Jean Paul Sarte. Text erklärung?
Das moderne Denken hat einen beachtlichen Fortschritt gemacht, indem es das Existierende auf die Reihe der Er- scheinungen, die es manifestieren, reduzierte. Man wollte damit eine gewisse Zahl von Dualismen überwinden, die die Philosophie in Verlegenheit gebracht hatten, und sie durch den Monismus des Phänomens ersetzen. Ist das ge- lungen?
Gewiß hat man sich an erster Stelle des Dualismus entle- digt, der im Existierenden das Innere dem Äußeren entge- gensetzt. Es gibt kein Äußeres des Existierenden mehr, wenn man darunter eine Oberflächenhaut versteht, die den Blicken die wahre Natur des Gegenstands verhüllte. Und diese wahre Natur existiert ihrerseits nicht, wenn sie die geheime Realität des Dinges sein soll, die man ahnen oder vermuten, aber nie erreichen kann, weil sie dem be- trachteten Gegenstand «innerlich» ist. Die Erscheinun- gen, die das Existierende manifestieren, sind weder inner- lich noch äußerlich: sie sind einander alle gleichwertig, sie verweisen alle auf andere Erscheinungen, und keine von ihnen ist privilegiert. Die Kraft zum Beispiel ist nicht ein metaphysischer conatus unbekannter Art, der sich hinter seinen Wirkungen (Beschleunigungen, Umleitungen usw.) versteckte: sie ist die Gesamtheit dieser Wirkungen. Ebenso hat der elektrische Strom keine geheime Kehrseite er ist nichts als die Gesamtheit der physikalisch-che- mischen Wirkungen (Elektrolysen, Glühen eines Kohle- fadens, Bewegung der Galvanometernadel usw.), die ihn manifestieren.
6 Antworten
Das moderne Denken hat einen beachtlichen Fortschritt gemacht, indem es das Existierende auf die Reihe der Er- scheinungen, die es manifestieren, reduzierte.
Wir sagen laut ihm, das wir alles nur auf seine blosse Erscheinung reduzieren, weil die Moderne laut ihm so etwas sagt: Die Erscheinungen des Existierenden bringen diese erst zum >>Vorschein<<.
Man wollte damit eine gewisse Zahl von Dualismen überwinden, die die Philosophie in Verlegenheit gebracht hatten, und sie durch den Monismus des Phänomens ersetzen. Ist das ge- lungen?
Der >>Monismus des Phänomens<< ist das meinen das alles nur Phänomen ist. Der Dualismus hingegen ist die Teilung der Welt in Phänomen und anderem z. B. die physische Realität.
Gewiß hat man sich an erster Stelle des Dualismus entle- digt, der im Existierenden das Innere dem Äußeren entge- gensetzt.
Die Welt oder die Natur ist das von uns, >>Äußere<<. Und wenn man sich diesem entledigt so ist auch der Dualismus zwischen Phänomen und "anderem" aufgehoben.
Es gibt kein Äußeres des Existierenden mehr, wenn man darunter eine Oberflächenhaut versteht, die den Blicken die wahre Natur des Gegenstands verhüllte. Und diese wahre Natur existiert ihrerseits nicht, wenn sie die geheime Realität des Dinges sein soll, die man ahnen oder vermuten, aber nie erreichen kann, weil sie dem be- trachteten Gegenstand «innerlich» ist.
Da es die Natur als solche für sich stehendes nicht gibt, so auch nicht ihr eigenständiges "Leuchten" auf uns. Denn dieses Leuchten ist der Natur innerlich, diese innrelichkeit können wir aber nichts sehen, da wir nur Phänomen sehen.
Die Erscheinun- gen, die das Existierende manifestieren, sind weder inner- lich noch äußerlich: sie sind einander alle gleichwertig, sie verweisen alle auf andere Erscheinungen, und keine von ihnen ist privilegiert.
ausserhalb von ausserhalb ist innerhalb. Das äussere hängt immer am Innerhalb ab. Etwas ist nur für sich, wenn es auch für ein anderes ist. Etwas zeigt sich immer in einem anderen, und wenn nicht dann ist diese in einer anderen Welt so das man nie davon erfahren könnte ganz Unsichtbar usw, oder anders formuliert: es existiert nicht.
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Und die anderen haben finde ich, zum teil echt komische Antworten gegeben. Ich hoffe aber das ich helfen konnte.
Satre bezieht sich hier auf Historisches, also hier ein bisschen empirisch historisches:
Kant z. B. unterscheidet zwischen dem Phänomenalen und dem nominalen (das ist das ding-an-sich), das ist auch eine art Dualismus.
Das aber ist nucht gemeint. Da das Ding-an-sich von hegel gelöst wurde.
Aber auch im Idealismus (nicht der von hegel, z. B. Fichte aber), da wurde gesagt das nur das Ich die Welt ist, und diese nicht Unabhängig vom anderen ist.
Soch vorstellungen vom Subjekte welches die Wahrheit enthält ist aber neu. Früher wollte man die Wahrheit in der Substanz finden, man dachte man hat die Wahrheit wenn man weiss aus was die Welt besteht. Erst späte mit Descarte kamm das Subjekt dazu. (Hegel kamm dann mit Subjekt als Substanz, das allerdings ist ein setzen der Welt, die Phänomenale, ist aber nicht fest)
Mittelalter: Substanz/// Neuzeit: Subjekt
Die Phänomenale ist immer bewegend, das wir immer etwas neues sehen, und wenn ich mich auf die Phänomenale beziehe so kann ich von meinem jetzigen Standpunkt behaupten das ich die Wahrheit habe.
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Und am ende meint er das wir ja sagten das dem äusserlichen etwas innerlich sei, das dies aber nur für das außerhalb gelten kann. Dinge-an-sich sind nur für uns diese.
Satre stellt hie am ersten Anfang nur historische Behauptungen auf, und bringt dann Konter zu diesen, das einzige was du aus diesem Text nehem musst (glaube ich) ist das es solch Aufteilung net gibt. Wir können die Wahrheit aber finden, nur in diesem Prozess des findens, für ihn findet sich die Wahrheit in der Geschichte.
Ich hoffe ich konnte helfen. Wenn der Philosophie part am ende doch wichtig wird so kann ich dazu nich mehr schreiben.
Der Dualismus ist wohl eine der bekanntesten Themen, die der Philosoph Hegel behandelte. Er wurde schon früh kritisiert (vor allem von Schopenhauer).
Der Dualismus besagt u.a., dass es Dinge gibt, die aus zwei Anteilen bestehen, wobei diese Anteile auch gegensätzlicher Natur sein können. So kann der Mensch sowohl "gut" als auch "böse" sein, und das kann sich auch in einer einzigen Person zeigen.
("Dr. Jekyll und Mr. Hyde" wäre ein literarisches Beispiel)
Und ich denke mal, dass sich Sartre auf diesen Dualismus bezieht.
Und nun schreibt er, dass man sich zumindest in der Physik ein Stück weit von diesem Dualismus verabschiedet hat (und auch von der Metaphysik verabschiedet hat). Der Strom hat also keine zweite "metaphysische" Seite, er ist nur die Summe aller seiner Erscheinungen (und die zählt Sartre ja exemplarisch auf). Da ist also nichts "Geheimnisvolles" dran.
Dennoch hat der Dualismus meiner Ansicht nach immer noch einen Platz in der Physik (oder auch in anderen Bereichen). Der "Welle-Teilchen-Dualismus" ist immer noch aktuell, denn ein Photon kann sowohl als Welle (-> Interferenz) als auch als Teilchen (-> lichtelektrischer Effekt) aufgefasst werden, je nach Bedingungen.
Das Gegenkonzept zum Dualismus ist der Monismus. Thomas Hobbes war Anhänger des "materialistischen Monismus", was zu den Beispielen Strom und Kraft in der Interpretation von Sartre passt.
Der bekannteste Dualismus überhaupt, auf den bis heute gläubige Menschen hereinfallen, ist „Körper und Seele”, also die Vorstellung, dass ein Mensch erst zum Menschen wird, wenn ein „Gott” ihm eine Seele „einhaucht”. Da stellt sich dann natürlich völlig logisch die Frage, wo genau und was genau diese „Seele” ist und was mit ihr nach dem Tod geschieht. Ganz alberne Menschen haben sogar ernsthaft versucht, zu „erforschen”, wieviel die „Seele” wiegt.
Rationaleres Denken gebildeter Menschen erkennt, dass es keine Seele gibt.
Eine vergleichbar dualistische Denkweise findet man bei kleinen Kindern, die z. B. Erscheinungen in der Natur nach ihrem Nutzen bewerten. Wolken sind dann in ihren Augen „für den Regen”.
also leugnest du die Qualia (sg. das Quale) ? lässt sich für dich erforschen wie Dinge sich anfühlen nur anhand von wissenschaftliche Untersuchungen ?
Subjektive Wahrnehmung hat nichts mit wissenschaftlichem Erforschen objektiver Eigenschaften zu tun. Insofern ergibt deine Frage keinerlei Sinn.
Aber um Dinge wirklich zu erkennen braucht man doch beides oder nicht ?
Wissenschaft ist nicht ewig festgelegt. Und hat in der Philosophie nichts zu suchen, sofern beide Bereiche sich nicht ständig (Und einander) hinterfragen. Du deklarierst deine Auffassung zur Wahrheit, letztlich ist es aber auch bloß ein Gedanke. Selbst, wenn ihn schon viele vor und mit dir gedacht haben. Für mich ist die Seele die eigentliche Substanz von allem, auf die sich alles andere gründet. Frei von Dogmen und doch - in sämtlicher, erzwungener Weisheit - standhaft unergründlich. Und unbeirrbar.
Wissenschaft ist nicht ewig festgelegt.
Eine völlig wert- und inhaltslose Aussage. Verrmutlich meinst du damit, dass Erkenntnisse oft nicht endgültig sind. Aber das bedeutet deswegen nicht, dass die bisherigen Erkenntnisse völlig falsch sind und durch komplett andere ersetzt werden. Sie werden nur ergänzt, verfeinert und damit besser.
Und hat in der Philosophie nichts zu suchen
Und Philosophie hat mit der Realität herzlich wenig zu tun, sondern nur damit, wie Menschen mit der Realität klarkommen.
Für mich ist die Seele die eigentliche Substanz von allem, auf die sich alles andere gründet.
Und wieder nur philosophisches, irrationales Geschwätz, das sich umso schöner anhört, je mehr Worte man verwendet, um es zu formulieren. Völlig wertlos.
Ich brauche keine solche Philosophie, um mich an die Schönheit eines Abends mit Sonnenuntergang vor nun ca. 45 Jahren zu erinnern, den ich damals so schön fand, dass ich mir bewusst vornahm, mich daran immer zu erinnern.
Philosophie hinterfragt das Konzept der Realität. Letztlich ist deine Auffassung der hiesigen Realität auch bloß ein Konzept, um deine Sinneseindrücke, Erlebnisse, etc. zu verarbeiten. Selbst, wenn sie sehr rational daher kommt. Und die 'Wissenschaft' vom Denken ist sicher vieles, aber doch nicht wertlos.
Das Konzept funktioniert. Nur weil ich weiß, dass zwischen Atomen bzw. deren Elemntarteilchen fast nur leerer Raum ist, kann ich trotzdem nicht durch eine Wand laufen, auch wenn ich es manchmal gerne täte.
Akzeptiere einfach, dass Philosophie deiner Art für mich völlig wertlos ist. Was willst du tun? Mich verfluchen? Geister beschwören? Zu Gott beten?
Du solltest schon längst begriffen haben, dass meine Meinung und mein Wissen unvereinbar ist mit deiner Philosophie. Dir mag sie ja helfen, mit der Realität besser klarzukommen. Ich brauche sie nicht. E.O.D.
'Akzeptiere einfach, dass Philosophie deiner Art für mich völlig wertlos ist. Was willst du tun? Mich verfluchen? Geister beschwören? Zu Gott beten?'
Unterstellung über Unterstellung. Trotz unterschiedlicher Ansicht war ich bis gerade eben in einem Diskurs. Seltsam, dass dir die Höflichkeit bei unterschiedlicher Ansicht so schnell abhanden kommt. Mir persönlich ist sogar eine gänzlich gegensätzliche Meinung viel wert. Denn bloß im Korrektiv kann Ergänzung stattfinden. Schade, dass DU eine Wertigkeit wohl erst dann als solche empfindest, wenn sie deinem Meinungspfeil folgt. Gehab' dich wohl und einen schönen Abend noch.
Unterstellung über Unterstellung.
Da ich gerade über meine EIGENEN Ansichten schrieb, kann ich niemandem etwas unterstellen, also schreibe vernünftig oder lass es ganz! Ich habe dich aufgefordert, meine Meinung zu akzeptieren. Das ist keine Unterstellung.
Unter Höflichkeit verstehe ich etwas anderes, als MIR Unterstellunngen zu unterstellen.
Ich verstehe es so: Sobald man einer Sache eine feste Form verpasst, hat man den unverhüllten Blick darauf bereits eingebüßt. Denn alles, was wir in eine Schublade stecken - sei es lebendig oder bloß eine nutzbare Sache - verbleibt auch dort und kerkert sich selbst ein. Unfähig, der Schublade zu entwachsen. Und damit stagniert der Betrachter. In seiner Betrachtungsweise.
Da du offenbar Denkanstöße magst:
Mein erste Meister sagte mal etwas, bei dem mir damals ein ganz großes Licht aufging. Es ging zuvor darum, dass ja viele Menschen nicht in Harmonie mit sich sind, sondern sehr verspannt und wie wichtig es ist, ein entspannter Mensch zu werden.
Er sagte: "Ein verspannter Mensch ist ein entspannter Mensch, der sich verspannt".
Die Aussage mag banal sein, aber bei mir hat sie einen ganzen Lampenladen gezündet.
Sartre behandelt den Dualismus. Dieser Lehrer löste ihn auf - wenn auch natürlich in diesem Fall nur auf einen konkreten Aspekt bezogen.
Ich finde es immer immernoch kompliziert :/ also ich weiß was Dualismus und Monismus ist aber verstehe nicht was sartre mit diesem Text sagen will ! :(