Klimawandel ist nicht menschengemacht?

33 Antworten

Das ist Unsinn.

Problematisch ist daran aber, dass es seltener und im Prinzip auch eher schädlicher Unsinn ist.

Wobei letzteres... das Ding ist halt der Klimawandel ist so stark und fossile Energien so verlockend und so basal für unsere Wirtschaft dass sowieso seit Jahrzehnten kaum etwas schmerzhaftes für Klimaschutz getan wird. Dazu sind die ansonsten hochüberlegenen und ethisch problemloseren Systeme Kapitalismus, Liberalismus und Demokratie ungeeignet um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Tragisch aber ist so.

Insofern ist es auch wieder egal was man glaubt. Es ist halt nur selten daher werden viele Leute deine Meinung komisch finden.


xubjan  22.02.2023, 09:58

Bei der Systemschelte muss man aber immer vorsichtig sein. So verlockend der Gedanke ist, einfach per Dekret zu bestimmen: Es hapert sowieso daran, dass man sich weltweit einig sein müsste. Aber selbst wenn: Ist dieser Weg einmal offen, ist es fast unmöglich, wieder zurück zu gehen. Also nach Überwindung der Probleme die Demokratie einfach wieder einzuschalten.

Aber: Heutzutage auf die Vernunft der Menschheit zu setzen, ist ja auch Quatsch. Sieht man an Neonazi Putin. Ich habe da keine Lösung, außer in eine Depression zu verfallen oder "jetzt erst Recht" zu sagen. Hoffen wir, dass sich genug "Jetzt erst Recht" sagen, damit so etwas wie Abkehr von Demokratie, nicht notwendig wird.

Grobbeldopp  22.02.2023, 10:07
@xubjan

Ich bin selber liberaler Demokrat. Nur das ist halt in keiner Weise hilfreich bei diesem Thema sondern garantiert während die sonstigen Vorteile des Systems weiter bestehen- auch die Beschleunigung des Klimawandels.

Und nebenbei wegen dem Nationalismus und der absehbaren Abschirmung des Nordens wegen der völlig zur Unzeit einsetzenden sinnlosen aber bereits unbeliebtem Masseneinwanderung kurz bevor es ernst wird- auch globale Ungerechtigkeit.

Eine absurde Situation, für die unsere Affengefühle und unser Menschenverstand beide nicht gemacht sind.

Vielleicht geraten ja alle hochintelligenten Lebensformen an so einen Punkt in ihrer Entwicklung, wo sie wegen dem Eigeninteresse der lebenden Generationen trotz Vorhersehbarkeit eine Verringerung der Population und der weltweiten Ressourcen verursachen. Könnte eine Lösung des Fermi-Paradoxons sein. Neben den weiten Wegen im All und den hohen Kosten des Flugs.

Na jedenfalls, die Zukunft ist abgesagt und die ganze Ethik funktioniert weltweit und zeitentgrenzt nicht.

xubjan  22.02.2023, 10:22
@Grobbeldopp

Das ist eine interessante These, an der sich schon Generationen von Philosophen probiert haben. Die für mich plausibelste Variante, die sich mit meiner Lebenserfahrung deckt: Je größer die Gruppe wird, desto eher entfremdet sich der einzelne Individualist von der Gruppe und den höheren Zielen. Das siehst du überall. In großen Konzernen, wo der einzelne Mitarbeiter sagt "Die da oben wissen nichts vom täglichen Leben" oder auch politisch (Kommune vs. Kreis vs. Land vs. Staat vs. Europa vs. UN). Je größer die Gruppe wird, desto primitiver muss der Intellekt sein, um als Gruppe zu funktionieren (siehe Ameisen-Staat). Ich sehe da eine soziale Konsequenz drin.

Ob das für uns Menschen gilt, ob das nur eine Kultur-Frage ist, die man überwinden kann oder ob das ein soziales Naturgesetz ist, ist die Frage dahinter, die ich für mich damit beantworte, dass es zwar überwinden werden kann, dafür aber die Menschenmasse konsequent jeden unterdrücken und bestrafen muss, der die ethischen und moralischen Regeln verlässt. In der Natur bei den Ameisen regelt das die Natur. Die zwei drei Ameisenrebellen können nie den ganzen Ameisenstaat zerstören. Sie können nie alle Ameisen "gegen das System" aufhetzen und als Einzelkämpfer gehen sie unter. Wir Menschen haben uns so weit entwickelt, dass wir diesen eher natürlichen Spielregeln nicht mehr gehorchen. Also brauchen wir eine andere höhere Autorität, die Regelverletzung verhindert und konsequent ahndet, bevor es die Menschheit gefährdet. Den Punkt haben wir noch nicht erreicht, aber theoretisch wäre er möglich. So absurd das klingt: Ich sehe die Menschheit dichter an der Lösung als sie es beispielsweise Anfang des 20. Jahrhunderts war, als man viel zu lange sowas wie Hitler ignorierte.

Es gibt btw. mehrere Lösungen aus dem Paradoxon. Die einfachste ist das von dir angesprochene Problem der dann doch nicht funktionierenden überlichtschnellen Raumfahrt. Davon ausgehend wird es immer unmöglich sein, das ganze Universum zu besiedeln, da du nie so schnell reisen kannst.

So viel Philosophie am Morgen freut mich :-) Danke

Zebulon361  22.02.2023, 11:07
@xubjan

... oder kurz gesagt: alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß.

Ja, also, historisch betrachtet hat sich das Klima immer verändert, aber nie so schnell wie jetzt. Das deutet darauf hin, das der aktuelle Klimawandel Menschen gemacht ist.

Ja, Klimawandel gab es auch schon vor dem Menschen. Seit einigen Jahrhunderten beschleunigt der Mensch diesen jedoch. Deshalb spricht man vom Menschen gemachten Klimawandel.

LG.


Berny96  22.02.2023, 09:38

Welche Quellen machen dies deutlich? Würde mich interessieren

Berny96  22.02.2023, 10:01
@Zwitscherling

Sehr schön, die dort verwendete Quelle:

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2008JD011639

 but the exact contribution from each forcing is difficult to pinpoint using statistical methods alone.

...

Linear regression does not give unbiased and robust results if one tries to attribute the effect of different forcings on the temperature

...

These tests showed clearly that the published uncertainty in their estimates was greatly underestimated.

...

Even in much simpler cases, examined here using Monte Carlo simulations of synthetic climate time series, we found that their diagnostics had a very wide range in the absence of a true signal, so cannot be considered robust metrics of a solar-induced contribution.

Sprich, wissenschaftler machen so deutlich wie möglich dass Sie einfach nicht eindeutige Ursachen feststellen können. Doch dass ist im zeit.de Artikel nicht ersichtlich... ist ja auch klar

xubjan  22.02.2023, 10:05
@Berny96

Stelle zwei exakt identische Kochtöpfe auf zwei exakt identische Herdplatten mit exakt genauso viel Wasser in exakt derselben Temperatur. Die Herdplatten stellst du zu demselben Zeitpunkt an. Auf einen machst du nun einen Glasdeckel, den anderen lässt du geöffnet. Nun beobachte, wie lange es dauert, das Wasser in beiden zum Kochen zu bringen. Dieser einfache Versuch erklärt, was da gerade passiert. Du kannst das auch mit verschieden beschaffenen Deckeln (Kupfer vs. Glas) oder verschieden dicken Deckeln wiederholen.

Wir Menschen haben den Deckel auf den Kochtopf gesetzt. Der Rest ist pure Wissenschaft. Niemand kann leugnen, dass wir in Massen CO2 freisetzen (und andere Treibhausgase). Niemand kann leugnen (pure Beobachtung weltweit), dass der CO2-Gehalt der Luft ansteigt seit Industrialisierung.

Dem CO2 seine Treibhaus-Eigenschaft nachzuweisen ist zwar nicht so leicht in der heimischen Küche, also dass CO2 der besagte Deckel ist, aber auch das ist machbar in verschiedenen Versuchsaufbauten, die auch ein Hobby-Physiker problemlos hinbekommt.

Ich wollte auch, es wäre anders. Aber es gab bisher niemanden weltweit, der irgendeinen Beweis geliefert hat, dass sich hinsichtlich CO2 und Treibhauseffekt alle irren und woher sonst die Wärme kommt, die für den Anstieg der Temperaturen sorgt. Ich bin zwar auch dafür, dass der Spaghetti-Gott nur den Herd angeworfen hat, aber wissenschaftlich gesehen setzt sich dieser Glaube nicht durch.

xubjan  22.02.2023, 10:10
@Berny96

Nö. Das machen sie nicht deutlich. Sie sagen, dass es nicht nur durch pure Statistik ermittelt werden kann. Wird es aber nicht. Die Eigenschaften der Treibhausgase sind auf verschiedenen Ebenen nachgewiesen. Nicht statistisch, sondern experimentell.

Jeder Einzelpunkt der großen Theorie ist bewiesen. Lückenlos.

Das einzige, was wir Menschen nicht können, ist eine zweite Erde bauen und dort das Experiment wiederholen. Wir sind nicht auf Magrathea...

Berny96  22.02.2023, 10:10
@xubjan

Nur weil man etwas misst und einen Unterschied aufweisen kann heißt es nicht dass das gleich die Ursache für etwas total wahrscheinlich unabhängiges ist.

Nur weil also die Wissenschaftler beweisen können dass wir Co2 in den Kochtopf setzen heißt es nicht dass diese unbedingt die Ursache für die Erwärmung ist. Der eigentlich Teil den wir freisetzen könnte nämlich so unbedeutsam wenig sein dass es absolut keine Auswirkung auf dass Klima hat. Wir können höchstens preväntiv davon ausgehen um dass Risiko zu senken

xubjan  22.02.2023, 10:27
@Berny96
 Der eigentlich Teil den wir freisetzen könnte nämlich so unbedeutsam wenig sein

Genau das ist es ja, was experimentell überprüft und bewiesen wurde. Es wurde bewiesen, wie viel CO2 welchen Effekt hat. Der Rest ist simple Mathematik und 1+1=2 wird man nicht leugnen können.

GoodRuby  22.02.2023, 13:40
@Berny96
Nur weil man etwas misst und einen Unterschied aufweisen kann heißt es nicht dass das gleich die Ursache für etwas total wahrscheinlich unabhängiges ist.

Wieso erwärmt sich das Weltklima denn "plötzlich" seit der industriellen Revolution und vorher nicht?

Wieso wird es denn "plötzlich" messbar wärmer, sodass das Eis an den Polkappen schmilzt und der Permafrost auftaut?

Wenn man Unmengen an fossilen Energien in kurzer Zeit verbrennt, dann ist es logisch, dass es dann wärmer werden muss. Wer da keinen kausalen Zusammenhang erkennt, der hat den Physik- und Chemieunterricht kontinuierlich geschwänzt...

Der Klimawandel ist natürlich nur nicht in dem Tempo. Das es so schnell geht im Moment ist Unsere Schuld und Natürlich wird sich die Natur anpassen nur wir können das nicht so schnell deswegen ist es wichtig das es nicht weiter so schnell ansteigt-


GoodRuby  22.02.2023, 13:25

Woher weißt du denn, dass das Klima ohne den Menschen sowieso wärmer geworden wäre?

Vielleicht wäre es auch kälter geworden, oder gleich geblieben.

pupsnase2  22.02.2023, 13:45
@GoodRuby

Keine Sorge gibt auch Bilder es geht in Wellen mal hoch mal runter....

GoodRuby  22.02.2023, 13:50
@pupsnase2

Zeig mal die tollen Bilder, die beweisen, dass die aktuelle Klimaerwärmung und die industrielle Revolution NICHT in Verbindung stehen...

Sorry, aber wenn das Eis erst mal weggeschmolzen ist, dann kommt es in den nächsten Jahrhunderten nicht einfach wieder... Das ist rein technisch gar nicht möglich...

Dass das Eis die letzten Jahrhunderte da war und sich seit der industriellen Revolution verabschiedet, beweist klar und deutlich den menschengemachten Klimawandel.

pupsnase2  22.02.2023, 14:56
@GoodRuby
Dass das Eis die letzten Jahrhunderte da war und sich seit der industriellen Revolution verabschiedet, beweist klar und deutlich den menschengemachten Klimawandel.

Nein der Klimawandel ist nicht Menschen gemacht sondern nur etwas beschleunigt durch uns.

Sorry, aber wenn das Eis erst mal weggeschmolzen ist, dann kommt es in den nächsten Jahrhunderten nicht einfach wieder... Das ist rein technisch gar nicht möglich.

Doch kommt es... natürlich nicht in 100 jahren... Die eiszeit läuft in Zyklen ab bei diesen Zehntausende Jahre langen Zyklen verändern sich die Stellung der Erdachse im Raum und die Form der Erdbahn-Ellipse dadurch kühlt Sie ab.

Hallo!

Muss ich dir leider Widersprechen!

Ich denke es ist klar belegbar das der Mensch in erster Linie für den derzeitigen Anstieg ist!

Und Ja, es gab und gibt auch einen natürlichen Klimawandel seit Ewigkeiten und auch mit sehr starken Veränderungen und Schwankungen in tiefer Vergangenheit, die Daten sind alle bekannt und vorhanden!

Was es allerdings NIE gegeben hat, ist die Geschwindigkeit mit der sich das Klima verändert! Das ist Neu!

Und diese schnelle Änderung lässt sich aktuell nur mit dem Eingreifen der Menschen erklären.

Professor Dr. Lesch hat dazu ein sehr gutes Video veröffentlich, schau mal bei Youtube nach Lesch und Klimawandel. Sehr schön erläutert finde ich. Denke lohnt sich.

Hoffe konnte trotzdem helfen mit meiner Sicht der Ding - Ist aber nur meine Meinung von der ich aber denke das sie richtig ist.

Grüße