Ist zeitreisen möglich?

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Zeitreisen sind nicht möglich, obwohl der Rest der Welt daran glaubt, anstatt es besser zu wissen, dass man im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie so etwas könnte. Doch wurde dieses neuerdings konkret widerlegt, denn wie bekannt ist, beruht die Einsteinsche Hypothese von der Zeitdehnung (Zeitdilatation) allein auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.

Und genau das ist der Knackpunkt der haltlosen Zeit-Phantasien.

Denn es ist eben so, dass sich mit der Zeit ausnahmslos alle Dinge bewegen, das ist nämlich die Grundbedingung für das raumzeitliche Vorstellungsmodell und daher wird die Erde sich weiterhin um die Sonne drehen, wenn die Zeit vergeht.

Wenn du aber in der Zeit reist und um 12 Uhr mittags einen Monat vor oder zurück in der Zeit springst, dann befindet sich die Erde sicherlich an einem anderen Punkt auf seiner Bahn um die Sonne. Wenn du das anders betrachtest, dann hast du dich faktisch mit Überlichtgeschwindigkeit von einem Ort zu einem anderen bewegt.

Und das macht die These von der Raumzeit unhaltbar.      


SlowPhil  27.12.2024, 02:35

Es gibt nicht eine "These von der Raumzeit". Es gibt die Raumzeit, die Domäne der Ereignisse.

Schließlich hat jedes Ereignis ein Wo (3 Koordinaten in einem von einer Uhr U aus definierten Koordinatensystem Σ) und ein Wann (1 Koordinate, nämlich die von U aus ermittelte Zeit).

Das wäre selbst dann so, wenn es, wie von NEWTON angenommen, eine absolute Zeit und sogar einen absoluten Raum gäbe.

Und den gibt es eigentlich nicht einmal in der NEWTONschen Mechanik (NM), da schon sie GALILEIs Relativitätsprinzip (RP) kennt. Und danach können wir statt Σ auch ein von einer relativ zu U mit konstanter Geschwindigkeit v› bewegten Uhr U' aus definiertes Koordinatensystem Σ' als Bezugssystem wählen, und in dem bewegt sich U mit −v› (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung).

Zwei Ereignisse, die in Σ im zeitlichen Abstand Δt an einem Ort stattfinden, finden in Σ' im räumlichen Abstand Δs = v∙Δt' statt (Δt' ist der von U' aus ermittelte zeitliche Abstand zwischen den Ereignissen), und umgekehrt. Die Gleichortigkeit zweier nacheinander stattfindender Ereignisse hängt also von der Wahl des Bezugssystems ab.

Physikraxi  27.12.2024, 20:23
@SlowPhil

Wunderschön, wie du versuchst, die Raumzeit als bewiesene Theorie darzustellen, aber dennoch wurde bisher kein Beweis erbracht, dass sich die Zeit verändert, sondern alles, was bisher gemessen wurde, sind räumliche Strecken, die einer zeitlichen Strecke gleichgestellt wurden, und zwar der Planck-Zeit. 

SlowPhil  28.12.2024, 11:09
@Physikraxi

Raumzeit ist keine Theorie, sondern ein Konzept. Und das ist nicht einmal am die – vielfach bestätigte – Gültigkeit der Relativitätstheorie gebunden. Selbst, wenn es nicht nur absolute Zeit, sondern sogar absoluten Raum gäbe, könnte man sie immer noch zur Raumzeit zufammenfassen, d.h. den Zeitpunkt eines Ereignisses als eine von 4 Koordinaten behandeln.

... alles, was bisher gemessen wurde, sind räumliche Strecken, die einer zeitlichen Strecke gleichgestellt wurden, ...

Nö. Es ist oft umgekehrt: Bei der Entfernungsmessung via Laser wird eine räumliche Strecke aus einer gemessenen Zeitspanne berechnet. So hat man herausgefunden, wie schnell sich der Mond im Laufe der Zeit von der Erde entfernt.

... und zwar der Planck-Zeit.

Definitiv nicht. Messungen von Zeitspannen und Strecken finden gänzlich unabhängig von der PLANCK- Skala statt.

Die PLANCK- Zeit ist in der Tat aus einer räumlichen Strecke berechnet, nämlich der PLANCKschen Länge, einer Abmessung, unterhalb derer man nichts Sinnvolles mehr messen kann, weil man sehr viel Energie auf einer Strecke konzentrieren müsste, der ihrem eigenen SCHWARZSCHILD- Radius entspräche.

Praktisch sind wir der PLANCK- Skala nicht einmal nahe gekommen. Nicht einmal die Natur kriegt das hin: Supermassive Schwarze Löcher beschleunigen Protonen auf bis zu ca. 10²⁰eV, und die PLANCK- Energie ist noch 100 Millionen mal höher.

Physikraxi  28.12.2024, 17:18
@SlowPhil

Es ist nicht wirklich von Relevanz, ob die Raumzeit ein Konzept oder eine Theorie ist, es ist und bleibt eine Annahme, dass die Zeit sich dehnen könne. Da sich aber jede elegante mathematische Akrobatik auf diese Annahme stützt, ist jedes mathematische Resultat genauso hypothetisch.

Somit steht aber dennoch außer Frage, dass die tatsächlich feststellbaren Phänomene korrekt sind. Aber jene Fakten können auch als räumliches Vorstellungsmodell (Konzept) zweifelsfrei die bekannten Phänomene erklären, wobei das Konzept der Raumzeit viele Widersprüchlichkeiten aufweist.   

Nö. Es ist oft umgekehrt: Bei der Entfernungsmessung via Laser wird eine räumliche Strecke aus einer gemessenen Zeitspanne berechnet.

Ich halte es mit Verlaub für besonders naiv, wenn man glaubt, eine Lasermessung erfasst zeitliche Strecken, denn es gibt nur räumliche Abstände, die physikalisch gleichzeitig gegenwärtig sein können. Wären es wirklich zeitliche Abstände, dann ist mindestens einer der beiden Zeitpunkte nicht mehr gegenwärtig, um als Quantität real zu wirken.  

Eine Zeit-Spanne ist aber dasselbe wie die Zeit-Dauer und somit hat diese zeitliche Größe räumliche Eigenschaften, die jeglicher kausalen Erklärung entbehren.

SlowPhil  28.12.2024, 19:43
@Physikraxi
... es ist und bleibt eine Annahme, dass die Zeit sich dehnen könne.

Von der das Konzept der Raumzeit nicht abhängt. Im Übrigen, wenn Du mit "Dehnung der Zeit" meinst, dass die von einer Bezugs-Uhr U aus ermittelte Zeitspanne Δt = t₂ − t₁ zwischen zwei bestimmten Ereignissen Ě₁ und Ě₂ ggf. eine andere (nämlich längere) ist als die von einer "lokalen" Uhr Ώ direkt gemessene Zeitspanne Δτ = τ₂ − τ₁, darauf gibt es längst Hinweise.

Aber jene Fakten können auch als räumliches Vorstellungsmodell ... zweifelsfrei die bekannten Phänomene erklären, ...

Eine verlängerte Halbwertzzeit? Die Messung größerer bzw. kleinerer Frequenzen als man z.B. nach dem Äthermodell erwarten würde? Bin gespannt auf die Erläuterung.

.... wobei das Konzept der Raumzeit viele Widersprüche aufweist.

Nenn mir EINEN.

Physikraxi  28.12.2024, 23:38
@SlowPhil

Ich denke, den Widerspruch kennst du zur Genüge. Denn zum Beispiel:

Eine räumliche Quantität besteht zweifelsfrei ausschließlich nur zwischen zwei gleichzeitig anwesenden Punkten. Jedoch stellt sich schon bei der Messung des 1. Punkts die Frage, wo sich der 2. Punkt befindet, der dem Messwert die Quantität verleiht mit der du rechnest. Es kann nämlich nicht derselbe Punkt sein, weil sich sonst kein Abstand bildet.

Tatsache aber ist, dass jener 2. Punkt immer senkrecht zur Bewegungsrichtung in der Tiefe einer zusätzlich existenten vierten räumlichen Dimension liegt und sich als Intensität des Gewichts offenbart, das sich mit dem umgekehrt proportionalen Quadrat der Entfernung aus der Tiefe der 4.Dimension heraus zu unserem 3D-Koordinatenursprung kennzeichnet.

Jener quantitative Abstand ist somit als Wirkung bestimmbar und immer gleichzeitig räumlich gegenwärtig, wogegen von einem zeitlichen Abstand der vergangene Punkt nicht mehr gegenwärtig ist, um zu wirken.

Ich weiß, dass ich dich damit überfordere, und daher erwarte ich auch nicht, dass du das verstehst, geschweige denn meine Feststellung sachlich widerlegen kannst.

 

Hi,

vorab muss man sagen, dass jede Technologie für effektive Zeitreisen derzeitig unmöglich/unbezahlbar wären.

Für Zeitreisen in die Zukunft kann man sich die Einsteinsche Relativitätstheorie ansehen. Wenn wir einen Ring um die Erde, oder den Mond bauen würden, in diesem Objekte beschleunigen in denen Menschen sein können, und dieser Ring mit Solarenergie betrieben wird, und man nun den Menschen durch die elektrischen Beschleuniger auf bspw. 0,98%der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, so würde die Zeit für den Menschen im Ring kaum bis gar nicht vergehen. Da von außen aber langfristig viel Energie reingesteckt wirkt erscheint es als irrsinnig. Der Ring müsste einmal um den ganzen Mond gehen, da wenn die Krümmung zu groß wäre, würde der Mensch auf Grund seiner Trägheit aus dem Ring von der Erde weggeschossen werden. Der Ring bestände wahrscheinlich auch nur aus Kupfer und Supraleitern, die dann den Block mit dem Menschen in die Schwebe halten. Man bräuchte zusätzlich Solarkollektoren die eine unvorstellbar große Menge Licht bündeln und eine Basis die effizient das gebündelte Licht in Strom umwandelt.

In die Vergangenheit zu reisen ist deutlich schwieriger. Mit der Zeit nimmt automatisch die Entropie zu und sie kann auch nicht vernichtet werden, so die Erhaltungssätze der Thermodynamik. Jedoch kann man Entropie verlagern. So sortiert der Mensch die Entropie auf der Erde. Da die Vergangenheit prinzipiell aus ganz vielen einzelnen vergangenen Gegenwarten besteht, kann man einen Zustand "aussuchen", dieser muss aber in dem Sinne ausgesucht sein, dass jedes Teilchen beispielsweise der Erde gescannt wurde. Dies kann man ermöglichen, in dem man einen Ort bestimmt, so dass Ort und Energie in gleicher Maßen scharf sind im Bezug zur Heisenbergschen Unschärferelation. Aus den Gegebenheiten kann man nun die Umwelt mit einem Quantencomputer simulieren lassen. Durch grobe Vorgaben kann man die Realität anpassen, so dass man irgendwann einen Zeitpunkt gescannt hat. Nun müsste man irgendwann den Planeten entfernen mit sehr viel Energie, oder man schiebt einfach einer Art Sonnensegel vor dem Planeten, um diesen so tief wie möglich herunterzukühlen. Dann werden alle Teilchen versetzt und die Entropie wird beim ganzen Vorgang verlagert. Die Energie kommt aus der Sonne, dadurch hat diese mehr Entropie und unsere Erde hat die Ausgangsentropie. Durch das Entfernen des Sonnenschildes erwärmt sich die Erde wieder und man kann während dessen noch Anpassungen vornehmen . Das Problem ist, dass die Zeit nur lokal verändert wirkt, und anderweitig lässt sich die Zeit nicht "zurückdrehen".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zeitreisen gibt es nur in die Zukunft, mit der Geschwindigkeit von einem Tag pro Tag. Genauer gesagt, ist der Betrag der Geschwindigkeit aller Objekte durch die Raumzeit immer Lichtgeschwindigkeit, und ruhende Objekte haben diese Geschwindigkeit nur in Richtung der ct-normierten Zeitachse.

Würde Zeitreisen in die Vergangenheit irgendwann möglich, dann hätte schon Jesus seine 5000 Mahlzeiten bei Burger King besorgt, und die Römer hätten mit M16 gekämpft statt mit Schwertern. Und dann ist da noch das Großvater-Paradoxon, mit dem die Zeitreisenden ihre eigene Geburt verhindern würden.

Theoretisch nur in die Zukunft, praktisch beides nicht

Einfrieren oder sonstwie in Stasis versetzen. In die Zukunft reisen ist einfach


syciallia  23.12.2024, 11:34

Ich glaub nicht, dass einfrieren als Zeitreisen zählt

fragobertfruck  23.12.2024, 11:48
@syciallia

Es ist aber eine Zeitreise. Wenn du auf 0 Grad Kelvin runtergekühlt bist vergeht für dich keine Zeit in dem Sinne

Kelec  23.12.2024, 12:32
@fragobertfruck

0K ist nicht erreichbar.

Einfrieren zählt in dem Sinne nicht dazu weil eine Zeitreise eben eine Reise durch die Zeit ist.

Das bedeutet der Zeitablauf eines Zeitreisenden unterscheidet sich tatsächlich messbar von einer anderen Person. Das ist ja bei Einfrieren nicht der Fall, dort ist die Zeitreise eher subjektiv.