Kann mir jemand starke Deklination des Adjektivs erklären?
Das oben stehende verstehe ich ja noch einigermaßen aber dann, wenn es im Text um den Salat geht bin ich verloren.
Heute steht gebratene Ente mit frischem, knackigem grünen Salat ...
İch mache ständig Fehler, wenn es um Deklination geht. Meistens rate ich dann. Zum BSP hätte ich bei dem Satz einen Fehler gemacht und statt grünen Salat grünem Salat geschrieben.
5 Antworten
Aber es steht ja alles genau in dem Text erklärt.
- Wenn Du meinst, daß der Salat frisch, knackig und grün ist, dann schreibst Du mit frischem, knackigem, grünem Salat.
- Aber wahrscheinlich meinst Du etwas anderes, nämlich, daß der grüne Salat (=Salat aus Blättern von irgendwelchen Korbblütlern) frisch und knackig ist. In diesem Fall ist grün mit dem Bezugswort inhaltlich enger verbunden als die beiden anderen Adjektive, und Du schreibst mit frischem, knackigem grünen Salat.
- Im letzteren Fall verwendest Du also für grün die schwache Endung, und außerdem entfällt das Komma davor. Denn ein Komma steht ja zwischen Punkten einer Aufzählung, und nur die Adjektive frisch und knackig bilden eine Aufzählung.
Meiner Meinung nach wäre auch die Schreibung mit dreimal -m nicht verkehrt, denn:
Du hast hier kein Artikelwort, das die Endung des bestimmten Artikels trägt. Insofern muss dessen Endung vom Adjektiv getragen werden. Jetzt stehen in deinem Satz drei Adjektive nacheinander. Da gibt beides als korrekt - zwei starke Endungen (-m) oder eine starke und eine darauffolgende schwache Endung (-m, -n), du kannst dir also aussuchen, was sich für dich besser anhört.
Einzig das eine Komma könnte evtl. zur Verwirrung beitragen; das entscheidende Merkmal ist aber das fehlende Artikelwort.
Vorab: Dies ist nur EINE Möglichkeit, die Deklination zu beschreiben. Neuere Erklärungen verzichten normalerweise auf die Bezeichnungen starke und schwache Deklination.
Im Grunde geht es um die Veränderung der Deklination mit und ohne vorausgehendem Artikel = Nullartikel + der semantischen Beziehung zum Salat.
Heute gibt es ... mit frischem, knackigem grünen Salat. > Es gibt grünen Salat (als Salatsorte), der frisch und knackig ist.
Heute gibt es ... mit frischem, knackigem, grünem Salat > Es gibt Salat, der frisch, knackig und grün ist.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.
Weil sie durch die Angabe Deklination mit dem bestimmten Artikel (Typ A), mit dem unbestimmten Artikel (Typ B) und dem Nullartikel (Typ C) ersetzt wurde, was sinnvoller ist, da sich die Deklinationen unterscheiden. Stark und schwach unterscheidet nur mit Artikel und ohne Artikel.
Generell sind die alten Darstellungen ungenau. Alleine die Bezeichnung Adjektivdeklination ist schon fehlerhaft, da Adjektiv eine Wortart ist. Wir aber sprechen hier über Funktionen im Satzgefüge und daher wäre eigentlich nur die Bezeichnung Attributdeklinationen korrekt.
Na, du bist mir ja ein Lustiger.
Das ist kein Attribut und wird trotzdem stark dekliniert (wegen des unbestimmten Artikels, der im Nom Sg starke Deklination einfordert, sonst dagegen schwache).
Drei Typen zu unterscheiden ist Unfug, weil es ja nur zwei Deklinationsschemata gibt, und je nach Umständen das eine oder das andere zum Einsatz kommt, manchmal sogar abhängig von Kasus, Genus und Numerus. Und wie beschreibst Du dann Wörter wie viel und kein, die sich im Singular gleich verhalten (kein/viel großes Leid), im Plural aber unterschiedlich (keine großen Leide aber viele große Leide)? Kriegen die dann neue Buchstaben?
Ich habe nicht alle Aspekte der Deklination aufgeführt, sondern nur die Aspekte, die für die Beantwortung der Frage notwendig waren. Die komplette Deklination ist viel umfangreicher, da es auch die Artikeldeklination oder die Substantivdeklination gibt.
Ich befürchte sogar, dass dein Missverständnis darauf beruht, dass du die Substantivdeklination vor Augen hast. Aber selbst da war die Einteilung mit nur zwei Schemata auch nicht "sauber", da das dritte Schema die gemischte Deklination war. Aber das ist auch nicht so wichtig, da wir hier über eine andere Deklination sprechen. In der Frage ging es um die Adjektiv-/Attributdeklination.
Alle Deklinationen hängen von Kasus, Numerus, Genus und Artikel ab oder anders formuliert. Die Deklination existiert nur deshalb.
Zu deinem Ansatz:
Das scheint auf den ersten Blick kein Attribut, ist aber durch die Substantivierung eines Attributs entstanden. A) Das ist der angestellte Mitarbeiter > Das ist der Angestellte. B) Das ist ein angestellter Mitarbeiter > Das ist ein Angestellter. C) Das sind angestellte Mitarbeiter > Das sind Angestellte.
Die Substantivierung eines Attributs ändert nichts an der Deklination.
Übertragen auf dein Beispiel: Du bist mir ein lustiger Mann / Mensch. > Du bist mir ein Lustiger.
Wörter, wie z.B. "viel, kein usw." gehören zu den Artikelwörtern. Diese werden dann den entsprechenden Artikeln und damit dem passenden Typ zugeordnet. So wird beispielsweise der Negationsartikel "kein" Typ B zugeordnet, da er die Deklination auf dieselbe Weise wie "ein" beeinflusst.
Plural verändert die Kategorie Numerus und folgt daher anderen Regeln. Das muss er schon alleine deswegen, weil Plural nur Typ A und C hat. Entsprechend kann die Zuordnung zu Typ B nicht erfolgen, sondern erfolgt logischerweise in einer Artikelkategorie und da bleibt nur Typ A.
Dein Beispiel ist unglücklich gewählt, da "Leid" keinen Plural hat. (> Singulariatantum)
Ich wähle daher ein anderes:
A: das schöne Lied / B: ein schönes Lied = kein schönes Lied / C: schönes Lied
A: die schönen Lieder = keine schönen Lieder / B: existiert nicht / C: schöne Lieder
Das Wort "viel(e)" gehört zu den Indefinita und muss daher logischerweise in Typ C eingeordnet werden.
C: schöne Lieder = viele schöne Lieder
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Wenn du das als Unfug betrachtest, ist es dein gutes Recht. Ich will dich auch nicht von irgendetwas überzeugen.
Aber da ich mehrere Philologien, darunter auch Germanistik, studiert habe und mich seit 35 Jahren mehr oder weniger täglich auch mit grammatischen Fragestellungen auseinandersetze, erlaube ich mir, deinen Einwand zu respektieren, ihm aber nicht zu folgen.
Wenn du dich für das Thema sehr interessierst, schaue dir einfach mal eine neuere Darstellung an.
https://deutschlernerblog.de/adjektivdeklination-deutsch-b1/
Leider benutzen sie auch noch das Wort Adjektivdeklination, aber der Rest ist ziemlich übersichtlich und einfach erklärt.
Adjektivdeklination ist tatsächlich sehr trainingsintensiv. Das liegt daran, dass es eben drei Schemata gibt: mit bestimmtem, mit unbestimmtem und ohne Artikel.
Die Adjektivdeklination ohne Artikel wird auf deinem Zettel wohl als "starke" Adjektivdeklination bezeichnet. Schau dir halt das Schema an.
https://sprachekulturkommunikation.com/adjektivdeklination-ohne-artikel/
Hallo! 😀
- schwache Deklination:
Artikel + Adjektiv
- starke Deklination:
Adjektiv
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Achtung! ⚠️
Adjektiv + Adjektiv (gleichrangig und stark) + Adjektiv, das zum Nomen gehört (schwach)
Artikel + Adjektiv + Adjektiv = schwache Adjektive! (Mit Artikel = immer schwach)
Um alles in der Welt, warum???
Und wie bezeichnen die das in „neuerer Terminologie“?