Italien nennt geplantes Verbrenner-Verbot absurd und ordert bereits für nächstes Jahr eine Prüfung an. Was sagt ihr dazu?

7 Antworten

Nichtmineralisch betriebene Verbrenner sind eine Klimaschutz-Alternative zur Elektromobilität und nicht nur eine Technologie, sondern enorm viele, weil vielerlei nichtmineralische Kraftstoffe möglich sind, vom Solarthermie-Kraftstoff von Synhelion bis hin zu Biokraftstoffen aus maritimer Biomasse. Klimaschutz braucht Redundanz. Es ist eine sehr schlechte Idee fast alle Klimaschutztechnologien zu verbieten, bis auf eine einzige Ausnahme. Es wird zu dem Thema viel Unsinn verbreitet, Beispiele:

  1.  Verbrenner sind klimaschädlich, weil sie ja restlos alle mit Benzin oder Diesel betrieben werden. - Falsch, nichtmineralische Kraftstoffe vermeiden fast alle CO2-Zufuhr in die Atmosphäre, weil bei der Erzeugung der Atmosphäre CO2 entzogen wird. Es gibt einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf. Bei einem Strommix, worin Kraftwerke teilweise noch mineralisch betrieben werden, ist die Elektromobilität auch nicht komplett klimaneutral.
  2.  Das CO2, das bei einem nichtmineralisch betriebenen Verbrenner aus dem Auspuff kommt, ist das CO2, das der Atmosphäre hinzugefügt wird. - Falsch, bei nichtmineralischen Kraftstoffen muss man mit bilanzieren, dass bei der Entstehung der Atmosphäre CO2 entzogen wird, und zwar im Gegensatz zu mineralischen JETZT und nicht vor vielen Millionen Jahren.
  3.  Biokraftstoffe sind klimaschädlich, weil die Energiepflanzen zum Schaden des Klimas auf zuvor gerodeten Vegetationsflächen eigens angebaut werden. Essen gehört auf den Teller und nicht in den Tank! - Falsch. Das trifft nur auf Biokraftstoffe der Ersten Generation zu. Die der Zweiten Generation werden aus Biomasse erzeugt, die sowieso anfällt: Gülle, Klärschlamm, Biomüll, Reststoffe, Stroh, gebrauchtes Speiseöl, sterilisierte Schlachtabfälle.
  4.  Biokraftstoffe der Zweiten Generation sind doch gar nicht in ausreichenden Mengen verfügbar, um damit den gesamten Straßenverkehr zu betreiben, um also Elektromobilität zu ersetzen. - Blödsinn, das hat doch auch niemand behauptet. Sie sollen die Elektromobilität nicht ersetzen, sondern ergänzen.
  5.  Nichtmineralische Kraftstoffe sind alles E-Fuels, es existieren überhaupt keine anderen als E-Fuels. - Falsch. Den Gegenbeweis, HVO100, gibt es an immer mehr Tankstellen.
  6.  E-Fuels haben im Vergleich zur Elektromobilität einen grottenschlechten Wirkungsgrad und sind eine gigantische Energieverschwendung. - Blödsinn, denn wenn man sie nicht nahe bei der Zivilisation erzeugt, wo sie gebraucht werden, sondern da, wo Windenergie, Sonnenenergie und Geothermie im Überfluss vorhanden sind, dann spielt das keine Rolle. Man kann sowieso nicht aus entfernten Weltregionen erneuerbare Energien über Hochspannungsleitungen herbei transportieren, man muss daraus Methanol oder Ammoniak herstellen um es z.B. von Punta Arenas (Chile) nach Europa zu verschiffen. Auf Island gibt es Geothermie in Hülle und Fülle um Methanol zu erzeugen.
  7.  Biokraftstoffe der Zweiten Generation sind eine Mogelpackung, in Wirklichkeit schummeln die Chinesen da Palmöl hinein. - Darüber freut sich Steffi Lemke natürlich riesig, es verschafft ihr einen Vorwand um auch gegen nachhaltige Biokraftstoffe vorzugehen, und sie denkt gar nicht daran, etwas gegen diesen Betrug zu unternehmen.

 

Das sollte jedes Land überprüfen. Wohin der grüne Zwang in Deutschland führt, kann jeder sehen: gegen die Wand.

Beim Militär gibt es den sogenannten Führungsvorgang. Das ist ein Kreislauf, in dem die Inputs auf Vor- und Nachteile bewertet werden, und das, was man eigentlich erreichen will. Am Ende des Kreises steht der Entschluss.

Damit ist der Führungsvorgang aber nicht beendet, sondern fängt von neuem an, weil sich Ausgangsparameter verändert haben können, die dann zu einem abweichenden Entschluss führen können. Und dann wieder und wieder.

Die Bundesregierung, und da vor allem die Grünen, ist durch ihre Arroganz, den einzig gangbaren Weg gefunden zu haben, nicht bereit, ein zweites Mal in den Führungsvorgang einzusteigen.

Lieber negiert man geänderte Parameter, und macht weiter wie bisher.

Bis dann die Götterdämmerung beginnt, und die Verantwortlichen aus der Regierung fliegen.

War doch von anfang an klar, das das verbrenner Verbot so schnell nicht umzusetzen ist. Du musst dir doch nur mal überlegen, wie viele Millionen Autos auf der Straße rum fahren. Wie willst du die den alle mit Strom versorgen. Zudem komm, das nicht jeder die Zeit hat ewig an der Ladestation zu stehen. Außerdem wird alles immer teurer und da muss man halt sparen. Das passiert dann halt beim Auto. Es ist eben so, das Elektro Autos teurer sind als verbrenner.

Nun, sieht man sich an, welche Länder mit ihren Bürgen die größten Probleme mit dem Umstieg haben oder, anders ausgedrückt, die größten Bremser aktuell sind, dann wundert solch eine Aussage nicht und auch die Diskussion hier ist nicht überraschend in vielen Punkten.

Schlusslicht bei dem Wechsel auf die Elektromobilität sind Deutschland und Italien im internationalen Vergleich.

Das ist ja gerade der Irrsinn in der europäischen Industriepolitik. Anstatt mit einem geschlossenen Konzept gegen chinesische Importe vorgehen zu können, lässt man sich auseinander dividieren. Es gibt zwar den "Green Deal", aber mehr auf dem Papier als in der Praxis.

Und das dümmste, was man seitens der Politik machen kann, ist die Industrie im Unklaren zu lassen, welche Strategie denn nun verfolgt wird. Unsicherheit ist Gift für die Wirtschaft. Das kann man zur Zeit sehr schön an der europäischen Autoindustrie ablesen.