Könntet Ihr Euch vorstellen, wieder deutsch so zu sprechen, dass keine Anglizismen darin vorhanden sind?
In meiner Schulzeit in den 60er- Jahren war das strikt verboten (Sprache und Aufsätze). Lediglich das Wort Fete hat man gerade so eben durchgehen lassen.
9 Antworten
Es ist heute nicht mehr so leicht wie früher, weil das Internet omnipräsent ist. Ich mache etwas auf dem Handy, und meine Schwester fragt mich: Hast du jetzt einen SCREENSHOT gemacht? Und wenn mich jemand etwas fragt und ich es nicht weiß, sage ich: Warte, das muss ich erst GOOGELN. Und wenn es klingelt, mein Papa aber im Bad ist und es nicht hört, rufe ich: Dein HANDY klingelt. Oder jemand fragt mich: Wo hast du diese Tasche gekauft? Dann antworte ich: ONLINE. Ich kaufe nämlich fast alles ONLINE.
Nein, ehrlich gesagt nicht. Nur für die ganzen jugendsprachlichen Anglizismen bin ich inzwischen zu alt; gegen die meisten anderen hab ich nichts.
Nebenbei: Mir wurden in der Schule immer Punkte abgezogen, wenn ich Wörter verwendet hab, die meinen Deutschlehrern nicht "Hochdeutsch" genug waren; z.B. wenn ich 'Bub' anstatt 'Junge' geschrieben hab. Zu dem Zeitpunkt hab ich aufgehört, daran zu glauben, dass Lehrer es besser wissen... ;)
Wir durften bei unserer Klassenlehrerin, die die ganzen Schuljahre unsere Klassenlehrerin blieb, das Wort gucken weder schreiben noch aussprechen. Eine Erklärung dafür gab sie uns nie. Ansonsten war sie aber ganz in Ordnung. Liebe Grüße
Jein, es gibt einfach inzwischen zu viele Wörter die wir im Sprachfluss einfach benutzen ohne groß nachzudenken.
Es gibt aber durchaus auch neuere Wörter die vorwiegend die Jugend verwendet wohl weil sie es cooler finden: Streich zum Beispiel das klingt für viele alberner als Prank. Nun, ich spiele immer noch STreiche. und ich trigger auch niemanden. Finde aber Sachen durchaus schon auch mal cool, statt toll.
Mit etwas "Übung" aber würde ich es durchaus schaffen.
Wobei dein Fete ein her schlechtes Beispiel ist da es aus dem französischen kommt. Party wäre besser gewesen. Wobei hier dann viele doch auch wieder feiern gehen.
Ist alles nicht so einfach.
.....Miefquirl .... 🤔🤪 ist aber auch nur ne Juxbezeichnung (woher kommt eigentlich Jux....?) die Korrekte Bezeichnung wäre Lüfter.
Ist ja auch nichts gegen einige Worte einzuwenden. Auch das kann Sprache lebendig machen. Egal ob aus dem Engliischen, französichem, italienischem (das dürften so die häufigsten sein). Aber wenn man es übertreibt geht die Deutsche Sprache irgendwann unter. Was schade wäre. (gilt aber für alle Sprachen)
Wenn es kühl wird, dann ziehe ich mir einen Wams an (Pulover) und im Krimi wird die Drehkammerhandfeuerwaffe (Revolver) gezückt. Nur mal die beiden populärsten, englischen Lehnwörter.
Schwierig auszuschließen.
Und von einem Smartphone zu sprechen, ist doch um einiges leichter, als vom Mobilfunknetzmobilgerätekleinrechner zu reden. Oder?
Wo fangen also Anglizismen an weh zu tun und wo sind sie gut in die Sprache (als Lehnwörter) integriert? (Und wir sprechen gerade erst über englische Lehnwörter, französische, arabische usw. haben wir noch gar nicht angesprochen.)
Ich denke, immer dann, wenn ich etwas kürzer oder prägnanter mit einem Lehnwort oder einer abgeschauten Redewendung ausdrücken kann, sollte ich das auch tun. Deutsch ohne Anglizismen gab es nie und aktuelle Anglizismen weg zu lassen, würde nur heißen, sehr umständlich und altbacken zu reden.
Weh tut mir persönlich, wenn von "making sense" auch im Deutschen geredet wird. Ergibt das Sinn oder noch deutscher: Ist das sinnvoll? "Sinn machen", he, Sprache ist Verständigung und Verständigung wird immer neu ausgehandelt. Sprache ist also in Bewegung. Und wenn es auch mir weh tut, wenn etwas Sinn macht, hier macht es Sinn, auch solche Anglizismen sich in die Sprache integrieren zu lassen.
Ich hab schon überlegt einen eigenen Kommentar zu schreiben, aber du hast hier genau meine Meinung ausgedrückt. Ein eigener Kommentar ist somit überflüssig.
✌️
Es ist nun dafür zu spät. Die Germanen speaken Denglish.
Ein englisches Wort gibt es schon seit Generationen in der deutschen Sprache, und das sollte m.E. auch so bleiben. Es ist das Wort Ventilator, der zuvor allen Ernstes im Deutschen Miefquirl hieß. Diese Mitteilung bekam ich als Lehrling von einem ca. 30 Jahre älteren Mitarbeiter. Liebe Grüße