Kennt ihr das Gefühl, dass alle Leute über einen lästern, obwohl es vermutlich gar nicht der Fall ist?
Hallöchen (:
Leider hab ich ein sehr schwaches Selbstbewusstsein.. momentan suche ich eine neue Arbeitsstelle und hatte vorhin ein Vorstellungsgespräch. Jetzt hab ich das Pech, dass der Standort nicht der ist, für den ich mich beworben hatte. Der Standort der mir angeboten wurde ist zwar auch nur 20 Minuten entfernt, allerdings arbeiten da viele die ich noch aus der Berufsschule kenne, und das ist noch kein Jahr her.
Damals hatte ich immer das Gefühl, dass die alle über mich lästern und mich nicht leiden können, es waren aber eigentlich immer alle nett. Besonders 2 "Freundinnen" hatten privat halt auch viel Kontakt miteinander und ich war irgendwie immer das 3. Rad. Und jetzt arbeitet dort eine von denen. Ich wollte eigentlich zu keinem mehr Kontakt, hatte alle Nummern gelöscht und so.. wäre mir irgendwie unangenehm mit denen zusammen arbeiten zu müssen, da ich ja keine Anstalten gemacht hab mich für deren Leben zu interessieren.
Oder liegt das an meinem schwachen Selbstbewusstsein, dass ich mir Dinge einbilde, die eigentlich gar nicht da sind? Es waren im Grunde immer alle nett. Wir hatten dann halt keinen Kontakt mehr nach der Ausbildung, ist halt keine Freundschaft draus geworden. Könnte das jetzt ein Problem werden wenn ich da anfange zu arbeiten? Ich hab einfach angst das ich anfangs Fehler mache und die mich dann auslachen oder rausmobben oder so..
1 Antwort
Oder liegt das an meinem schwachen Selbstbewusstsein, dass ich mir Dinge einbilde, die eigentlich gar nicht da sind?
Von dem, was Du beschreibst, halte ich das für den plausiblesten Grund für Deine Sorge ja.
Es ist normal, dass Freundschaften aus Schule oder Ausbildung / Studium nach dem Abschluss / Weggang nicht halten. Das waren mit hoher Wahrscheinlichkeit nur Zwecksbekannschaften.
Es käme auch absolut nicht blöd rüber, wenn Du jetzt wieder jemandem von damals über den Weg läufst oder mit ihnen zusammen arbeiten solltest. Die unbegründete Angst, wegen Fehlern ausgelacht oder "rausgemobbt" zu werden und vor allem dann der Gedanke, deswegen eine Ausbildung / einen Job nicht annehmen zu wollen, rührt vermutlich auch von dem mangelnden Selbstbewusstsein her. Vielleicht auch schon von einer sozialen Phobie.
Mein Rat: wenn die Dich nehmen würden und Du, rein vom Beruf und dem Unternehmen her, dort gerne beschäftigt sein möchtest, nimm an.
Liegen Deine Sorgen an Deinem Selbstbewusstsein, wird Dir das jeden Job madig machen. Daher mein dringender Rat: arbeite daran. Mit Sport zB. Oder informiere Dich mal über soziale Angst, ob das auf Dich zutreffen könnte. Das kann man in der Regel wunderbar therapieren.
Es wäre sehr schade, wenn Du aufgrund dessen auf alles im Leben verzichten würdest, dass Dir im Grunde Spaß gemacht hätte.
Ich nutze kein Tiktok und bin auch kein Fan von Social Media, daher weiß ich genau was Du meinst! Ich glaube, dass man eine solche Abneigung gegen die dort zur Schau gestellte Oberflächlichkeit in jeder Altersgruppe findest. Du bist da definitiv nicht allein, und WhatsApp ist ja auch durchaus verbreitet. Würde jemand Kontakt mit Dir über Social Media haben wollen (und Du auch mit der Person), kommt es also absolut nicht seltsam oder komisch rüber, wenn Du da WhatsApp anbietest. Wenn überhaupt. Es gibt darüber hinaus ja noch andere Wege, jemanden zu kontaktieren, wenn man jemanden kontaktieren möchte :)
Woher Deine Angst, vor allem bei Menschen, die Du privat kennst, kommt, weiß ich leider nicht. Ich halte es aber für nachvollziehbar, denn diese Personen kennen ja beide Seiten (Deine "professionelle" Seite gegenüber Kunden und Deine "privatere" Seite gegenüber Freunden / Familie). Das heißt aber nicht,dass Diskrepanzen in diesen beiden "Masken" komisch sind. So gut wie jeder verstellt sich im Kontakt mit Kunden. Geht mir auch so!
Du bist wahrscheinlich wie ich ein Overthinker, der in Kleinigkeiten zu viel hinein interpretiert und sich selbst gegenüber zu unfair / pessimistisch eingestellt ist.
Vielleicht hilft Dir allein die Erkenntnis, dass Du da nicht wirklich fair Dir gegenüber bist und dass Deine Selbstwahrnehmung nicht gleich der Fremdwahrnehmung ist, mit der Dich andere Menschen sehen.
Wow das ist als würdest du mir grad aus der Seele sprechen haha :D Genauso geht es mir. Du hast es perfekt auf den Nagel getroffen, echt verrückt o.o Ja, bei Kunden bin ich total professionell, hab gar keine Angst oder so. Aber kaum kennen mich Leute auch privat, ist mir das unangenehm die auf der Arbeit zu sehen. Das ist echt komisch eigentlich haha. Und schön zu hören, dass es nicht nur mir so geht mit social Media (:
Ja, wahrscheinlich sehen mich andere gar nicht so negativ, die können mir immerhin nicht in den Schädel reinschauen xD Aber das denke ich halt immer ^^'
Ja... Overthinker klingt genau nach meinem Leben ^^' Ich denke immer zuerst negativ, mach mir zu viele Gedanken und mach mir so mein Leben kaputt.. das nervt, zurzeit kann ich mich selbst nicht mehr ausstehen und meinem Freund geh ich langsam auch auf die nerven.. dabei sind wir schon 10 Jahre zusammen, ich glaube so anstrengend war ich noch nie. Ich rede zu 80% nur negativen Kram, das macht mich langsam kaputt <-< Aber ich weiß nicht wie ich das lösen soll, hier ist eher ein Kaff und bis wir in die Großstadt umziehen können, dauert es noch ein paar Monate (da er noch seine Ausbildung fertig machen möchte hier) und das bedeutet, es gibt hier einfach keine guten Therapeuten. Hab's einmal versucht und das war so ne alte die keine Ahnung von nix hatte xD
Ich versteh Dich gut, weil ich in der Schule soziale Ängste hatte. Und das, was Du schreibst, erinnert mich sehr an diese Zeit. Das bedeutet nicht, dass Du das damit auch automatisch hast :) ich bin psychologisch interessiert, aber trotzdem kein Therapeut! Würde mir es nie anmaßen, Diagnosen zu stellen.
Wie man sich das negative Denken angewöhnen kann, weiß ich leider auch nicht. Wie das zustande kommt ist immerhin sehr individuell. Bei manchen gibt es Gründe, von denen die Person weiß, und hingegen andere wissen es nicht und der Grund liegt in was unbewussten / verdrängten. Es hilft aber bestimmt sich bewusst zu machen, dass man dazu neigt negativ zu denken, und dann zu versuchen, sich auf die positiveren Gedanken zu konzentrieren bzw. sie zumindest ebenfalls in Erwägung zu ziehen. Immer nur die positiven Dinge zu sehen ist nämlich bestimmt genauso schlecht wie wenn man immer vom negativen ausgeht. Es braucht eine Mischung aus beidem.
Dass Du therapeutische Hilfe in Erwägung gezogen hast finde ich super! Die allermeisten Menschen glauben, dass nur Leute mit schwerwiegenden Erkrankungen wie hab Suizidalität oder Psychosen zum Therapeuten gehen, aber das stimmt nicht. Sobald man mit sich unzufrieden ist oder etwas einen belastet, kann ein Gespräch mit einem Therapeuten wahre Wunder bewirken!
Während Corona bieten einige Therapeuten auch Online-Sessions an. Vielleicht wäre das eine Übergangslösung?
Vielleicht findest Du was auf therapie.de und auch wenn ich mit Onlinetests zu psychologischen Krankheiten vorsichtig bin, hat die Seite doch, meiner Meinung nach, die seriösesten Tests. Falls Du also mal schauen möchtest, ob eine Soziale Phobie auf Dich zutreffen KÖNNTE, anbei ein Link:
https://www.therapie.de/psyche/info/test/angst/einstiegsseite/
Diese Tests können, wenn überhaupt, aber nur Indikatoren aufzeigen. Sie sind, wie Du bestimmt weißt, kein Ersatz für eine Diagnose :)
Verstehe, dann kennst du das ja selbst am besten :O Darf ich dich fragen ob du inzwischen damit klar kommst? Und wie lange das gedauert hat? Auch in Hinsicht auf dieses Overthink. Sorry falls ich zu direkt bin ^^'
Danke (: Ja, es war schon eine Überwindung mit dem Therapeuten.. Aber dann direkt ein Griff ins Klo.. xD Und dann hab ich es gar nicht mehr weiterversucht. Hast du dich denn behandeln lassen?
Super danke für die Tipps, da werde ich mal reinschauen :D
Mich nervt das alles halt so dermaßen.. nur wegen meinen Gedanken hab ich mir die Stelle schon madig gemacht. Ich brauche nun mal einen neuen Job.. Mein jetziger Betrieb ist leider aufgekauft worden, und wir werden aufgrund von Altbau nicht übernommen, das Ding wird quasi abgerissen und neu gebaut. Naja und jetzt muss ich bis Mai was Neues finden. Und jetzt hab ich sogar eine Zusage bekommen von einem Betrieb, wo ich eigentlich hin wollte und reagiere darauf eher genervt...xD Ist halt ein anderer Standort als ich mir vorgestellt hatte.. Dabei ist es doch so, egal wo ich hingehe, solange wir hier noch wohnen müssen, werde ich nun mal Bekannte von früher treffen. Im Kaff kennt man sich halt, auch in den angrenzenden Wohnorten :( Hach, ich weiß jetzt gar nicht ob ich mich freuen soll.. was anderes finde ich hier leider so schnell nicht, also bleibt mir ja fast keine andere Wahl als da hinzugehen :(
Ich hatte mir schon vorgestellt heute Abend mit meinem Freund zu feiern, und gute Laune zu haben, und auch während der Heimfahrt hatte ich versucht cool zu bleiben, aber .. dieses Knotengefühl im Magen, das versaut mir alles ><
Meine soziale Phobie hab ich nicht therapieren lassen, nein. Damals, also mit so 13, 14, wusste ich gar nicht daß es das gibt bzw. ich hatte kein Wort dafür (bin Jahrgang 1992). Hab mir also jahrelang eingeredet, dass ich einfach komisch bin und die anderen darauf einfach entsprechend reagieren.
Irgendwann kam dann der Moment, vermutlich wieder eine Freundschaft in der ich, auf gut Deutsch, "verarscht" worden bin, in dem es Klick gemacht hat. Von heute auf morgen hat mich nicht mehr interessiert, was andere von mir denken. Ich hatte lange Zeit viele Masken und wusste nicht mehr, was mein richtiges Gesicht war. Das wollte ich nicht mehr. Seit dem hab ich die Einstellung "entweder man mag mich für die Person, die ich bin, oder man mag mich eben nicht". Ich verstecke mich nicht mehr. Kunden gegenüber ist das was anderes, da funktioniert der Filter. Aber was Freundschaften angeht, da bekommt man üblicherweise das Komplettpaket :)
Möchte dazu sagen, dass das vermutlich die falsche Einstellung ist, aber das ist, derzeit, nun mal meine. Ich habe sicherlich ganz viele Fehler und lerne auch noch dazu.
Tut mir sehr leid, dass Du Dich nicht für Dich selbst freuen kannst. Du kannst stolz auf Dich sein! Vielleicht hilft es Dir, die positiven Aspekte gedanklich mal aufzulisten und wenn die negativen wieder die Oberhand gewinnen wollen, dann sagst Du "ja, ich hab's verstanden, aber es gibt so viel positives daran und darauf darf ich mich auch freuen".
Ach okay (:
Ja das ist eigentlich eine echt gute Einstellung :O Klar zu Abweisend sollte man vielleicht auch nicht sein, aber ich finde das cool, dass du dann einfach gesagt hast, entweder ganz oder gar nicht. Vielleicht kann ich das ja auch mal *.*
Ja, eigentlich passt die Stelle ja gut. Und irgendwo muss ich ja immerhin hin. Das ist allemal besser als die anderen Optionen^^' Also sollte ich es vielleicht auf mich zukommen lassen und dann kann ich ja immer noch wieder gehen (:
Ich danke dir auf jeden fall! Du hast mich beruhigen können und jetzt geht es mir schon besser :D Schade das ich so Menschen wie dich nie im RL treffe haha.
Also sollte ich es vielleicht auf mich zukommen lassen und dann kann ich ja immer noch wieder gehen (:
Das ist eine gute Einstellung! Wenn die Angst wieder hoch kommt, kannst Du ihr ja sagen "es gibt immer noch Plan B" und sollte es dann zum Äußersten kommen, kannst Du Dich immer noch fragen, ob Plan B gerechtfertigt ist, bevor Du ihn anwendest :)
Es gibt diesen Spruch, der mir wortwörtlich nicht mehr einfällt... Aber sinngemäß ist es so: "wenn man sich Sorgen aufgrund theoretischen Szenarien macht, macht man sich eventuell einmal zu viel Sorgen". Also quasi "die Sorge akzeptieren und bedenken, sich aber davon nicht regieren lassen, denn man kann sich immer noch Sorgen machen / darum kümmern, wenn die konkrete Situation eingetroffen ist".
Du hast mich beruhigen können
Das freut mich sehr!
Schade das ich so Menschen wie dich nie im RL treffe
Ich glaube, Menschen mit sozialen Phobien gibt es häufiger als man denkt. Gerade in unserer sehr oberflächlichen Gesellschaft haben vor allem junge Menschen Schwierigkeiten, ihren Platz zu finden. Wenngleich die Gründe für die Phobie in diesem Beispiel wahrscheinlich woanders liegt als bei Dir, ist doch die Art und Weise, wie man sich fühlt damit, vermutlich dieselbe. Vielen fehlt nur die Bezeichnung dafür oder sie schämen sich / trauen sich nicht, offen damit umzugehen.
Mir ist so viel Mist in meinem Leben passiert, dass ich mit alledem offen umgehe. Damit Menschen sehen "es gibt welche da draußen, die mich verstehen" / "es gibt einen Namen dafür, ich bin gar nicht komisch / verrückt" und damit psychische Krankheiten ent-tabuisiert werden (ist das ein Wort?). Wenn meine Erfahrungen jemandem helfen, dann war es das wert, dass es mir passiert ist.
So sehe ich das mittlerweile :)
Ich wünsche Dir, dass Du Dich so mögen lernen kannst, wie Du bist, denn Du bist so gut so :) und vielleicht könnt ihr heute Abend ja doch ein bisschen feiern, wenn Dir da der Sinn nach steht!
Solltest Du mal das Bedürfnis haben, mit jemandem zu quatschen, der Deine Gedanken nachvollziehen kann, schick mir gerne eine Freundschaftsanfrage :)
Ich danke dir (: Die Stelle habe ich übrigenz dann doch abgelehnt. Mein Gefühl hat mir da einfach nein gesagt und dann hab ich es gelassen. Im Nachhinein haben mir dann mindestens 3 - 4 verschiedene Leute bestätigt, dass der Betrieb mist ist und das es gut so war wie ich mich entschieden hab. Bin jetzt froh das ichs gemacht hab (:
Danke aufjedenfall für deine Worte, ich mach mir zwar immer noch zu viele Gedanken (siehe die Frage die ich grad eben gepostet hab) aber ich glaube wenn ich mich wenigstens auf mein Bauchgefühl verlasse, und mich nicht mehr verstelle, dann wird mein Leben einfacher werden (:
Und ich finds cool, dass du mir so offen auch deine Erfahrungen erzählt hast (: Da merkt man halt echt, dass man nicht alleine ist ^.^
Ich danke dir! Ich hatte schon angst das keiner versteht was ich meine. Ja da hast du recht, eigentlich ist das ja was ganz Normales und ich sollte mir da keine Gedanken drüber machen.. ich hab mich ja auch nicht blamiert oder so, und auch mit keinem gestritten in der Berufsschulzeit. Also kann mir ja eigentlich niemand was böses hinterhersagen und ich bilde mir einfach zu viel drauf ein.. letztendlich hat ja jeder sein eigenes Leben, das vergesse ich oft.. ich denke dann immer, dass ich mich mehr hätte bemühen sollen :(
Das lustige ist ja, das ich im Einzelhandel arbeite, mit Kunden hab ich gar kein Problem, aber sobald es um Kollegen und Privatleben geht, verknotet sich mir der Magen.. ich hab kein Facebook und co., weil ich es einfach unnötig finde irgendwas privates zu posten, und dafür Aufmerksamkeit zu bekommen. Mir sind die Leute langsam auch echt zu krass, ich meine Tiktok.. was ist das denn für ein Müll, sorry falls du das benutzt haha. Aber in der Hinsicht mach ich mich schon allein zum Außenseiter, weil ich kein social Media benutze, außer WhatsApp..
Was könnte ich da denn machen? Ich möchte mich da eigentlich nicht der Masse anpassen, aber so mach ich mich gleichzeitig zum Außenseiter, das ist echt blöd :(