Könnte mir jemand diese 4 Arten von Gerechtigkeit erklären?
Hi, ich verstehe nicht ganz, was diese Gerechtigkeiten bedeuten. Das sind sie:
- Verfahrensgerechtigkeit
- Leistungsgerechtigkeit
- Bedarfsgerechtigkeit
- Teilhabegerechtigkeit
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir ihre Bedeutung und jeweils ein Beispiel dazu nennt.
Ich danke euch im Voraus!
2 Antworten
Die von Dir aufgezählten Arten der Gerechtigkeit stehen für jeweils einen anderen Maßstab, der für Handlungsentscheidungen verwendet werden soll. Allen vier Gerechtigkeitsarten ist gemeinsam: Gleiches wird gleich behandelt, Ungleiches wird ungleich behandelt.
- Verfahrensgerechtigkeit: Darunter verstehe ich z.B. "gleichartige Vorfälle durchlaufen auch den gleichen Prozess, werden nach dem gleichen Verfahren bearbeitet."
- Leistungsgerechtigkeit: Die Leistung dient als Maßstab. Bsp.: wer gleiche Arbeit leistet, erhält auch den gleichen Lohn.
- Bedarfsgerechtigkeit: Wer den gleichen Bedarf hat erhält auch die gleiche Versorgung. Bsp: wer Hunger hat, bekommt etwas zu essen und wer Durst hat, bekommt etwas zu trinken. Wer weder Hunger noch Durst hat (= keinen Bedarf hat), bekommt weder zu essen noch zu trinken. Dazu gibt es viele Varianten, wie z.B. Dringlichkeit des Bedarfs als Maßstab.
- Teilhabegerechtigkeit: Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten und (finanziellen) Möglichkeiten haben genau so ein Recht auf Arbeit und Beschäftigung sowie das Recht auf Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen oder Benutzung des öffentlichen Verkehrs wie andere Menschen. Daher werden staatlicherseits Vergünstigungen eingerichtet, so dass es allen Menschen möglich ist, z.B. mit der Bahn zu fahren. (Hilfen bekommen Rollstuhlfahrer durch Aufzüge in den Bahnhöfen oder durch angepasste Einstiege der Bahn.)
Oh, Da gibt’s noch ein paar Gebiete der Gerechtigkeit: Chancengerechtigkeit etwa, oder Verteilungsgerechtigkeit und Ergebnisgerechtigkeit.
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Die Dimension der Gerechtigkeit ist die Größe (der Umfang) der Gerechtigkeit. 100 %ige Gerechtigkeit ist optimal. Bedarfsgerechtigkeit ist die beste und die wichtigste Art der Gerechtigkeit. Nur wo Bedarfsgerechtigkeit herrscht, herrscht auch soziale Gerechtigkeit. Gerechtigkeit (soziale Gerechtigkeit) ist der Zustand, in dem alle möglichst gut und gleich gut leben.
Chancengerechtigkeit, Verfahrensgerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Teilhabe-gerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Ergebnisgerechtigkeit .... sind nur Unterarten (Teilgebiete) der Gerechtigkeit (der sozialen Gerechtigkeit).
Chancengerechtigkeit sorgt dafür, dass der fähigste Bewerber die offene Arbeitsstelle bekommt.
Verfahrensgerechtigkeit sorgt dafür, dass man die passende (die richtige) Methode anwendet bei der Beurteilung und bei der Behandlung der Lebewesen.
Verteilungsgerechtigkeit sorgt dafür, dass niemand zu viel oder zu wenig bekommt. (Instinktgesteuerte Menschen verteilen das Geld, nach erbrachter Leistung, und nach der Rang in der Gemeinschaft. Sie versuchen es nicht einmal, gleich gutes Leben für alle herbeizuführen.)
Teilhabegerechtigkeit sorgt dafür, dass alle Menschen sich an der Machtausübung beteiligen. Dass, alle sich am kulturellen Leben, und am gesellschaftlichen Leben, und am Wohlstand der Gesellschaft gleich beteiligen.
Leistungsgerechtigkeit sorgt dafür, dass man nach der erbrachten Arbeitsleistung bezahlt wird. (So entsteht gutes Leben für die Starken, schlechtes Leben für die Schwachen und Tod für die Schwächsten.)
Ergebnisgerechtigkeit sorgt dafür, dass die Menschen am Ende (nicht nur anfänglich und zwischenzeitlich) korrekt verteilen, korrekt urteilen, also folgenbedacht handeln.
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