"Kellerloch" eigenmächtig (ohne Vermieter) "abgedichtet" - war das gut?

6 Antworten

Grundsätzlich richtig ist es, den Keller im Winter zu lüften. Dadurch trocknet der Keller besser. Leider ist durch Dauerlüften auch ein höherer Wärmeverlust vorhanden.

Im Sommer dagegen schlägt sich Kondensat an den kühlen Mauern nieder (meist unten in den Ecken). Es gibt nur wenige Tage im Sommer, wo Lüften sinnvoll ist und im Gegensatz im Winter auch einige Tage wo Lüften nicht hilfreich ist.

Man sollte also wegen dem Wärmeverlust nicht ständig lüften, sondern im Optimalfall nach einer Taupunkttabelle. (Ein teures Hilfsmittel wäre eine Taupunkt- Lüftersteuerung)

https://www.korff.ch/wp-content/uploads/2015/12/taupunkt_tabelle_de.pdf?x47664


Keyboardfan 
Beitragsersteller
 17.12.2019, 23:33

@ SKR: das wäre mir absolut neu, dass langes (Dauer-) Lüften im Winter grundsätzlich "gut" wäre?!

genau so, wie mir absolut neu wäre, dass es im Sommer NICHT gut wäre zu lüften?!

Sorry, aber das scheint mir sehr absurd ...

Während Kälte + Feuchtigkeit = immer noch zu SCHIMMEL führt, bei allem, was ich bisher weiß!

Trotzdem danke!

SKR700  18.12.2019, 13:49
@Keyboardfan

Ich wollte nicht zu ausführlich schreiben, weil es im Web dazu genug zu lesen gibt. Lüften und Entfeuchten ist immer mit einem Wärmeverlust verbunden. Bei Minusgraden sollte man das natürlich nur auf das Notwendigste beschränken. Falsch wäre es aber, im Winter den Keller abzusperren, dann bekommt man die Feuchtigkeit nicht raus. Es soll also, wie ich schon schrieb, in bestimmten Abständen gelüftet werden, das aber in Abhängigkeit von Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Heuer hat man aber nicht immer Zeit bzw. ist meist länger außer Haus. Aus dem Grund hat der Vermieter die Variante "ständig offen" gewählt. Das ist energetisch nicht optimal und führt bei ungünstigen Wetterverhältnissen auch wieder zum Feuchteeintrag, ist aber in der Summe trotzdem noch besser als ständig abzusperren. Optimal (nach physikalischen Parametern) lüften kann eine recht teure Belüftungsanlage mit Taupunktsteuerung.

Leider ist der Putz nicht mehr funktionsfähig. Wenn es sich um Ziegelsteine handelt, würde ein frischer atmungsaktiver Kalkputz die Luftqualität deutlich verbessern, nicht zuletzt durch die Speicherfähigkeit von Wasser. Das kostet aber Geld bzw. bei Eigenleistung ordentlich Zeit.

Weder ständig ganz auf, noch ständig ganz zu wäre richtig.

Richtig wäre 3x täglich das Fenster für 10 Minuten zu öffnen. Aber wer macht das schon im Keller? Das nutzt auch nur etwas, wenn man den Keller auch etwas heizen könnte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sieht es im Keller so aus wie in dem Bericht zu Salpeter Ausblühungen?

https://www.talu.de/salpeterausbluehungen-entfernen/

Ist das Mauerwerk noch fest,oder auch schon bröckelig,und sieht aus wie in dem Bericht?

https://www.haus.de/bauen/hausschwamm-erkennen-und-erfolgreich-bekaempfen

Die Feuchtigkeit kommt nicht von Aussen sondern wird aufsteigen,da wäre Frost im Keller genau da falsche,somit hast Du da schon richtig gehandelt

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Keyboardfan 
Beitragsersteller
 17.12.2019, 23:30

Hallo Andie! - Danke für die Links! Profi?!

Das Mauerwerk scheint noch völlig fest zu sein.

Aber: Ob der HAUSSCHWAMM sich bei uns schon (dauerhaft) eingenistet hat, kann ich nicht sagen. - Aber allein der Gedanke: das wäre ja echt der Hammer! (aber möglich!). Wer weiß ...

Aber richtig "feucht" ist die Wand auch nicht (von "außen"), wenn man sie berührt, meine ich.

andie61  17.12.2019, 23:42
@Keyboardfan

Das ist mein Job.Die Feuchtigkeit steigt im Mauerwerk hoch durch die Kapillaren der Steine,dann kommt es zu Salpeterausblühungen,und dann passiert das was Du angibst,der Putz wölbt sich nach aussen und bröckelt ab.Der muffige Geruch kann ein Anzeichen für Schwammbefall sein,der sitzt auch gerne in der Decke.

Das Luft in den Keller kommt ist schon vorteilhaft,aber dazu muss nicht das Fenster ausgebaut werden,und das schon gar nicht im Winter.Da wird eine aufwändige Sanierung nötig sein,da wohl auch was die Kapillarsperren betrifft,der Vermieter sollte das nicht auf die lange Bank schieben wenn er die Bausubstanz nicht weiter schädigen will.Auch die Aussenabdichtung der Kellerwände wird überprüft werden müssen,das dürfte auch eine teure Angelegenheit werden

https://www.dhbv.de/index.php?menuid=143&reporeid=289&getlang=de

Keyboardfan 
Beitragsersteller
 18.12.2019, 00:06
@andie61

@ Andie: Ja, "Salpeterausblühungen" - das könnte passen!

Aber: so richtig "feucht" sind die Hausmauern (nach oben hin) wohl noch nicht! - Denn die Wohnung hält beim Heizen zeimlich warm (während bei "nassen" Wänden ja grundsätzlich es ziemlich kalt sein soll, stimmt's?!).

"Geruch" auch nur in den Kellern.

Aber eine gewisse Feuchtigkeit im Mauerwerk auch "weiter oben" möchte ich nicht ausschließen ...

Aber ich bin mir sicher, dass der (neue) Vermieter da nichts investieren wird, um die Gebäudesubstanz mal gründlich überprüfen zu lassen, bzw. sanieren zu lassen ... Wird er nicht tun.

Ich hoffe allerdings, dass ich in dem Haus noch einige Jahre wohnen bleiben kann (gefällt mir nämlich hier ansonsten ganz gut).

In der Tat kann man einen Keller im Winter "trockenlüften", also die überschüssige Feuchtigkeit austrocknen. Es ist natürlich nicht optimal, das Fenster bei Frosttemperaturen ständig offen zu haben. Aber es ist gut und sinnvoll, im Winter den Keller viel und oft zu belüften. Im Sommer hingegen sollte man die Kellerfenster schließen.

Wenn der Vermieter in seinem Keller sein Fenster geöffnet lässt, hast du natürlich kein Recht, dieses einfach mit was auch immer eigenmächtig zu verschließen.


Keyboardfan 
Beitragsersteller
 18.12.2019, 00:13

Aber auch im Sommer war das "Fenster immer offen"! - Daher hab e ich so meine Zweifel, ob das Ganze so mit Sinn und Verstand vom Vermieter aus gemacht wurde?!

Das mit der Möglichkeit der "winterlichen Trockenlüftung" war mir neu! - Naja, wieder was dazugelernt?

Ich bin davon ausgegangen, dass für den Keller (auch in diesem Zustand) ähnliche "Regeln" gelten würden wie für die eigene, bewohnte Wohnung! (und da ist (zu) häufiges Lüften im Winter ja schlecht?! = Wohnung auskühlen).

Mir war bisher auch nur bekannt, dass Kälte (und Feuchtigkeit) SCHIMMEL begünstigt!?

Ist dann wohl alles etwas komplizierter als gedacht ...

Aber so oder so wird das Fenster - durch meinen "Einsatz - jetzt wohl erst mal "geschlossen" bleiben. - Was aber sicherlich auch nicht "falsch" ist, oder?

SKR700  18.12.2019, 14:04
@Keyboardfan

Bewohnte (beheizte) Räume zu lüften kann und sollte man auch im Winter. Das aber so flink, das wenn möglich ein rascher kompletter Luftaustausch vonstatten geht. Beendet werden sollte das Lüften aber, bevor die Wände innen abkühlen und die Gefahr besteht, das Luftfeuchtigkeit an Kalten Ecken kondensiert (Schimmelgefahr). Ein paar Gramm Wasser kann die man durch die warme Luft durch das Fenster jagen. Entfeuchten ist leider immer durch Energieverlust (Wärme) verbunden. Ein paar Euro mehr Heizkosten sind aber immer noch billiger als Feuchteschäden zu beseitigen.

Die Luftfeuchtigkeit ist im Winter erheblich geringer, als im restlichen Jahr. Somit wäre es für das Trocknen feuchter Räume nicht verkehrt, die Aussenluft rein zu lassen.

Ein Problem sähe ich eher in der Möglichkeit, dass sich allerlei Getier dort häuslich niederläßt, da ja eine Öffnung nach aussen ist. Ausserdem werden natürlich die Heizkosten steigen, da es da unten eiskalt ist.


Keyboardfan 
Beitragsersteller
 17.12.2019, 23:27

@piadina: Wo hast Du denn diese "Weisheit" her?! - Ich besitze einige (auch digitale Barometer/ Luftfeuchtigkeitsmesser: und da war im vergangenen Sommer die Luftfeuchtigkeit im Gebäude (Wohnung) fast immer um die 30 - 40 %! - Geregnet hat es zumindest bei uns (Rhein- Main- Gebiet) im Sommer kaum! In den letzten Wochen hingegen hat es SEHR viel geregnet, und das Barometer zeigte eine Luftfeuchtigkeit um meist immerhin ca. 50 % an.

Und Feuchtigkeit + Kälte = führt meines Wissens noch immer verstärkt zu SCHIMMEL! (kann also Deine Vermutung nicht richtig sein, dass man im Winter das Fenster "zum Austrocknen" offen lassen soll!).

Du gehst also von völlig falschen Voraussetzungen aus! - Das führt also nicht zur Lösung des Problems!

Keyboardfan 
Beitragsersteller
 18.12.2019, 00:08
@piadina

@ piadina: ja, das mag sein. Aber Tatsache ist nun mal, dass sich die Feuchtigkeit bei Kälte eher an den Wänden absetzt dadurch! - Daher gibt es bei kalten Räumen ja nun mal auch öfter Schimmel als bei warmen!

Und das scheint mir hier wesentlich zu sein?!

Spiff123  18.12.2019, 00:54
@Keyboardfan

Im Sommer ist der Keller kühler als die Außenluft. Fenster offen - Außenluft kommt in den Keller - sie kühlt sich ab, dadurch steigt die relative Luftfeuchte und nähert sich dadurch dem Taupunkt - lässt letztendlich Tauwasser an Decken und Wänden ab - Keller wird feucht.

Im Winter ist der Keller wärmer als die Außenluft. Fenster offen - Außenluft kommt in den Keller - sie erwärmt sich und entfernt sich vom Taupunkt, also die relative Luftfeuchte sinkt - die Luft kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen - Decken und Wände trocknen aus.

Sind die Wände wärmer als die Luft, setzt sich darauf keine Feuchtigkeit ab. Sind die Wände kühler als die Luft, kann es darauf Feuchtigkeit geben, je nachdem, wie hoch der Temperaturunterschied und die relative Luftfeuchte sind.

Der Knackpunkt ist, dass warme Luft mehr Feuchte aufnehmen kann als kalte Luft. Bei derselben Menge Wasser in der Luft ist die relative Luftfeuchte bei kalten Temperaturen wesentlich höher als bei warmen Temperaturen.

Befasst man sich zum ersten mal so richtig mit dieser Thematik, ist es noch etwas schwer verständlich. Hat man es aber erst mal verstanden und verinnerlicht, erklärt sich vieles von selbst. Auch die Tatsache, dass ein Keller im Winter belüftet werden sollte und im Sommer eher nicht.