Kindergarten, als Erzieher besser Grenzen aufzeigen?
Hallo,
ich befinde mich gerade im letzten Ausbildungsjahr zum Erzieher und es gefällt mir sehr gut. Ich komme mit Kollegen und Kindern gleichermaßen gut klar, nur fällt mir auf, dass es mir häufig schwerfällt, konsequent Grenzen aufzuzeigen bzw. mich durchzusetzen.
Ich spreche das immer an ("Nein, mit dem Essen spielt man nicht." oder ""Räumst du jetzt bitte mit auf?") aber wenn die Kinder nicht hören, weiß ich häufig nicht weiter.
Kann mir jemand von den etablierten Erziehern einen Ratschlag geben? Das würde mich sehr freuen!
3 Antworten
Bin zwar nicht etabliert, sondern studiere das gerade, aber du musst dich durchsetzen. Besonders in der Ausbildung ist man ja oft in der Praxis und nach mehren Jahren, solltest du das eigentlich können. Ein Kind wird nicht gebeten mal bitte aufzuräumen. Das heißt : Jetzt wird aufgeräumt. Fertig. Aus. Ende. Wer nicht hört, bleibt da bis aufgeräumt wurde. Vorher gehts nicht raus, gibts kein Mittag etc. pp. . Kinder müssen das lernen, dass sie hören müssen. Genau das ist eine der Aufgaben die du hast. Die Kinder werden dich trotzdem nicht hassen. Glaub mir. Sie merken, wer es mit ihnen gut meint und wer nicht. Grenzen braucht jedes Kind.
Einfach mal die Stimme heben, nicht schreien aber doch mal weniger nach Larifari klingen, nach der 3. Aufforderung das 'Bitte' weglassen und Klartext reden. Wenn das nichts bringt die Folgen des Fehlverhaltens aufzeigen (wenn du nicht mit aufräumst kommen wir alle später zum Mittagessen...). Wenn das nichts bringt und das Kind nicht einsichtig ist Konsequenzen androhen(wenn du jetzt nicht mit aufräumst kannst du die Bausteine morgen nicht mehr haben). Wenn das nichts bringt die Konsequenz durchziehen.
Kannst auch mal anfangen mit nonverbaler Kommunikation zu arbeiten. Wenn du einmal klargemacht hast dass du dich durchsetzt und auch Konsequenzen auf Fehlverhalten folgen lässt reicht oft ein bestimmter, strenger Blick und das Kind weiß Bescheid.
Ich hab zZ auch wieder ein Kind in der Autonomiephase in meiner Einrichtung. Er macht Dinge einfach nicht weil er langsam seinen eigenen Willen entdeckt. zB Wollen wir in den Garten und er hat einfach keinen Bock sich anzuziehen. Da hilft es oft ihm das was nach der 'Pflicht' kommt schmackhaft zu machen. 'Weißt du schon was du machen willst wenn du mit in den Garten kommst?' - 'Bobbycar fahren!' - 'das dachte ich mir, du fährst gerne Bobbycar oder?' - 'Jaaaa!' - 'Aber weißt du, wenn du dir keine Jacke anziehst wird es dir viel zu kalt auf dem Bobbycar und du musst gleich wieder absteigen..'. Zack hat er die Jacke an.
stell dich so hin, dass das Kind dich anschauen muss.
achte auf deine Mimik, lächeln und eine Grenze setzen passt nicht zusammen
Fass das Kind an, z.B. an den Schultern nehmen, hinknien und anschauen
Sag nicht was das Kind nicht tun soll, sondern sag was es tun soll
lobe es wenn es anfängt zu tun was es tun soll
rede deutlich und ggf. mit leicht erhobener Stimme
Stell dich zu Hause mal vor den Spiegel und übe Gesichtsausdruck und Körperhaltung.