Katholische Messe: Motu Proprio von heute?

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Ich besuche mal die normale Messe unserer Pfarrgemeinde und mal die Petrusbruderschaft (in letzter Zeit häufiger die erstgenannte), bin also kein Hardcore-Tradi.

Mir fehlt jedes Verständnis für die Einschränkung. Ich finde, das hat vorher gut funktioniert. Natürlich wird niemand zur Besuch der alten Messe gezwungen und natürlich macht keine Pfarrei das zur Regelform.

Aber warum wirft man denen, denen die alte Form gefällt, Steine zwischen die Füße?

Ich hielt das für eine Win-win-Situation; für die Pfarreien ist es ja auch ein Vorteil, wenn die Tradis nicht bei ihnen rumraunzen, sondern ihr eigenes Ding machen.

Und nach meinem Eindruck hat das zur Versöhnung beigetragen. Wenn ein Bischof wirklich die Messen in seiner Diözese verbietet, wird es wieder eine Spaltung und unnötigen Hass geben. Will man die Leute der Piusbruderschaft in die Arme treiben?

WIe man sich durch Augenschein überzeugen kann, ist de Altersdurchschnitt in den alten Messen jünger als in den normalen Pfarrgemeindemessen.

Ich kenne einige Priester der Petrusbruderschaft, die allermeisten sind sympathische Menschen, die durchaus im Leben stehen und ihre Aufgabe in der Seelsorge gut erfüllen.

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliches Interesse an Kirchenrecht und Kirchengeschichte

Rowal  22.07.2021, 21:57

Das finde ich überaus milde und wohlwollend formuliert. Als ich Traditionis Custodes gelesen habe, habe ich gedacht, dass der Autor ein rachsüchtiger Dämon aus der Hölle ist, der sich Papstkleidung angezogen hat und nach Zerstörung und Willkürherrschaft strebt. Flankierend wird die alt-ehrwürdige Hl. Messe durch Social Engineerung zugunsten eines Ritus, der lediglich ein spiritueller Scherbenhauben ist, aber sich besser für ein nach eigenem Gutdünken zusammengeschustertes Mainstream-Evangelium eignet, nieder gemacht.

Firmian  23.07.2021, 09:25
@Rowal

Naja, genau wegen solcher Leute, die die ordentliche Form als "spirituellen Scherbenhaufen" bezeichnen, wurde das Motu proporio ja erlassen ;-)

(wobei mir wenig ferner liegt, als es zu verteidigen.)

Absolut richtig.

Es geht in die gleiche Richtung wie "mit Zungen rede".

Was bringt es, wenn die Gläubigen den lateinischen Text nicht verstehen.

Es mag für Dich schön und gut klingen, aber für Gott stehen die Menschen im Mittelpunkt, die den Glauben annehmen können wie ein Kind. Jesus sucht das verlorene Schafe und nicht solche, die bereits alles "wissen".


wolfruprecht  17.07.2021, 10:21
Was bringt es, wenn die Gläubigen den lateinischen Text nicht verstehen.

Ganz so ist es nicht. Die Lesungen und das Evangelium werden zwar zunächst in Latein gelesen, aber im Anschluss auf Deutsch. Die anderen liturgischen Texte sind gewöhnlich geläufig.

Das ist vergleichbar mit der Teilnahme am Gottesdienst in einem Land, wo man die Sprache nicht mal im Ansatz versteht. Doch man weiß immer, wo man sich gerade in der Liturgie befindet, da die Liturgie in katholischen Gottesdiensten weltweit gleich gefeiert wird. Daher ist für die Mitfeier der Liturgie die Sprache absolut nachrangig. Latein ist da nicht hinderlich.

An der Sprache liegt es nicht, aber es gibt ein paar andere Dinge in diesem Ritus, die durch die Liturgiereform nach dem 2. Vatikanum berechtigt geändert wurden. Ähnliche Schwierigkeiten hatte aber auch die Russisch-Orthodoxe Kirche bei ihrer Liturgiereform im 17. Jahrhundert, aus der dann die Altgläubige in Russland hervorgingen.

anonymos987654 
Beitragsersteller
 17.07.2021, 09:48

"Es mag für Dich schön und gut klingen"

Wer hat das behauptet? Das Latein ist gar nicht so wichtig.

"die den Glauben annehmen können wie ein Kind"

Wenn du schon das als Gegenargument nimmst, sind ja die Kinder meist diejenigen, die "nichts verstehen".

"die bereits alles "wissen""

Wer sind bei dir jetzt diejenigen, die angeblich "alles wissen"?

Bodesurry  17.07.2021, 09:53
@anonymos987654

Was fehlt Dir dann?

Doch die Kinder verstehen es sehr gut, wenn man es ihnen in "ihrer Sprache" vermittelt.

Diejenigen, die sich auf andere Dinge in einem Gottesdienst konzentrieren können, als den biblischen Text.

Die lateinische Sprache in der katholischen Liturgie ist ein Relikt aus dem Mittelalter, die Gläubigen sollten nichts verstehen. Es ist also zu begrüßen, wenn Franziskus solch alte Zöpfe abschneidet.


Firmian  17.07.2021, 21:29

Heute kann man jedes Wort im zweisprachigen "Schott" mitlesen. Die Lesung und Evangelium werden eh auf deutsch übersetzt, die Predigt ist natürlich auch deutsch.

Aber selbst wenn einem das selbst nicht gefällt, muß man das gleich verbieten (oder zumindest behindern)?