Kann mich ein Pferdestallbesitzer zwingen, seine Wurmkur zu benutzen, obwohl ich ebenfalls eine Wurmkur vom Tierarzt bekommen habe?
Meine Tochter und ich stehen seit April 2024 in einem kleinen Privatstall, mit insgesamt vier Pferden.
Am Anfang standen die Pferde aus den vier Boxen zusammen jedoch hat das Pferd der 20-jährigen Stallbesitzerin ein Aggressionsproblem.
Meine Warmblut Stute wurde von ihrem Pferd schwer verletzt, so dass vier Wochen später unsere Pferdchen (ein Pony und meine Warmblutstute) separiert wurden.
Seitdem stehen unsere zwei auf einem Stückchen Matsch Koppel und haben keinerlei Möglichkeit, sich mal auszutoben, da der Platz viel zu klein ist.
Auch wurden unsere beiden aufs Abstellgleis gestellt, während die andern im Sommer auf der Wiese stehen durften.
Jetzt, nachdem wir in sechs Wochen gehen wollen, nötigt sie mich eine Wurmkur zu verwenden, die ich meinen zwei separierten Pferden nicht geben möchte, sondern seit vielen Jahren die Wurmkur Equimax von meiner Tierärztin beziehe.
Die Stallbetreiberin hat eine Gruppe auf WhatsApp aufgemacht und bringt jetzt die andern zwei Pferdebesitzer gegen mich auf, weil ich mich weigere, ihre Wurmkur meinen Pferden zu verabreichen.
Das Argument, dass unser Paddock an dem Nachbarpaddock grenzt und sich so die Würmer von unserem Paddock auf die anderen Paddocks verteilen könnte, habe ich noch nie gehört.
Nun meine Frage: da wir in sechs Wochen den Stall verlassen und unsere Pferde mit den anderen nicht zusammen stehen, kann mich da die Stall Betreiberin zwingen, ihre Wurmkur meinen Pferden zu verabreichen?
Abschließend möchte ich klarstellen, dass ich nicht gegen das Entwurmung im Allgemeinen bin, sondern gegen das nötigen einer Winterwurmkur, die meine Pferde meines Erachtens nach nicht brauchen! Auch noch mal zum Verständnis, meine 🐴🥰Tierärztin behandelt seit zwölf Jahren meine zwei Pferde und hat mir extra erklärt, dass die Equimax völlig ausreichend ist.
6 Antworten
Kommt drauf an. Ihr Hof, ihre Regeln. Und wenn dort strategische Entwurmung mit einem von ihr vorgeschriebenen Präparat angesagt ist und ihr das nicht wollt, ist natürlich schwierig. Denke schon, dass sie euch insofern zwingen kann, dass sie euch zB von heute auf morgen vom Hof schmeißt, wenn ihr euch nicht an ihre Anweisungen haltet. Kommt natürlich drauf an, was in eurem Einstellervertrag bzgl Kündigung steht, vllt ist da drin ja sogar auch das Thema Entwurmung geregelt.
Ist natürlich Quatsch, dass die anderen Pferde ein Problem haben/bekommen, wenn ihr eure jetzt nicht entwurmt. Wobei ich noch nicht so ganz verstanden habe, ob es jetzt um grundsätzliche Entwurmung oder nur das Präparat geht - oder beides? Wenn die eigentliche Entwurmung nicht das Thema ist, dann solltet ihr euch doch darauf einigen können, dass du eben dein Präparat verwendest.
Dann würde ich sagen, hat sie nicht wirklich ein Druckmittel und kann euch auch nicht zwingen. Zumal du doch einfach dein Präparat verabreichen kannst, somit sind vollendete Tatsachen geschaffen und basta. Deine Pferde haben ihre Wurmkur erhalten und sie kann mit ihren Pferden und ihrem Präparat machen, was immer sie für richtig hält.
Sein Stall, seine Regeln. Auch wenn es medizinisch schwierig ist, weil Stand der Wissenschaft heute die Wirkstoffe pferdeindividuell nach Befund zu wählen sind, möchte man nicht die weit verbreiteten Resistenzen so weit fortschreiten lassen, dass man irgendwann keinem Pferd mehr helfen kann. Das "Gießkannenprinzip" ist der schnellste Weg zur Resistenzbildung und auch arzneimittelrechtlich nicht in Ordnung: keine Behandlung ohne vorhergehende Diagnose!
Aber wenn der Stallbetreiber so betreut ist, dass er eine bestimmte Behandlung verpflichtend macht, hast Du die Wahl, ob Du Dein Pferd auch unter dieser Bedingung dort haben möchtest oder nicht. ICH wäre dann weg, wenn er mich nicht meine Pferde nach aktuellstem Erkenntnisstand bereuen ließe bzw. wenn er der Förderung von Resistenzen Vortrieb geben würde. Was Dir an den Rahmenbedingungen des Stalls wie viel wert ist, kannst nur Du selbst entscheiden.
Bei Pferden, die immer ohne Befund beprobt werden, ist zu klären, wie oft und wie untersucht wird, damit Bandwurmbefall ausgeschlossen werden kann. Wurde Equisal-Speicheltest bei Deinem Pferd gemacht? Oder kombinierte Sedimentation/Flotation aus einer 3-Tages-Probe Deines Pferdes? Falls letzteres, bei allen oder zumindest einem Großteil der Pferde? Pferdeindividuell kannst Du nur über den Equisal-Speicheltest Bandwurm ausschließen. Kannst Du Bandwurm nicht ausschließen, ist ein Präparat mit Praziquantel einzugeben, sobald die Böden gefroren sind oder wenn die Pferde längere Zeit nicht mehr auf Gras kommen (Bandwurm braucht als Zwischenwirt die Moosmilbe. Diese zieht sich bei Frost in den Boden zurück. Wenn es keinen Frost gibt und die Pferde nicht auf Gras sind, kann sie aktiv sein, wie sie will, die Pferde haben keinen Kontakt zu ihr). Es gibt seit ein paar Jahren in Deutschland kein reines Praziquantel-Präparat mehr am Markt, also muss eine Kombi mit Ivermectin gegeben wird, ob das benötigt wird oder nicht (z. B. Equimax). Es gibt auch mindestens ein Kombipräparat mit Moxidectin (Equest Pramox), doch sollte man Moxidectin möglichst niemals verwenden, um sich einen Wirkstoff als "Reserveanthelmintikum" aufzubewahren für den Fall, dass sich Resistenzen so verbreiten, dass gar nichts von den anderen Wirkstoffen mehr hilft. Neben Praziquantel kann noch Pyrantel in doppelter Dosierung bei Bandwurm eingesetzt werden - und erfasst auch die Rundwürmer mit.
Aktuell ist es bei uns in Südbayern noch zu früh für die Winterwurmkur, die ist hier im Januar meistens sinnvoller.
Heißt: ausgerechnet die Winterbehandlung weg lassen ist nur dann sinnvoll, wenn man wirklich häufig genug mit den richtigen Methoden diagnostiziert. Sonst lässt man lieber andere Behandlungen weg.
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Nachricht und ja… ich verabreiche die WK Equimax in der beide Wirkstoffe vertreten sind.
Auch will die Stallbetreiberin nächste Woche die Pferde 🐴 entwurmen.
Ich frage mich auch , ob sie den Paragrafen 11 überhaupt vorweisen kann? Denn so wie das dort alles läuft, glaube ich es nicht und bin natürlich in 6 Wochen weg!
Rein rechtlich:
Halter vor Eigentümer! Stalleigner vor Besitzer! Bestand vor Einzeltier!
Wurmkur betrifft den Bestand und somit hat der Halter(Stalleigentümer) das letzte Wort.
In guten Stallverträgen sollte man das auch so regeln. Denn der Stalleigner trägt für den "gesamten" Bestand die Hauptverantwortung, sollte auch immer einen Hoftierarzt vorhalten. Man ist eigentlich immer bemüht, das alle Tierärzte, Halter und Eigentümer der Pferde vertrauensvoll miteinander arbeiten.
Ob man hier die Wurmkur nicht verschieben kann, ist die Frage die man mit dem Hoftierarzt besprechen sollte, auch ob die Wirkstoffe nicht gleichwertig sind?!? Alles abhängig von der jeweiligen Befallsdichte, der Arten usw.
Was ist ein Pferdebetreiber?
Und ja, in vielen Ställen ist es üblich, ALLEN Pferden die gleiche Wurmkur zu verabreichen.
sondern seit vielen Jahren die Wurmkur
Man sollte nicht immer das exakt gleiche Präparat verwenden. Schon allein weil man zu den 4 Terminen im Jahr auch eher unterschiedliche Würmer angehen sollte.
Vielen lieben Dank für deine Nachricht und das sehe ich genauso!🤗
Die Escap gibt aber genau das vor, 4 mal jährlich entwurmen mit wechselnden Wirkstoffen.
Wenn deine TA dir was anderes rät würde ich diesen Rat dringend hinterfragen
Die Tierärztin betreut die Pferde seit 12 jahren. Sie sind Kerngesund. Die Empfehlung der ESCCAP wird die Tierärztin kennen. Und welche Würmer regional oft, selten oder gar nicht vorkommen wird sie auch wissen.
Sorry aber du hast vom Thema nicht wirklich Ahnung oder?
Die einzige Wurmart die Regional (und da reden wir von Regionen von 200m Entfernung) vorkommen sind Magendasselfliegen
Und woher weißt du, wielange die TA die Pferde betreut?
Doppelaccount?
Erst lesen, dann meckern.
Abschließend möchte ich klarstellen, dass ich nicht gegen das Entwurmung im Allgemeinen bin, sondern gegen das nötigen einer Winterwurmkur, die meine Pferde meines Erachtens nach nicht brauchen! Auch noch mal zum Verständnis, meine 🐴🥰Tierärztin behandelt seit zwölf Jahren meine zwei Pferde und hat mir extra erklärt, dass die Equimax völlig ausreichend ist.
Ich sag ja du hast keine Ahnung von Wurmkuren genauso wenig wie dein Doppelnick
Es gibt keinen Doppelnick. Ich habe keine Pferde, und ich bin keine Frau. Was du sagst ist uninteressant.
Nicht so richtig richtig.
Man sollte nur evidenzbasiert behandeln. Also erst Diagnose, dann Behandlung. JEDER Behandlung folgt eine Wirksamkeitskontrolle. Die ist bei den Endoparasiten, der Pferde sehr einfach und günstig zuverlässig zu machen. So lange ein Wirkstoff sehr gute Wirksamkeit zeigt, setzt man ihn auch ein. So geht Vermeidung von Resistenzen.
Für die meisten Wurmarten funktionieren mehrere Wirkstoffe.
Oxyuren werden komplett anders behandelt. Da hilft das oben beschriebene Verfahren null, für Bandwurm braucht man Pyrantel in doppelter Dosierung oder Praziquantel. Aber auch bzgl der beiden ist Diagnose vor Behandlung richtig und wichtig, weil Oxyuren nur selten beim Einzelpferd auftreten, Bandwurm in Beständen ohne Moosmilbe gar nicht.
Und @Htdd1: die allermeisten Tierärzte sind nicht auf Parasitologie spezialisiert. Ich weiß an die 30 zertifizierte Spezialisten in ganz Deutschland, nicht mehr.
sondern seit vielen Jahren die Wurmkur Equimax von meiner Tierärztin beziehe.
zeit, wegen möglicher resistenzen das mittel mal zu wechseln. interessant, dass deine tierärztin da nicht von alleine drauf kommt.
wenn es dir nicht passt, musst du gehen. so einfach ist das.
geh in einen anständig geführten, eingetragenen und anerkannten, professionell geführten stall.
Vielen Dank für deinen Beitrag!
In 6 Wochen ziehen wir eh um, aber ich verstehe nicht, weshalb du mich jetzt angreifst. Hättest du meinen Beitrag gelesen, wäre dir aufgefallen, dass es nur um die WK geht!☺️
Vielen Dank für deinen Kommentar🤗. Es geht nicht um das Thema Entwurmung, sondern um das Präparat.
In sechs Wochen verlassen wir den Stall sowieso. Daher, wenn Sie uns rausschmeißen will von heute auf morgen. Obwohl sie eine Kündigungsfrist hat, soll sie das gerne tun dann ziehen wir halt vorher schon in den neuen Stall um. Mir ging es nur darum, dass ich die Wurmkur meiner Tierärztin verwenden möchte. Meine Pferde standen das letzte halbe Jahr nur auf einem Sandplatz abgetrennt von den anderen drei Pferden.