich ja gar nicht anders handeln konnte. Ich glaube zwar an Vorbestimmung, die aber in ihrem Inneren mehr als genug Möglichkeiten gibt, sich frei in verschiedenste Richtungen hin zu entscheiden und zu entwickeln. Es heißt ja: Niemand kann raus aus dem Wasser, in dem man schwimmt, aber das Schwimmbecken ist riesig groß.
Es muss ja jedesmal eine Vorbestimmung geben, also Kriterien, nach denen wir denken, uns verhalten, handeln oder unterlassen oder Entscheidungen fällen. Ansonsten wüssten wir ja auch nicht, was überhaupt zu tun wäre. Allerdings kann es dabei ja auch positiv zugehen.