Kann doch nicht sein, dass es kein Medikament für den Notfall gibt?
Also,
aufgrund der Tatsache, dass meine Stute Ronda in letzter Zeit einige akute Kolikanfälle hatte, sind wir darauf aufmerksam geworden, dass wir ja garkein Kolik- Notfallmittel zum eingeben ins Maul haben.
Unser TA hat uns nach der ersten Kolik "Metapyrin" oder so da gelassen. Aber gut ist das auch nicht sagte uns ein bekannter meines Opas, der auch TA ist, es sei eigentlich zum Spritzen in die Halsvene und würde ins Maul gegeben das Gewebe beschädigen. Im Moment haben wir überhaupt kein Schmerzmittel oder etwas zum Krampf-lindern da, und da es in der Nähe kaum TAs gibt, kann es passieren dass im Notfall einfach mal keiner da ist (so wie letztes mal ).
Also fragten wir nun beim Tierarzt an, ob er uns etwas zum selber ins Maul geben verkaufen kann, für den Fall der Fälle, ich meine eigentlich muss es das doch geben?
Der Bekannte (Tierarzt) meines Opas hat also geguckt, aber er sagt das gibt es nicht!
Tja, und nun hätte ich gerne Beispiele für gute Notfall-Arznei bei akuter Kolik, die ihr auch selber nutzt und deren Namen ihr eben kennt.
Danke schonmal im Vorraus für Antworten :)
6 Antworten
Bevor du anfängst Probehalber irgendwelche Medis in das Pferd zu stopfen, solltest du erst einmal abklären was das Pferd für Koliken hat bzw. was der Auslöser dafür ist. (Krampfkolik,Gaskolik,Verstopfungskolik und Dickdarmanschoppung, Darmentzündung, Magenüberladung, Sandkolik, usw.)
Weisst du was dein Pferd für eine Kolik hat und weisst was die immer wieder kehrenden Koliken verursacht, kannst du versuchen die Ursache dafür ein zu dämmen oder komplett zu unterbinden.
Das du im Notfall nur wenige Tierärzte kontaktieren kannst, ist natürlich unglücklich. (Hast du ggf. eine Pferdeklink in der Nähe an de du dich im Notfall noch wenden kannst, dort gibt es eigentlich immer Tierärzte die Dienst haben - oftmals nehmen Tierärzte in für akute Notfälle auch mal etwas längere Fahrstrecken in kauf um zu helfen. "machen die bei mir auf der Ecke jedenfalls so".).
Solltest du absolut keinen Tierarzt zur verfügung haben und es dem Pferd wirklich schlecht gehen (würde das aber wirklich nur im absoluten Notfall machen), soll es helfen dem Pferd etwas Schnaps und kalten Kaffee zu geben oder auch alternativ Colosan-Tropfen (bekommt man in der Apotheke) um die Schmerzen etwas zu lindern.
Kolik vorbeugende Medis sind mir nicht bekannt. (Würde aber auch nicht einfach irgendwas ins Pferd schütten- Weder irgendwas homöopathisches noch medis, noch sonst irgendwelche alternativen Mittlechen.)
es gibt homöopathische Mittel die gut einsetzbar sind. Belladonna, bei heftiger Kolik mit Schweiß, berührungsempfindlichen , aufgetriebenen Bauch und Pferd tritt sich gegen den Bauch wäre ein Mittel.
Colocynthis, Nux vomica, Plumbum, Alumina, Bryonia, Magnesium phosphoricum, Lycopodium, Colchicum wären weiter Kolikmittel, kannst du nachgoogeln ob ein Mittel passt. Ansonsten kannst du einen THP zu Rate ziehen, der nach einer Anamese ein geeignetes Mittel für die häufigen Koliken findet.
Bei leichten Krampfkoliken kann ich nur Schnaps empfehlen. (Nein kein witz) Einfach einen doppelten von Einen Brötchen aufsaugen lassen und ab ins Pferd. Der Schnaps entspannt Darm in Magen. Wir sind damit bei leichten Koliken bisher immer gut gefahren.
Naja irgendwie muss man ja den Schnaps ins Pferd kriegen. ;) Manche trinken es auch so. optional auch mit einer spritze uns Maul. nur Erfahrungsgemäß ist die nicht auffindbar wenn man sie braucht.
nur schwimmt dann auch das Brötchen im Pferd rum, mein Opa macht das mit den Hühnern, dass man das bei Pferden macht habe ich noch nie gehört :)
Kommt drauf an was für Koliken Ronda hat. Bei Blähungen/Gaskoliken kann Sab Simplex helfen. Das ist zwar eig für Menschen, Hunde und Kaninchen gemacht, wirkt bei Pferden aber auch sehr gut. Nachteil: Relativ teuer und kleinere Mengen (da ja eig für Kleintiere).
Bei Koliken kann man auch mal Kümmel-Fenchel-Anis-Tee auf etwas Futter geben. Hilft auch. Aber muss das Pferd halt fressen. Oder man gibt es oral via Spritze direkt ins Maul ein.
Wie Friesennarr schon genannt hat, Nux Vomica. Das hilft auch recht gut. Ansonsten langsam führen. Vom "nicht wälzen lassen" kommt man mittlerweile sogar wieder weg. Einige TA sagen, man darf das Pferd sich wälzen lassen wenn es möchte. Nicht selten lösen sich nämlich so Verschlingungen, Verdrehungen oder einfach Stauungen wieder. Und schlimmer kann es eigentlich auch nicht werden. Unser TA meinte, wir dürfen wälzen lassen, im Idealfall hilft es, wenn nicht, dann nicht.
Schmerzmittel würde ich nicht selbst verabreichen. Das sollte der TA bestimmen und dosieren.
Colosan ist auch ein frei verkäufliches pflanzliches Mittel, das Du erstmal geben kannst. Allerdings musst Du bei allem, was Du selbst gibst, bedenken: wenn dann der Tierarzt kommt muss er genau wissen was dem Pferd schon gegenen wurde, denn ggf werden dadurch Symptome abgeschwächt, es kann Wechselwirkungen geben etc.