Kann ich mir ein Pferd leisten n?

21 Antworten

Eher nein. Mit der Stallmiete alleine ist es ja nicht getan u. der von dir genannte Preis ist in meiner Gegend für einen Pensionsplatz völlig utopisch, außer man ist zB Teil einer Haltergemeinschaft - was oft echt viel Arbeit bedeutet. So viel, dass die Leute oft mehr Zeit mit Arbeiten im/am Stall verbringen, als mit Reiten. Es sollte auf jeden Fall auch eingerechnet werden, dass man sich auch einen teureren Stall leisten kann - ein Stallwechsel kann ja aus allerlei Gründen nötig sein. Manchmal schneller, als einem lieb ist...

Zur Stallmiete kommt noch evtl. Zusatzfutter, Versicherungen (Tierhalterhaftpflicht ein Muss, OP-Versicherung ein sinnvolles Kann), Impfen, Wurmkuren, Hufbearbeitung (es kann durchaus sein, dass dein Pferd aus welchen Gründen auch immer doch mal Eisen benötigt...), Sattelkontrolle, Zahnkontrolle, Osteo, Rücklagen für TA, Rücklagen für Ausrüstung, Unterricht, Anfahrt zum Stall, - Krimskrams u. bestimmt hab ich noch was vergessen....

Da ist ein Azubi-Gehalt iwie gleich weg - nur für's Pferd. Und wenn es hart auf hart kommt (Verletzung, Klinik,...) u. ein paar Tsd € fällig sind - wer übernimmt das? Deine Eltern?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Dahika  08.08.2019, 14:30

(es kann durchaus sein, dass dein Pferd aus welchen Gründen auch immer doch mal Eisen benötigt...),

eine gute Hufbearbeitung ist nicht billiger als ein Beschlag. Und eine schleche Hufbearbeitung ist langfristig gesehen teurer.

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Hjalti  08.08.2019, 16:08
@Dahika

Ich finde es ziemlich blauäugig zu sagen, mein Pferd braucht niemals dies oder das - wenn es um essentielle Dinge geht. Das kann man einfach vorher manchmal einfach nicht wissen. Bitter, wenn dann dafür kein Geld da ist...

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Ich sehs finanziell auch kritisch.

Aber letztlich hast du dich ja schon entschieden.

Es bleibt dir nur zu hoffen, dass es alles gut geht, denn alles, was du an "da bekomme ich Hilfe", "dort kann ich auch hingehen und es ist nicht teuer" kann sich schneller ändern, als du "Pferd" sagen kannst.

Die von dir genannten Leute, wo alles gut gegangen ist, hatten halt einfach unglaubliches Glück. Dessen ist man sich nur häufig einfach nicht bewusst, sondern geht immer davon aus, dass - wenn die anderen dieses Glück haben - wird man es selber auch schon haben, weil .....

In deinem Alter ist es nur (leider oder glücklicherweise) so, dass man sehr optimistisch ist und einem die Lebenserfahrung fehlt, die einen vorsichtig werden lässt.

Ich würde mir definitiv KEIN Pferd kaufen, wenn von vornherein die Finanzierung nur so "mit ach und krach" machbar ist.

Ich frage mich auch, was Eltern dazu veranlasst, zu sagen "ich schenk dir ein Pferd, aber die Kosten kannst du mal hübsch alleine tragen", weil es eben die Unterhaltskosten sind, die wirklich enorm zu Buche schlagen. Ob man sich diese ans Bein binden will, wenn man noch in der Lehrzeit ist und eigentlich noch gar nicht fest mit beiden Beinen im Leben steht, ist echt kritisch.

Situationen/Gegebenheiten können sich - gerade in dem Alter - sehr schnell ändern.

Aber wie gesagt, du bist ja eigentlich entschlossen, die Lebenserfahrung der anderen hier wird dich nicht vorsichtig werden lassen, also bleibt nur, dem Pferd und dir alles gute zu wünschen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, das wird leider zu knapp.

550 - 160€ für den Stall macht gerade mal 390 € für alles andere - du müsstest damit also deine Kosten für Versicherungen, Tierarztkosten, Ausrüstungsbeschaffung, Zusatzfutter, Reitunterricht, Rücklagen für den Tierarzt und und und bezahlen. Das ist definitiv zu knapp kalkuliert.

Zudem darfst du auch nicht damit rechnen dass du

a) dauerhaft in dem (übrigens sehr günstigen) Stall bleibst und

b) die Stute dauerhaft barhuf stehen wird.

Es kann immer mal anders kommen als geplant, und das müssten nicht mal Notfälle sein: Auf einmal passt im Stall was nicht und es muss gewechselt werden, der andere Stall kostet aber nun mal etwas mehr. Oder das Pferd braucht auf einmal doch Eisen oder sogar Spezialbeschläge. Der Sattel passt nicht mehr, etc. etc. etc.

Wenn du dann dein Auto hast will das ja auch noch betankt werden, was du wiederum ebenfalls bezahlen musst usw.

Glaub mir, ich hatte als SB schon jede Menge junger Mädels bei mir stehen die sich die Kosten für ihre Pferde gerade so vom Mund abgespart haben. Wenn das Pferd dann wirklich mal größere Probleme hatte und beispielsweise teure Behandlungen, Medikamente etc. anstanden war das jedes Mal ein rießen Drama. Nicht selten wurden die Pferde dann irgendwann wieder verkauft. Sowas finde ich ehrlich gesagt dem Pferd gegenüber nicht fair und ich könnte da absolut nicht ruhig schlafen wenn ich nicht wüsste dass ich in der Lage bin meinem Pferd im Notfall eine ordentliche Versorgung zu gewährleisten.

Ich weiß dass man darauf brennt sich so schnell wie möglich den Traum von eigenen Pferd erfüllen zu können - manchmal ist es aber tatsächlich sinnvoller noch etwas zu warten. Ich würde den Pferdekauf an deiner Stelle noch zurückstellen bis du ausgelernt und einen festen Job hast. Du bist ja schon im 2. Lehrjahr - so lange ist das ja also auch nicht mehr hin. Nutz die Zwischenzeit und parke alles an Geld was du monatlich abzweigen kannst auf einem Sparkonto. So hast du später wenn es dann soweit ist ein gutes Polster für die Erstanschaffungen, Tierarztrücklagen usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weymez  08.08.2019, 12:34

Sehr vernünftig.. Finde ich gut

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Na ja, rechne mal:

650 - 100 = 550 - 160 = 390

Davon geht noch ab:

Geld für Essen, Geld für Kleidung, Geld für Ausgaben fürs Pferd (Sattel usw., dessen Anpassung usw.), Geld für Benzin. Du hast jetzt noch gar nichts anderes getan, also kein anderes Hobby, kein Ausgehen mit Freunden, keine Neuanschaffung anderer Art.

Monatlich sollte man als Tierhalter etwas für den Tierarzt zurücklegen, am besten so viel, dass sowohl die gelegentliche Untersuchung, die Standarduntersuchungen als auch eine mögliche OP bezahlt werden könnten oder zumindest nicht aus Geldmangel abgesagt werden müssen. Ich nehme mal an, OPs beim Pferd sind recht teuer?

Ich habe 4 Wellensittiche, habe 1000 € auf dem Tierarztkonto (OP kostet hier zwischen 50 und 100 € meist, es gab aber auch schon 350 € für Checkup, Diagnose, Behandlung aller 4 Vögel) und monatlich kommen 20 weitere € aufs TA-Konto. Sollte eine teurere Behandlung nötig sein, die den Saldo auf dem TA-Konto drastisch senkt, müsset ich den monatlichen Betrag erhöhen.

Recherchiere mal, was typische TA-Kosten für Pferde sind und überlege dir, wie viel du monatlich dafür zurücklegen solltest. Möglicherweise schenken dir deine Eltern ja auch diesen Betrag während deiner Lehrzeit und zahlen ihn gleich auf ein TA-Konto ein.

Bester Tipp: Vor dem Kauf genau berechnen, wie du dein Geld einteilen würdest und das dann z.B. bis Weihnachten üben. Also testen, ob das wirklich so hinhaut., Du hättest damit schon ein kleines Geldpolster angespart für z.B. den Tierarzt oder möglicherweise auch Ausgaben wie Sattel und ähnliches Zubehör.

Teste, ob es für dich okay ist, nur das Pferd zu haben, oder ob du noch andere Hobbys hast, die Geld verlangen, und die du ungern aufgeben würdest.


Dahika  08.08.2019, 14:10

Ich nehme mal an, OPs beim Pferd sind recht teuer?

Vor kurzem war ich bei meinem TA, um mir eine Hundewurmkur abzuholen. Neben mir stand ein anderer Hundebesitzer, der die Rechnung für seinen Hund bezahlen musste. Er stöhnte über die Sume von 135 Euro, die er zu zahlen hatte. Ich musste heimlich grinsen, denn als Pferdehalterin sind für mich 135 Euro NICHTS und äußerst erfreulich. Peanuts !

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lieblingsgans 
Beitragsersteller
 08.08.2019, 11:55

Außer das reiten jetzt habe ich keine anderen Hobbys, ich habe ja jetzt schon eine Reitbeteiligung. Die Besitzerin ist Tierarzt.

Ich lebe ja auch noch zuhause also Geld für Essen könnten weg fallen und auch so bin ich kein Mensch der viel Geld für Klamotten benötigt, vielleicht einmal im halben Jahr, das ich jetzt (wo ich das Geld ja eigentlich hätte) mal eins zwei neue Sachen kaufe. Und dann auch nur Sachen die nicht zu teuer sind.

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Tasha  08.08.2019, 12:05
@lieblingsgans

Wie gesagt: ich würde mal ein paar Monate testen, ob ich so mit dem Geld auskomme oder nicht. Jedenfalls dann, wenn keine Gefahr besteht, dass das Traumpferd dann schon verkauft ist. Bei Tieren kann es leider passieren, dass etwas Unvorhergesehenes auftritt, das sehr hohe oder ständige Tierarztkosten verlangt. Grundsätzlich sollte man versuchen, nicht am Minimum zu leben (Konto am Monatsende auf Null), weil es immer unvorhergesehene Zahlungen geben könnte (wenn du alleine wohnst z.B. Heiznachzahlung oder Reparatur). Auch das Auto kann viel Geld verschlingen. Ich kenne allerdings jemanden, der mMn für den Mindestlohn arbeitet und sich zwei Pferde irgendwo entfernt von seinem Haus hält, also auf einer Weide mit kleinem Stall. Das klappt bei dieser Person, sie hat allerdings auch nur dieses Hobby und verbringt fast die gesamte Freizeit mit ihrem Mann bei den Pferden.

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lieblingsgans 
Beitragsersteller
 08.08.2019, 12:26
@PurpleRayn

ne das hätten sie ja dann schon längst, ihr Bedingung war am Anfang meiner Ausbildung, so nen Versicherung vertrag oder Geld an sie. Also das ist in den Versicherungskarten sozusagen

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lieblingsgans 
Beitragsersteller
 08.08.2019, 12:31
@Tasha

Ja den Gedanken haben meine Eltern jetzt schon vor längerem geäußert und ich lebe jetzt so, dass ich eigentlich alles zurück lege, aber so hab ich das auch schon gemacht, bevor ich das mit dem Pferd wusste, also das sparen ist für mich nicht so das große Problem. Da ich zuhause wohne und das erstmal auch so bleiben wird, fallen Dorf keine Kosten an, was mir Gedanken bereitet ist das Auto, was ich solange das Wetter es zulässt wahrscheinlich gegen mein Mofa tauschen werde, da das nicht viel frisst, den hab ich auch schon.

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Dahika  08.08.2019, 14:12
@lieblingsgans

Ich lebe ja auch noch zuhause

Für immer? So ein Pferd lebt ja eigentlich länger als drei oder vier Jahre. Und dann? Lebst du weiterhin bei Mama und Papa? Auch mit 30? Oder hoffst du auf einen Mann, der dann finanziell einspringt?

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Tasha  08.08.2019, 23:59
@Dahika

Nach der Ausbildung verdient sie ja mehr als 650€.

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Dahika  09.08.2019, 13:17
@Tasha

Ja, aber um sich ein Pferd leisten zu können, mit eigener Wohnung und Auto, muss man ERHEBLICH mehr verdienen als das. Eine kleine Arzthelferin, eine Friseurin kann sich das nicht leisten.

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Das zu schaffen wäre eine richtige Glückssache. Da darf dann wirklich gar nichts schiefgehen, weder am Auto nichts kaputt gehen, noch mit dem Pferd usw.. Das wäre wie ein 6er im Lotto, also sehr unrealistisch.

Wie andere schon schreiben;

Du stehst noch vor den Prüfungen, da kommt noch sehr viel Prüfungsstress auf dich zu.

Was passiert wenn dein Ausbildungsbetrieb dich nicht übernimmt oder du nicht weiter dort arbeiten möchtest?

Was passiert wenn du mal Zuhause ausziehst und zusätzlich Miete bezahlst? Kannst du dann immernoch alle Kosten tragen ohne jeden Cent dreifach umdrehen zu müssen?

Hast du genug Geldpuffer um Verletzungen am Pferd in der Anfangszeit bezahlen zu können?

Ja, kleinere Verletzungen können von der Stallbesitzerin "behandelt" werden, aber eben auch nicht alles - was passiert wenn dein Pferd mit irgendeiner Krankheit / Verletzung in die Tierklinik muss? 3000€ auf 100€ -Raten bezahlen? Rechne mal aus wie lange du die Rechnung abbezahlst, in der Zeit kann das Pferd schon wieder andere Kosten verursachen und du wirst nicht froh damit und musst jeden Cent umdrehen und klar kommen können.

Warte einfach bis du mit der Ausbildung fertig bist, einen festen Arbeitsplatz hast und anständiges Geld verdienst. Fange bis dahin an dir einen Puffer anzulegen, dann bist du auf der sicheren Seite.


Dahika  08.08.2019, 14:33

Was passiert wenn dein Ausbildungsbetrieb dich nicht übernimmt oder du nicht weiter dort arbeiten möchtest?

Was passiert, wenn die Stelle, für die sie FS ausgebildet wurde, einfach nicht so dotiert ist, dass sie ein Pferd möglich macht. Eine Friseurin kann sich z.B. kein Pferd leisten.

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