kann man orthomol immun dauerhaft nehmen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde dringend noch mal Rücksprache mit dem Arzt oder auch Apotheker halten. Beim Apotheker muss man ein bisschen skeptisch sein, weil der ja auch etwas verkaufen möchte.

Ich habe 2018, als ein Bekannter eine Chemotherapie nach einer Krebs-OP angefangen hatte, in der Apotheke gefragt, ob es sich lohnen würde, ihm Orthomol zu kaufen. Ich hätte das quasi "als Geschenk" dann monatlich für ihn gekauft. Der Apotheker war sein Stammapotheker und kannte ihn schon jahrzehntelang - und meinte, nein, das würde sich nicht lohnen. Das wäre in seinem Fall nur verbranntes Geld.

Von daher würde ich den Arzt fragen, googeln, was denn genau in dem Orthomol drin ist und was das bewirkt und auch, wie man das Immunsystem auf andere Weise pushen kann und ob eben die 4 Monate nicht schon reichen.

Wenn ich das google, dann kommt da eine Liste:

Vitamin A, Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Selen, Eisen, Kupfer und Zink.

Davon wird m.W. Eisen tatsächlich öfter vom Arzt verschrieben - also, es gibt höher konzentrierte Eisenpräparate in der Apotheke. Habe ich mal 14 Tage genommen, nachdem ich eine Zeit hatte, in der ich fast nicht aus dem Bett gekommen bin (wirklich 17 Uhr aufgestanden, gewaschen, etwas gegessen, wieder ins Bett gegangen). Damals wurde mir dieses konzentrierte Eisenpräparat verschrieben, um die Speicher aufzufüllen (nach entsprechender Blutuntersuchung!!).

Für alle anderen Nährstoffe würde ich, wenn kein eklatanter Mangel besteht, mittels einer Nährwerttabelle (online) Lebensmittel suchen, in denen diese höher dosiert vorkommen und diese Lebensmittel eine Weile bevorzugt essen. Notfalls einfach täglich einen Smoothie aus dem Pool der möglichen Lebensmittel machen, wenn Kochen zu anstrengend ist (dabei beachten, dass Vitamin A und D fettlöslich sind und am besten mit etwas Fett verzehrt werden sollten. Also, dann ein Stück Butterbrot oder so dazu essen. Man kann sich auch Öl in den Smoothie geben oder Nussbutter, aber das ist ja nicht jedermanns Geschmack).

Und dann würde ich den Hausarzt fragen, in welchen Abständen ich zur Blutuntersuchung wiederkommen soll, um zu schauen, ob die veränderte Ernährung schon etwas gebracht hat.

Bei Vitamin A kann man den Schwerpunkt auf dunkelgrünes und rotes/ oranges Gemüse und Obst legen - Brokkoli, Grünkohl, Mangold, Möhren, Papaya, Mango, rote Paprika, Süßkartoffel etc.

Zink kann man unter anderem über Haferflocken oder Fleisch abdecken.

Selen: Fleisch, Eier, Linsen, Spargel (! hat gerade Saison), Nüsse/ Paranüsse.

Kupfer: Sonnenblumenkerne, Nüsse, teilweise Fleisch.

Folsäure: Wieder grünes Gemüse, Tomate, Nüsse, Orangen.

B-Vitamine: Fleisch, Eier, Milchprodukte.

Biotin: Eier, Haferflocken, Spinat, Linsen, Nüsse.

Es würde sich also im einfachsten Falle ein Frühstück mit Haferflocken, Milch, Nüssen und ggf. Obst, im besten Falle oranges (Papaya, Mango) empfehlen, mal ein frisch gepresster Orangensaft am Tag, ein Mittagessen aus vorzugsweise grünem und rotem/ orangem Gemüse und/ oder Hülsenfrüchten, hin und wieder Fleisch, Spargel, Nüsse als Snack unterwegs und ansonsten halt vielfätigem Obst und Gemüse empfehlen. Das sollte eigentlich die Speicher wieder auffüllen bzw. das Immunsystem stärken. Vielleicht kann man damit ja zumindest das Orthomol reduzieren, bspw. nur jeden zweiten Tag nehmen oder nur schwerpunktmäßig.


Inkognito-Nutzer   18.05.2024, 04:17

vielen vielen dank hast mir dabei sehr geholfen ,deine ratschläge sind sehr wichtig und richtig. Ich werde deine ratschläge ab sofort folgen :)

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Ich beschäftige mich seit ca. 15 Jahren mit NEMs und halte von Orthomol überhaupt nichts, da mich alleine die lange Liste der Hilfsstoffe abschreckt. Da sind u.a. Siliciumdioxid, MCC, Speisefettsäuren, Kaliumsorbat, Talkum usw. dabei. Bei einigen ist die darmschädigende Wirkung bereits nachgewiesen, bei anderen besteht Verdacht.

Die Qualität eines NEMs hat nichts mit der Apotheke zu tun, sondern mit dem Hersteller. Meine schlechte Meinung über die Orthomol-Produkte wird auch von anderen geteilt. Werbeversprechen und Apothekenverkauf sind auch nur Mittel, den Absatz zu erhöhen.

"Im Test waren neben Drogeriemarktpräparaten auch NEM aus der Apotheke, zum Beispiel Orthomol Immun Pro, Unizink Immun Plus oder Wobenzym Immun Tabletten. Da neben dem fehlenden Wirksamkeitsbeleg auch noch Deklarationsmängel und Überdosierungen beanstandet wurden, fielen sie alle mit „ungenügend" durch."

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/10/27/rezeptfreie-immunstimulanzien-fallen-durch

Ich persönlich würde Orthomol überhaupt nicht nehmen. Von einer dauerhaften Einnahme würde ich dringend abraten.


Inkognito-Nutzer   18.05.2024, 04:18

vielen dank , dann nehme ich die letzten 3 pulver die ich noch habe danach höre ich damit auch auf

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CryingGame  18.05.2024, 04:25
@Inkognito-Fragesteller

Ich denke, das ist die richtige Entscheidung. Mit einer gesunden Lebensweise ohne NEMs erreicht man mehr als mit einer ungesunden Lebensweise mit NEMs.

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Der Hersteller empfiehlt (natürlich) das Präparat über eine "längeren Zeitraum" zu nehmen. Ist eine Kostenfrage fürchte ich


Inkognito-Nutzer   18.05.2024, 02:33

Die Kosten sind für mich kein Problem, für mich ist das wichtigste meiner Gesundheit von Amazon nahrungsergänzungsmittel sind billiger und die glaube ich nicht, lieber von der Apotheke :)

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