Jungen und Mädchen werden getrennt, wegen Muslimen?
Hallo, mein Bruder kam gerade ganz genervt nach Hause: Einige muslimische Eltern hatten sich beim Direktor der Schule beschwert, dass Jungen und Mädchen zusammen Sport machen. Der Direktor hat deshalb nun festgelegt, dass Jungs und Mädchen getrennt Sport machen müssen. Aber natürlich nicht in der gleichen Halle, da kann man ja schließlich eventuell die die Mädchen ausspannen - nein - die Jungs müssen extra mit dem Bus zu einer anderen Sporthalle fahren, danach wieder zurückfahren und dabei wieder pünktlich zur nächsten Stunde in der Schule sein.
Dementsprechend ist mein Bruder momentan total genervt und schimpft über die (Zitat!) "sche iß Muslime" . Ich würde so zwar nicht reden, doch trotzdem frage ich mich, ob diese neue Regelung wirklich hätte sein müssen.
Was meint Ihr? Kann man soviel Toleranz von uns erwarten oder geht das zu weit?
PS. Bevor hier gegenteiliges behauptet wird: Nein, nichts hier ist gelogen. Es entspricht alles der Wahrheit.
29 Antworten
Es entspricht alles der Wahrheit.
Dann macht es dir ja gewiss keine Umstände, Ross und Reiter zu nennen.
Kann man soviel Toleranz von uns erwarten oder geht das zu weit?
Ich kann da keine besondere Toleranz erkennen, die von irgendwem verlangt würde.
Ist auch nicht gerade neu, das Thema: http://religionsunterricht-hessen.de/2016/08/30/sportunterricht/?print=pdf
In jüngerer Zeit wurde sich allerdings eher für den gemeinsamen Sportunterricht ausgesprochen: https://www.hessen.de/pressearchiv/pressemitteilung/integrationsminister-joerg-uwe-hahn-und-kultusministerin-nicola-beer-diskussion-um-getrennten
Erstaunlich finde ich, dass ein Schuldirektor das mal so eben beschließt, nicht zuletzt in Anbetracht des Mangels an Sportstätten...
Ich hatten in meiner Schulzeit immer gemeinsamen Sportunterricht. Das hatte durchaus Vorteile: gegenseitige Rücksichtnahme, soziales Verhalten, respektvoller Umgang miteinander - lauter Dinge, die Kinder lernen sollten. Wenn die Kinder sich nachmittags im Schwimmbad treffen, sind sie doch auch nicht getrennt.
In der Oberstufe konnte man verschiedene Kurse wählen, z.B. Fußball/Leichtathletik oder Jazzdance. Obwohl sich bei beiden Gruppen sowohl Jungen als auch Mädchen eingetragen hatten, haben die Lehrer so ausgewählt, dass die Geschlechter getrennt wurden. Ratet mal, wer wohin kam...
Es hat mich gewundert, dass heute immer noch viele Schulen Jungen und Mädchen für den Sportunterricht trennen. Das wird aber auch ohne religiöse Gründe gemacht.
Sehr bedenklich finde ich diese Formulierung:
Kann man soviel Toleranz von uns erwarten
Wer ist denn "uns"?! Die Trennungen von "uns" und "die anderen" ist genauso künstlich wie die Trennung von Jungen und Mädchen. Dieser Satz lässt die ganze Frage nach stupider Hetze klingen.
Warst du bei den Gesprächen mit dem Direktor dabei? Vielleicht gab es einen Anlass. Wie sähe deine Argumentation denn aus, wenn einer von "uns" eines der Mädchen begrapscht hätte oder sich die Jungs nicht vom Umkleideraum der Mädchen fern gehalten haben (oder umgekehrt)? Es könnte ja einen Anlass für die Trennung gegeben haben. Dann wäre es ja recht unpassend, wenn du hier das Thema "Toleranz geht zu weit" in den Ring wirfst.
machen die Christen doch auch, dass Mädchen und Jungs getrennt Sport haben --- in sofernt: keine neue Erfindung der Muslime. Es geht ja sogar soweit dass es ganze Klöster nur mit Frauen (Nonnen) und andere nur mit Männern (Mönche) gibt.
Ich finde das äußerst unüblich, dass der Sport überhaupt gemeinsam durchgeführt wurde. War an keiner Schule so, auf der ich war. Und das ganz ohne Muslime.
Wir von der 1. bis 13. auch....ich sehe auch keinen Sinn darin koedukative Schulen zu haben und dann die Schüler wieder nach Geschlechter zu teilen....dann können wir auch gleich wieder reine Mädchen- und Jungenschulen haben.
Und wieso ist das dann "nur"? Welche pädagogische Begründung gibt es denn dafür? Körperliche Leistungsfähigkeit kanns ja nicht sein....mit dem Argument (dass man irgendwas besser kann wenn man nur unter Mädchen oder Jungen ist) kannst du auch den Physikunterricht trennen oder Chemie (da sind Mädchenschulenbesucherinnen klar im Vorteil).
„[…] Körperliche Leistungsfähigkeit kanns ja nicht sein […]“
Und warum nicht? Die Kinder sind doch heute nicht gleicher als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren.
Warum ist das wohl so, dass im Leistungssport bis heute weitgehend Geschlechtertrennung herrscht?
Nö, sagt ja auch niemand. Aber in der Schule sollen sie ja auch keinen Leistungssport betreiben, sondern die einzelnen Sportarten erst mal kennen lernen. Und das ging auch vor einigen Jahrzehnten schon zusammen (vor 30 Jahren war ich mit der Schule schon länger fertig und da gings auch koedukativ).
Dass es Sportarten gab, wo Zeiten unterschiedlich bewertet wurden - stimmt. Trotzdem gabs auch genug, wo das nicht so war.
Und das Kennenlernen erstreckt sich dann über neun bis dreizehn Schuljahre? Es war mir nicht bewusst, dass es so viele Schulsportarten gibt.
Der Bruder des Fragestellers ist 14 :-) In der Oberstufe haben wir einfach die Sport-AG gewählt, die unseren Interessen am Nächsten kam....ebenfalls Koedukativ. Da gabs dann eben nur die drei Sportarten der AG (bei mir wars Bodenturnen, Basketball, Badmington). Aber selbst in der Oberstufe geht's nicht um Leistungssport. Oder warst du auf einem Sportgymnasium?
Meine Recherche ergab übrigens, dass in Hessen eigentlich Koedukation im Sportunterricht vorgesehen ist und scheinbar in der Vergangenheit auch war. Aber ich weiß ja nicht, wann du zur Schule gegangen bist. Ich kann mich aber daran erinnern da mal bei einem Ausflug ein Sportklasse durch ein Gelände rennen gesehen zu haben (ich vermute mal altersmäßig so 16/17) und das war auch gemischt.
Bei uns gab es gänzlich unterschiedliche Inhalte im Unterricht. Die Mädels spielten immer Volleyball, gingen Schwimmen oder machten Geräteturnen. Wir hatten Fußball, Dauerlauf oder Zirkeltraining. Außerdem hieß es immer, Mädels und Jungs werden getrennt, da bei den Mädels sonst hüpfende Brüste zu sehen sind und das für Unruhe sorgt.
Weil Jungs naturgemäß auf einem anderen Leistungsniveau sporteln als Mädchen.
Und welches Bundesland? Sorry, das ich so nachbohre...ich versuche nur für mich zu sortieren, wann man wieder angefangen hat die Koedukation an der Stelle zurück zu nehmen und warum (wobei die Argumentation mit den Brüsten schon ein starkes Stück ist...wurde das ernsthaft so gesagt?).
Oberösterreich – und das mit den Brüsten wurde von unserem Klassenlehrer damals so gesagt, aber wer weiß ob das nicht halb lustig gemeint war.
Ich bin dafür, wieder Jungen- und Mädchenschulen einzurichten, damit sich die Kinder wieder auf das Wesentliche konzentrieren und nicht schon ab 12/13 "Beziehungen" haben wollen. Mit dem Genderwahnsinn wissen sie noch nicht mal mehr, ob sie Mädchen oder Junge oder sonstwas sind, weil "Körpermerkmale ja überhaupt nichts darüber aussagen". Ich glaube, es gab noch nie so viel Depression, psychische Erkrankungen und Wunsch nach Suizid wie heute. Es fehlt der Gesellschaft an grundlegender Stabilität.
Warum nicht? Wenn die Kids bis zum Schulabschluß wirklich Bildung bekommen und alles lernen, was man zum eigenständigen Leben braucht? Dass sie lernen, was es heißt, erwachsen zu sein, Verantwortung zu übernehmen. Ich denke, das wäre ein großer Fortschritt. Man braucht sich ja hier bloß mal umschauen, können nicht mal schreiben, aber wollen eine Beziehung und sind so unreif, dass sie dauernd fragen, wass man als Nächstes machen muss. Das ist doch eine Fehlentwicklung.
Dann verlegt man den Kontakt zum anderen Geschlecht halt in die Freizeit.Mittel und Wege gibt es immer.
Dann hat man eben mehr als eins. Ist ja keine Seltenheit mehr.
Wir hatten von der ersten bis zur zwölften Klasse immer gemeinsam Sport