Kann ein Malinois irgendwann nicht mehr erzogen werden?

9 Antworten

Viele Verhaltensweisen können mit etwas Training umkonditioniert werden, so auch z.B. das Pöbeln an der Leine. Heißt aber nicht, dass der Hund danach alles und jeden toll finden wird. Schlecht sozialisierte Hunde werden i.d.R. jede Situation neu bewerten. Das kriegt man nur durch enorm viele positive Situationen weg, wenn überhaupt. Es kommt immer drauf an, warum der Hund so reagiert, wie er reagiert und das kann man aus der Ferne nicht beurteilen.

Hunde sind (wie Menschen auch) ihr Leben lang lernwillig und können auch noch im höchsten Alter dazulernen.

und auch wenns klingelt sofort zur Tür rennt

Das ist normales Verhalten. Schließlich signalisiert die Klingel "Achtung, gleich kommt jemand in dein Territorium". Malinois sind sowieso recht wachsame Hunde.

weshalb der hund eigentlich nur im sehr großen garten ausgetobt wird und nur sehr selten mit ihr spazieren gegangen wird

Das verstößt gegen das Tierschutzgesetz.

 Ist es möglich den Hund noch so zu erziehen, dass er wenigstens etwas sozialisiert ist, also das man ohne Probleme gemütlich durchn Wald gehen kann? Wenn ja wie?

Mit einem positiv arbeitenden Trainer, der Ahnung hat und vielen, vielen Trainingseinheiten, gestellten Trainingssituationen, dem Aufbau eines Grundgehorsams und einer vernünftigen Bindung. Das wird eine Menge Arbeit. Die Voraussetzung für das Training ist allerdings, dass die Grundbedürfnisse des Hundes gestillt sind- dazu gehören ausgiebige Spaziergänge, geistige Auslastung, soziale Interaktion,...

Ich bin der Meinung, dass man jetzt einfach so oft wie möglich mitm Hund im Wald spazieren gehen muss und sie dadurch nicht mehr jeden anfällt, da sie sich irgendwann an andere gewöhnt.

Der Zug ist schon abgefahren. Wie gesagt, der Hund wird vermutlich jede einzelne Situation neu bewerten. Da kannst du noch so lange rumlaufen und Hunde treffen, es wird kaum was am Verhalten ändern, solange ihr nicht aktiv dagegen steuert (wie gesagt: Gegenkonditionierung).

Wie seht ihr das?

Der Hund kann einem einfach nur leid tun. Eine solch arbeitswillige, kooperative, lernwillige Rasse links liegen gelassen...ohne jegliche Arbeit, ohne jegliche Forderung. Erst 3 Jahre alt und wird weniger ausgelastet als der 15-jährige Labrador unserer Nachbarn.

Warum geht man denn nicht mit dem Hund raus? Eine Malinois Hündin hält man sowas von locker, auch in Notsituationen. Da machen einem 2-3 Hundebegegnungen doch kaum was aus? Bisschen gepöbel und dann gehts weiter. Kein Grund, die Spaziergänge zu streichen.

Maulkorb dran, Leine dran und dann geht doch alles...

Oder gebt den Hund in Hände, die Ahnung haben und einem Mali das bieten können, was er braucht: Arbeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalterin

Erziehung kann das ganze Hundeleben lang erfolgen. Da ist nicht irgendwann plötzlich Schichtende im Gehirn.

Problematischer ist die Sozialisierung. Wenn da im Welpenalter Bockmist gebaut wurde, lassen sich die daraus resultierenden Verhaltensauffälligkeiten nur noch bedingt "aberziehen".

Teilweise kann durch Umlernen und Aufbau von Alternativverhalten zumindest ein normaler Spaziergang möglich sein. Manchmal helfen nur noch Managementmaßnahmen.

Hier übers Internet irgendwelche Trainingsanleitungen zu geben, wäre in diesem Fall grob fahrlässig. Wir kennen weder den Hund noch seine Vorgeschichte noch können wir seine Körpersprache analysieren.

Sucht euch einen kompetenten, gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer vor Ort und lasst euch eine Einschätzung geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater

Ihr müsst in jedem Fall mit einem Malinois spazieren gehen. Ein Garten reicht für die tägliche Bewegung definitiv nicht aus.

Was macht ihr sonst noch so mit eurem Malinois? Seid ihr in einem Verein oder so? Wie ist sie dort zu anderen Hunden?

Wie habt ihr die Hündin sozialisiert? Warum ist das erst im alter von 3 Jahren ein Problem? Wie war sie denn früher drauf?


123345678 
Beitragsersteller
 05.08.2020, 22:15

Also mittlerweile sind wir nicht mehr im Hundeverein, da sie irgendwann sehr aggressiv wurde und jeden hund angefallen hatte. Das Problem war immer schon da wurde aber immer umgangen

Csarasz  05.08.2020, 22:19
@123345678

Ich tippe bei eurem Hund stark auf langeweile und unterforderung.

Malis haben die Angewohnheit in Aggression zu verfallen wenn ihnen langweilig ist.

Sucht euch einen guten Hundetrainer.
Wenn das Problem seit längerem besteht werdet ihr es ohne hilfe nicht lösen können.

Ein Malinois ist eine Arbeitsrasse. Diese Hunde brauch eine richtige Aufgabe um glücklich zu sein. Das scheint sie bei euch nicht zu haben wenn ihr nicht mehr in den Verein geht und sie nur in den Garten darf.

Als reines Haustier eignet sich der Malinois nicht.

Man kann mit Hunden in jedem Alter und jeder Rasse noch arbeiten. Aber dafür musst du an dir arbeiten. Such dir lieber Hilfe bei einem professionellen Trainer, der zu euch passt, und arbeite langsam aber stetig mit ihr.

Je nachdem, wie selten und lange mit ihr Gassi gegangen wird, solltest du es steigern und permanent darauf achten, ob es ihr zu viel wird und es dann ggf für den Tag abbrechen.

Ich habe selber eine Hündin, die nicht ganz einfach ist, und das ist teilweise verdammt schwierig. Es kann sein, dass du zu vielen Trainern gehen musst, bis es bei einem passt und dass du viele Bücher lesen musst, bis ihr gut zurecht kommt. Allerdings wird es mit der Zeit besser werden und das Training wird sich auszahlen.

Darf ich fragen, in welchem Kreis du wohnst? Vielleicht kann ich dir einen Trainer/eine Hundeschule empfehlen


123345678 
Beitragsersteller
 05.08.2020, 22:18

In Köln

lena0306  05.08.2020, 22:26
@123345678

Schau dir mal das hundezentrum_im_mkk auf Instagramm an. Die arbeiten viel mit Hunden, die Ruhe lernen müssen und Artgenossen anpöbeln. Die haben auch Erfahrung mit Malinois. Da gibt es auch viele Seminare und Einzelstunden in anderen Städten, ua Köln

Ohje der arme Hund! Ihr schafft euch ein Arbeitstier an und geht nichtmal mit ihm spazieren?? Das nennt man Tierquälerei und zwar richtig richtig schlimme Tierquälerei und da kannst du dich auch nicht rausreden.

Ich bin dafür dass ihr den Hund in erfahrene Hände abgebt. Ihr könnt nicht mit so einem Hund umgehen.

wieso schafft man sich einen Schäferhund an (ein Hund der absoult nix für Anfänger ist) wenn man keinen Plan von Erziehung hat? Weißt du wie gefährlich das ist? Schäferhunde haben die geringste Hemmung jemanden zu beißen und schlecht erzogene Schäferhunde würden jedem Kind das Gesicht wegbeißen dass sie bedrängt. Diese Hunde sind kein Spaß. Die müssen richtig ausgelastet und erzogen werden damit das eben NICHT passiert. Und ihr macht keines davon. Nicht um sonst sind Schäferhunde die Hunde die mit Abstand am meisten beißen. Diese Hunde haben von Natur aus keine hohe toleranzschwelle. Dazu noch würden die Arbeiten bis sie umfallen. Ich will nicht sagen dass die von Grund aus gefährlich sind. Wenn man sie gescheit erzieht sind die genauso lieb wie jeder andere Hund. Aber wenn man so mit denen umgeht wie ihr das macht, dann kann das ernsthaft gefährlich werden.

natürlich Kann man mit 3 Jahren noch was ändern! Tut endlich was und geht in eine gewaltfreie hundeschule.
ich kann nicht glauben was ich hier lese.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitzerin zweier Golden Retriever

lvnx720  18.11.2023, 19:27

Ich würde dir jetzt nur zu gerne von meiner Mali-Hündin ein Bild geschweige denn Video zusenden wie diese Hunde unter anderem sein können. Ich denke es ist nicht fair JEDEN Mali bzw. Schäferhund über einen Kamm zu scheren... ;)
Und ja es KANN gefährlich werden wenn der Hund nicht (/+richtig) erzogen wurde... KANN, MUSS aber nicht es liegt auch oft in der Hand der Besitzer, an welcher Stelle sie bei dem Hund stehen (Kumpel, Spielkamerad, Bezugsperson, etc.), hört sich komisch an, aber ich wurde von dem Husky von meiner Mutter nie wirklich als Respektperson angesehen bis er knapp 3 Jahre alt wurde. Sondern immer nur als Spielkamerad, und da meine liebe Lily bringt leider auch die beste Erziehung nichts.. Du kannst beispielsweise ja auch nicht jeden leiden bzw. siehst deine Eltern, Lehrer oder was auch immer als Autoritätsperson und nicht als Kumpel oder Kamerad, genauso andersrum deine Kameraden sind so gesehen Kumpel, einfache Spiel-''Freunde'' für dich und keine Personen die dich des Besseren belehren wollen (Autoritätsperson(meistens jedenfalls)), oder? Heute ist er 5 und macht zum Beispiel diesen Blödsinn nur wenn ICH wirklich mit ihm SPIELEN will, macht es auch nicht mehr so stark (sodass Blaue Flecken entstehen - nein ganz leicht macht er das), völlig random aus dem Affekt weil er jetzt gerade Lust hat mir in Arm zu zwicken, rupfend an meinem Arm zu rütteln und versteht aber auch mittlerweile ein klares Nein, trotz keiner veränderten Erziehungsmethode (außer es natürlich zu unterbinden) :) Er ist einfach älter und reifer im Kopf geworden, und ja auch das kann man nicht bei jedem Hund sagen, dass das Alter unbedingt etwas verändern wird..
Meine Bernersennen-Rottweiler-Hündin hat bis zu ihrem letzten Tag meinen Opa (offensichtlich die Körpersprache die er von sich gegeben hat) nicht gemocht (hat ihn aber nie angegriffen, nur angeknurrt und hat den Raum verlassen).

(TRIGGERWARNUNG: Der Husky hat mich NIEMALS bösartig gebissen es war einfach in seiner Pubertäts-Monster-Phase, in der er erstmal gelernt hat, leider erst mit 8 Monaten, was alles falsch und richtig ist)

123345678 
Beitragsersteller
 06.08.2020, 15:38

Lol hab nie gesagt, dass der hund nicht ausgelastet ist...

123345678 
Beitragsersteller
 06.08.2020, 15:42
@LilyInstaGirl1

Trotzdem wird der hund täglich ausgelastet. Sei es durch such, aport oder andere aufgaben

LilyInstaGirl1  06.08.2020, 15:55
@123345678

Wenn du denkst im Garten apportieren ist genug Auslastung für einen Schäferhund, hast du keine Ahnung von Hunden