Verbrenner-Verbot wird in zwei Jahren gekippt. Was sagt ihr dazu?

4 Antworten

Das sollte man weder hoffen noch ist es wahrscheinlich.

Die einzigen denen die Gebetsmühlenartige wiederholung solcher Stammtischparolen nützen sind die Automobilkonzerne und die Öl Lobby. (selbst bei den Autokonzernen bin ich mir da nicht so sicher).

Immerhin schaffen es ja diejenigen, die solche Parolen immer wieder streuen, weniger intelligente Menschen dahingehend zu beeinflussen, dass sie sich ernsthaft überlegen ob nicht ein Neuwagen mit Verbrennungsmotor doch noch eine Alternative zum E-Auto sein könnte.

Jeder Kunde der jetzt statt eines E-Autos einen neuen Verbrenner kauft, hilft den Autokonzernen ihr längst abgeschriebenes Alteisen nochmal zu vergolden. Sie können sich mit diesem Geld bildlich gesprochen die Taschen füllen. Das höhere Risiko dass das Auto schnell an Wert verliert, trägt der Verbraucher, der sich hat an der Nase herumführen lassen.

Das noch gefährlichere daran wäre, wenn Die Autohersteller sich auf ihren Verbrenner Verkäufen ausruhen würden. Das hätte nämlich zur Folge, dass sie gegenüber der ausländischen Konkurrenz den Anschluss verlieren könnte.

Insofern wären sogar noch weit über das Verbot von Neuzulassungen hinausgehende Maßnahmen der Politik wünschenswert um sowohl die Verbraucher als auch die Wirtschaft zu schützen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

Panamacity3  22.03.2024, 19:14

"Die einzigen denen die Gebetsmühlenartige wiederholung solcher Stammtischparolen nützen sind die Automobilkonzerne und die Öl Lobby."

Selbst bei der EU denkt man über ein Aus des Verbrennervebots nach.

Zudem stürzen die E-Auto-Verkäufe ins Bodenlose.

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mloeffler  22.03.2024, 21:25
@Panamacity3

Naja, zumindest in Deutschland gibt sich die Poliklinik ja auch alle Mühe das Problem dadurch lösen die Autoundustrie zu Tode zu subventionieren. … Villeicht klappt das ja genauso gut wie damals bei der Solarbranche.

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Verbrennungsmotoren zu verbieten halte ich nicht für die richtige Lösung, obschon elektrische Antriebe technologisch die bessere Alternative sind. Allerdings ist es richtig, fossile Treibstoffe für Verbrennermotoren zu begrenzen.

Bei der EU ist das ist jetzt alles im Fluss. Man muss abwarten, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Elektrofahrzeuge im Schnitt nicht klimaneutral fahren, weil man den CO2-Ausstoß der Krafwerke mit berüchtigen muss, und dass Verbrenner mit Biokraftstoffen (90 % CO2-Einsparung) und Bio-CNG (95 % CO2-Einsparung) deswegen klimaschonender fahren als die überwiegend am Netz geladenen Elektrofahrzeuge.


Avicenna89  25.03.2024, 09:48

Grundsätzlich wäre das mit dem Biokraftstoffen (zu denen ja Bio-CNG auch gehört) im Vergleich zu einem Strommix, der aktuell nur zu 50 % aus regnerativen gedeckt wird korrekt. Ziel ist es jedoch, dass der Strom bis 2030 zu 100 Prozent CO2-neutral erzeugt wird.

Wir müssen uns aber damit abfinden, dass Biokraftstoffe aus Pflanzen hergestellt werden. Insbesondere Palmöl ist da ein wichtiger Lieferant. Und wie Palmöl angebaut wird, darüber muss man vermutlich nicht diskutieren. Bio-CNG ist eine Option, die man lokal in Biogasanlagen herstellen könnte (Biogasanlagen, die Strom erzeugen, tun das ja auch durch umgebaute Ottomotoren). Allerdings muss man hier genau hinschauen: Was wird in einer Biogasanlage vergoren? Man könnte Mist aus der Viehhaltung nehmen, Pflanzenreste, die nicht als Lebensmittel verwendet werden können, Lebensmittelabfälle (Gastronomie,...). Problematisch wird es, wenn man Felder extra für Biogasanlagen bestellt, auf denen man stattdessen Lebensmittel anbauen könnte.

Nicht falsch verstehen: Ich bin ja umfassend informiert und weiß auch, was für Umweltschäden durch Batterien, Stromerzeugung, aber natürlich auch durch Mineralöl entstehen. Aber das muss alles eben sauber gegeneinander aufgewogen werden und die Marktwirtschaft benötigt dringend Instrumente, diese Umweltschäden weltweit an den Märkten transparent zu machen, damit die Konsumenten die richtigen Entscheidungen treffen können.

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hamberlona  25.03.2024, 11:45
@Avicenna89

Man unterscheidet:

Bioenergie der Ersten Generation aus angebauten Lebensmittel- und Futterpflanzen, wozu auch Palmöl gehört - schädlich und nicht gemeint, wenn es um die Zukunft geht.

Bioenergie der Zweiten Generation aus Gülle, Klärschlamm, Biomüll, Agrar-Reststoffen (z.B. Stroh), gebrauchtem Speiseöl, Tierfett, sterilisierten Schlachtabfällen usw. - nur diese ist gemeint, wenn von der Zukunft die Rede ist. Auch HVO100 gehört dazu. Die begrenzte Verfügbarkeit rechtfertigt nicht, komplett drauf zu verzichten.

Bioenergie der Dritten Generation aus maritimen Rohstoffen und aus in Tanks erzeugten Algen - da steckt noch viel Entwicklungspotenzial drin. Könnte man exzessive Blau- und Braunalgen energiesparend ernten, könnte man die Reparatur von Umweltschäden mit der Energiegewinnung kombinieren.

 

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Avicenna89  25.03.2024, 12:20
@hamberlona

Das kann ich grundsätzlich so bestätigen und so kann das auch auf Wikipedia zu "Biokraftstoff" nachgelesen werden.

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Ursusmaritimus  22.03.2024, 15:56
Elektrofahrzeuge im Schnitt nicht klimaneutral fahren,

Klar das macht dein Verbrenner auch nicht, aber mit deutlich mehr Abgasen und CO²

Biokraftstoffen (90 % CO2-Einsparung) und Bio-CNG (95 % CO2-Einsparung) deswegen klimaschonender fahren als die überwiegend am Netz geladenen Elektrofahrzeuge.

Wo hast du denn diesen Grotten Sch..ss her? Zum einen gibt es überhaupt nicht genug Feldfläche für Komplettversorgung mit Biokraftstoffen (Darum wurde auch E20 nicht eingeführt) und bei E-Fuels benötigst du deutlich mehr Energie zzur Produktion als du im Sprit zur Verbrenung hast. Das sind nur Nischenlösungen für einzelne Bereiche (Motorsport/Flugzeuge etc.) aber nie für die Masse....

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hamberlona  22.03.2024, 19:07
@Ursusmaritimus

Für Biokraftstoffe der Zweiten Generation, beispielsweise HVO100, braucht man ÜBERHAUPT keine eigene Feldfläche. Die werde aus Abfällen und Reststoffen hergestellt. Gülle, Klärschlamm, Biomüll, Gebrauchte Speisefette, Agrar-Reststoffe u.v.a. lt ICCT könnten alle Bio-Abfälle der EU 16% des Straßenverkehrs der EU decken, so war der Stand 2019. Siehe auch:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/warum-das-erdgasauto-besser-ist-als-das-e-auto-a-00000000-0002-0001-0000-000163155875?context=issue

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Ursusmaritimus  23.03.2024, 03:59
@hamberlona
könnten alle Bio-Abfälle der EU 16% des Straßenverkehrs der EU decken

Dir ist aber schon klar was dieser Satz bedeutet?

Alle Bio Abfälle, also auch alle Restbestände der Landwirtschaft wie Stroh, Fäkalien, Trester usw. sowie auch alle Bio Haushaltsabfälle und damit auch die Reststoffe die jetzt schon die Biogasanlagen befeuern und das Gas in das Netzsystem einspeisen.

Wenn du diesen Anteil und das real nicht verwertbare (niedrigenergetisches Stroh) abziehst, was bleibt dann noch an Potential? 5% vielleicht und auch das muss noch energetisch aufwendig verarbeitet werden.

Es ist eine großtechnisch mögliche Variante synthetische Treibstoffe zu gewinnen, aber nicht im notwendigen Maße für alle Fahrzeuge. Es bleibt also ein Nischenprodukt.

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Es gibt kein verbrenner Verbot, hat es nie gegeben.

Falls du damit das Verbot von Neuwagenzulassung ab 2035 meinst, ich habe keine Informationen das dieses Vorhaben in 2 Jahren gekippt wird, wie kommst du darauf ?