Karikatur (Gerechtigkeit)?
Hallo,
ich habe eine Karikatur von Karl-Heinz Schoenenfeld erhalten und ich soll die Kritik zum Problem Gerechtigkeit beschreiben.
Könnt ihr mir helfen?
Ich bin für jede Hilfe dankbar:)
2 Antworten
Der auf der Seite mit dem prunkvollen Haus ist dort geboren. Der auf anderen Seite, der fragt, wie er dort hin gekommen ist, hat keine Chance, dort hin zu kommen, da es von ihm keinen Weg dorthin gibt, nur ein nicht überwindbarer Graben.
Somit ist es diesem Menschen unmöglich zum Reichtum zu kommen. Da stellt sich die Frage, wie gerecht die Verteilung der Güter ist und wie durchlässig das gesellschaftliche System ist, dass auch jemand aus ärmlichen Verhältnissen zu Reichtum kommen bzw. in diese Kreise aufsteigen kann.
Sie könnten sich natürlich zusammentun und gemeinsam eine Brücke bauen. Für diese nur zwei Personen sollte das funktionieren, wenn sie wollen.
Je mehr Menschen und Meinungen zusammenkommen, um so schwieriger wird das! Das erleben wir tagtäglich!
Es stellt auf den ersten Blick die Kluft/Spaltung zwischen scheinbar Wohlhabenden/Reichen und Armen/weniger Besitzenden dar.
Beide sprechen die gleiche Sprache und scheinen sich auch akustisch zu verstehen, sonst würde die Antwort unverständlich sein.
Es stellt ebenfalls auf den ersten Blick das Streben nach dem "Mehr - Haben - Wollen" dar. Der mit dem offenbar kleineren Haus will wissen, wie der Andere auf die Seite des offenbar mehr Besitzenden gekommen ist. Da sein Gegenüber erwidert er sei dort geboren könnte der Betrachter davon ausgehen, dass das Haus demjenigen gehört bzw. dessen Familie. Was aber unklar bleibt welche genauen Hintergründe es gibt.
Es bleibt unklar ob eine der beiden Seiten verschuldet ist. Wie ist jede Seite zu dem Besitz gekommen? Wo ist es besser zu leben? Gibt es irgendwo eine Verbindungsbrücke, die nicht sofort sichtbar ist? Ist der Graben überwindbar indem man einfach hinab und hinaufsteigt? Es bleibt ebenso unklar ob beide gesund und glücklich sind und ob der Fragende überhaupt weg will.
Daher meine Einschätzung: Es kann viel mehr dahinter stecken als auf den ersten Blick erkennbar ist. Man sieht immer das was man sehen will.