Wie seid ihr mit eurem Welpen spazieren gegangen?
Ich höre immer "Für jeden Lebensmonat 5Minuten."
Ich frage mich ehrlich wie manche Menschen das einhalten können.
Ein Welpe sollte von Anfang an andere Hunde und Menschen kennenlernen bzw. generell Reize der Welt.
Eine Bekannte von mir hatte einen Welpen (5Monate) Labrador und ging am Tag 25min verteilt mit ihm Gassi.
In diesen 25Min kann er andere Hunde gar nicht richtig kennenlernen.
Als mein Schäferhund ein Welpe war, bin ich weniger als zwei Stunden mit ihm draußen gewesen. Wir sind zu einem Wald gefahren, durch gelaufen und unten an eine Hundewiese gekommen, wo er täglich mit anderen Hunden gespielt hat. (Mein Hund ist ein ruhiger Bursche und nicht aufgedreht, weil viele meinen, das zu vieles spazieren, Hunde im Alter zu einem Flummi macht.)
Gelenke und Knochen sind schon wichtig, aber 25min klingt schon sehr wenig. Mein Hund ist nun erwachsen und hat keine Probleme. Ist mein Hund nun eine Ausnahme oder sollte man die Fünf Minuten Regel einhalten.
Der "Welpe" der Bekannten ist nun über ein Jahr alt und versteht sich sehr schlecht mit fremden Hunden, ihm fehlte der Soziale Kontakt.
7 Antworten
Die 5 Minuten Regel hatten wir bei unseren beiden Hunden auch eingehalten, allerdings lautet die ja nicht 5 Minuten pro Lebensmonat am Tag, sondern 5 Minuten pro Lebensmonat am Stück. Man kann also durchaus mehrmals am Tag mit dem Welpen für jeweils 5 Min pro Lebensmonat raus, wichtig ist nur, dass dazwischen Pausen sind und der Welpe Ruhezeiten hat. Das ist aber eh ein Richtwert und keine Regel, die akribisch mit Stoppuhr befolgt werden muss. Es kommt halt immer auch auf den Welpen individuell an.
Gerade in ganz jungem Alter, also jünger als ein halbes Jahr braucht ein Welpe in der Regel keine ausgiebigen Gassi Runden, das kommt erst mit der Zeit.
Was jedoch sehr wichtig ist, ist die Sozialisierung und da finde ich Welpengruppen in Hundeschulen ideal. Wir waren mit unseren Hunden zwischen 1 und 2 Mal die Woche in der Welpengruppe, da konnten sie mit anderen Hunden spielen, den Umgang untereinander lernen, aber es gab da auch Unterrichtseinheiten, wo dann verschiedene Alltagssituationen, wie Spaziergänger usw. geübt wurden und die Grundkommandos natürlich.
Der Vollständigkeit halber braucht man natürlich eine Hundeschule, oder einen Hundeverein, wo das vernünftig umgesetzt wird und Trainer immer ein Auge drauf haben, dass kein Mobbing unter den Hunden stattfindet, was sehr schnell passieren kann.
Die 5 Minuten Regel dient eher dazu dass man Welpen nicht überlastet. Im Endeffekt weiß jemand mit Erfahrung dies selbst einzuschätzen.
Mit 5 Monaten kann man ruhig länger draußen sein mit dem Junghund. Denn mit 5 Monaten ist ein Hund so oder so kein Welpe mehr.
Allerdings darf man gerade das, was dann viele tun, nicht tun. Und zwar meinen dem Junghund so viel Auslastung zu geben dass er Müde wird. Das ist grotten falsch. Genau damit bringt man dem Hund frühzeitig Hyperaktivität bei. Denn dies wird sich steigern. Ich würde mit einem Hund in dem Alter einfach wenn er raus möchte raus gehen und das eben dann in Maßen nutzen. Der Hund muss dann auch nicht 100 andere Hunde und Reize auf einmal kennen lernen. Ganz entspannt. Das kommt von selbst wenn man regelmäßig raus geht.
"Hallo sagen" geht bei Hunden so oder so schon lange bevor sie "Körperkontakt" hatten. Das braucht nicht lange. Und zu jedem Hund muss der Junghund so oder so nicht "hallo sagen". Auch das wird nur in Problemen enden.
(Ausnahmen bestätigen Regel)
Playdates würde ich gezielt vereinbaren und auch rechtzeitig abbrechen. Gerade bei großen Hunden steht hier das Problem mit den Gelenken halt wieder im Raum. Manchmal ist weniger einfach mehr.
Kurz gefasst: bei Welpen und nicht ausgewachsenen Junghunden einfach Bewegung in Maßen. Nicht zu viel rum springen lassen, zu "heftiges" spielen lieber unterbrechen. Euer Geldbeutel wird es euch danken, eben gerade bei großen bzw sehr großen Hunden.
LG
Die 5 Minutenregel geistert immer noch durch die Köpfe der Leute. Ursprünglich ging es da wohl Mal um monotone Bewegunf, wurde dann aber auf alles an Bewegung erweitert und hält sich extrem hartnäckig.
Habe ich mit keinem meiner Hunde drauf geachtet. Die sind aber auch viel freigelassen und ich trage meine Welpen tatsächlich auch relativ häufig, wenn ich zB dem Hunden Öffis zeige oder Plätze mit vielen Eindrücken
Ich habe ein kleinen chihuahua und muss sowieso bei anderen Hunden aufpassen weil sie einfach deutlich mehr Gewicht haben und ihn spielerisch verletzen können. Als er zu mir kam wog er 900 gramm. Wir waren vor meiner Tür auf der Wiese, da sind erstmal eindrücke genug. Außerdem war er viel zu Mini für Geschirr. Als das mit Geschirr und Leine klappte ging es zur Straße wo er auch andere Hunde kennen lernen konnte. Ich hab das mit den Besitzern vorher besprochen also gefragt ob deren Hund vorsichtig ist wegen Gewicht und wenn die sagten ja, dann konnte er auch hin. Ich hab die anderen Hunde genau im Auge und sehe wenn sie gestresst sind oder meiner nervt und dann nehme ich ihn raus, bevor das kippt. Er ist sehr sozial für ein chihuahua liebt alles und jeden und er mag richtig laufen. Heute waren wir auch 3 Stunden unterwegs. Er ist dann morgen eine schnapsleiche und hat kein bock. Ich lasse ihn entscheiden wo es lang geht weil mir das egal ist und dann bringt er mich wieder nach Hause. Die kleinen sind solche Energiebündel und im Internet wurde 30 Minuten gesagt, vermutlich weil sie ständig getragen werden. Die wollen aber wie die großen richtig laufen.
ich halte grundsätzlich nichts von diesen ganzen Regeln. Weil es einfach mittlerweile so viele Leute gibt die nicht mehr selber denken und sich stur an irgendwelche Regeln halten und überhaupt nicht mehr hinschauen was für den eigenen Hund gut ist.
Natürlich soll man einen Welpen nicht überanstrengen. Und vor allen Dingen nicht mit sturem laufen und Kilometern rennen. Und auch nicht mit stundenlangem Herumrennen mit anderen Hunden.
Aber natürlich soll er länger als 5 Minuten draussen sein. Aber er muss halt nicht Gassi gehen im herkömmlichen Sinne. er muss die Welt kennen lernen und dafür braucht er Zeit. Draußen herum schnuppern, er muss möglichst frei auf einer Wiese herumlaufen können, er muss jeden Tag etwas anderes und seine Umwelt kennen lernen.
Und wenn der Mensch ein bisschen Gehirn hat dann sieht er wenn der Hund müde wird und wenn es zu viel wird.