Kann man mit schlechten Noten aufs Gymnasium. War das immer so?
3 Antworten
Es gibt Bundesländer, da zählt der Notenschnitt der Grundschule. Passt der nicht, dann gibt es ggf. die Möglichkeit über Probeunterricht. Ich war selbst z.B. in Niedersachsen, da war schon damals (Anfang 2000er) der Elternwille das Entscheidende. Allerdings gab es eine Übertrittsempfehlung von der (damals noch) Orientierungsstufe. Und viele, die schon mit einer anderen Empfehlung kamen, wurden auch in den ersten Jahren ausgesiebt. Innerhalb der ersten 2 Jahre sind allein aus meiner Klasse damals einige Schüler auf die Realschule oder eine Gesamtschule. Mehrheitlich Schüler, die vorher schon keine Empfehlung fürs Gym hatten. Zu meiner Zeit (heute funktioniert das so nicht mehr) war es zudem ein beliebter Trick den Spross als 1. Fremdsprache Latein wählen zu lassen. Das gab es bei uns an zwei Orientierungsstufen. Die Schüler mussten dann auf meinem Gymnasium weitermachen. Das war die einzigste Schule mit Latein als 1. Fremdsprache und Englisch als 2. Fremdsprache. Dadurch hatte ich in meiner Klasse Leute, die schon nach wenigen Wochen gnadenlos überfordert waren. Aber man könnte sie ja nicht einfach in eine Realschule stecken, die zu dem Zeitpunkt schon zwei Jahre Englisch gehabt hatte.
War jetzt gar nicht so selten. Als Gymnasium, das auch Altgriechisch anbot war die Schule bekannt dafür. Zwei Orientierungsstufen Noten auch Französisch als 1. Fremdsprache an. Da dies auch von einer Realschule fortgeführt wurde, eignete sich das aber nicht für den "Trick".
Ich war auf einer Schule, die sich selbst als Naturwissenschaftlich-technologisches und Sprachliches Gymnasium bezeichnet.
In der 5. Klasse hatten wir unsere 1. Fremdsprache Englisch. Am Ende des Schuljahres müssten wir dann wählen welche 2. Fremdsprache wir ab der 6. Klasse lernen "wollen", entweder Französisch oder Latein.
Finde ich viel sinnvoller als das, was ihr hattet, vor allem deswegen:
Aber man könnte sie ja nicht einfach in eine Realschule stecken, die zu dem Zeitpunkt schon zwei Jahre Englisch gehabt hatte.
Nach der 9. oder 10. Klasse gab es dann noch die Möglichkeit die 2. Fremdsprache abzuwählen, zu behalten oder zu tauschen (Spanisch, Italienisch oder Russisch).
Es war bei uns ja auch nicht Pflicht. Die Mehrheit (ich ebenfalls) hatte Englisch ab Klasse 5 und dann ab 7 entweder Latein oder Französisch. Ab 9 dann die Möglichkeit einer dritten Fremdsprache. Ich persönlich finde es ebenfalls sinnvoller mit Englisch anzufangen. Aber naja, einige denken halt anders.
Zu meiner Zeit (Bayern) gab es noch eine Aufnahmeprüfung am Gymnasium für alle, die übertreten wollten. Wer sie schaffte, konnte bleiben, wer sie nicht bestand, mußte zu Beginn des neuen Schuljahrs eine Zeit lang im sog. "Probeunterricht" am Unterricht teilnehmen. Wenn der gut bestanden wurde, konnte man bleiben, wenn nicht, mußte man zurück.
Ich finde diese Lösung immer noch sehr gut und würde sie wieder einführen.
Ich habe das Gefühl, die Gymnasien haben ihre Ansprüche sehr runtergeschraubt. Die Statistik soll eben stimmen. Also ziehen sie so ziemlich jeden mit - ob der nun geeignet ist oder nicht. Wurscht.
Ja - das Niveau in DE sinkt stetig.
1. Fremdsprache Latein, wer hat sich das denn ausgedacht? 🤦