Ist Schwarzarbeit etwas Schlechtes?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Schwarzarbeit ist schlecht 70%
Schwarzarbeit ist nicht schlecht, aber auch nicht gut 22%
Schwarzarbeit ist (sogar) gut 9%

7 Antworten

Ich finde, jeder, der schwarz arbeitet, macht alles richtig. Überall muss man dem Staat Geld abdrücken. Löhne sind teils sehr mager, Verpflegung, sprit, etc. werden immer teurer. Gute Alternative zum Überleben eben, diese Schwarzarbeit

Schwarzarbeit ist nicht schlecht, aber auch nicht gut

Ich bin ausdrücklich gegen organisierte Schwarzarbeit in großem Stil, die Menschen ausbeutet und große Summen Steuern hinterzieht, etwa auf dem Bau.

Aber wenn es wirklich nur Kleinigkeiten sind, z.B. einer alten Dame einmal die Woche den Einkauf zu erledigen oder mal den Rasen zu mähen und dafür ein bisschen Taschengeld zu bekommen, finde ich es nicht schlimm.


NeonSchaf 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:01

Warum wird größere Schwarzarbeit auf einmal schlimm?

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Katze446  08.06.2023, 16:21
@NeonSchaf

Weil es gezielte Ausbeutung von Menschen ist, oft unter schlechten Arbeitsbedingungen.

Wenn ich der 80-jährigen Oma den Einkauf erledige, beutet die mich damit weder aus noch sind das schlechte Arbeitsbedingungen. Wenn ich dem Kind meiner Freundin Nachhilfe gebe, um ihm zu helfen und sie gibt mir wegen des Zeitaufwands 10 Euro dafür, hat sie mich auch nicht ausgebeutet oder ich hatte schlechte Arbeitsbedingungen.

Man könnte es auch als Nachbarschaftshilfe bezeichnen. Und die 10 oder 20 Euro als Anerkennung für die Hilfe.

Ja, hätte man auch Blumen für 10 Euro schenken können als Dankeschön, aber wenn die helfende Person lieber ein Eis essen oder ins Kino geht, kann sie das mit den 10 Euro tun.

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Schwarzarbeit ist schlecht

Wir leben in einem Sozialstaat. Da sollten wir auch so sozial sein, unseren Beitrag zu leisten.

Ganz abgesehen davon haben Arbeitsverträge gabz klar ihre Vorteile, sonst gäbe es sie ja nicht. Hat man schwarz gearbeitet und der Arbeitgeber schuldet einem einen Haufen Geld - was macht man dann? Bei einem ordentlichen Dienstverhältnis hat man was in der Hand...

Was auch nicht zu vernachlässigen ist: Versicherungstechnisch kann/wird es da Probleme geben, wenn man sich beispielsweise bei der Arbeit verletzt. Auch wird einem diese Arbeit nicht für die Pension angerechnet...

Was nicht heißen soll, dass man nicht doch schon mal schwarz gearbeitet hat bzw. in irgendeiner Form daran beteiligt war. Allgemein muss man aber sagen, dass es die Schwarzarbeit haufenweise (potentielle) Nachteile mit sich bringt.


NeonSchaf 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 20:10

Ein Schwarzarbeiter muss ja nicht zwingend den Sozialstaat wollen. Jene, die den Sozialstaat verachten und verschmähen und ablehnen, warum sollten sie einen Beitrag zu Etwas leisten, was sie sowieso entbehren? Er lebt nicht „im“ Sozialstaat, deswegen arbeitet er ja schwarz.

Außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass Verträge auf dem Schwarzmarkt nicht eingehalten würden. Immerhin gelten da die Regeln des freien Marktes: Nicht mit Betrügern handeln.

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Schwarzarbeit ist nicht schlecht, aber auch nicht gut

Ich sehe es als moralische Grauzone an. Wenn man wirklich das Geld braucht, weil man im normalen Job wenig bekommt und man dazuverdienen möchte oder vllt auch muss, um grundlegende Kosten wie Miete, Nahrung o.ä. tragen zu können, dann kann ich es irgendwo noch verstehen. Vor allem, weil in normalen Jobs sehr viele Steuern abgezogen werden.

Im Grunde genommen bleibt es jedem selbst überlassen. Ich würds nicht machen.

Woher ich das weiß:Hobby – Mich interessieren Gesellschaftsthemen und Diskussionen

archibaldesel  06.06.2023, 19:59

Die vielen Steuern werden abgezogen, um dem Schwarzarbeiter zusätzlich Hartz IV zu bezahlen.

An Steuern bereichert sich niemand, das Geld, das wir alle brauchen.

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NeonSchaf 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 20:31
@archibaldesel

Zu suggerieren, dass ein Schwarzarbeiter automatisch auch Sozialhilfe beziehe, finde ich für dich ziemlich fragwürdig.

An Steuern bereichert sich niemand, das Geld, das wir alle brauchen.

Er nicht, denn er arbeitet ja für sein Geld! Allerdings bin ich trotzdem erstaunt, dass du die ganzen Konzernsubventionen, Politikergehälter und Vollzeit-Amtsbürokraten nicht als steuerliche Bereicherung ansiehst.

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Katze446  06.06.2023, 21:33
@archibaldesel

Mein Opa war Fliesenleger und hat niemals Sozialleistungen bezogen. Der hatte in den 60ern Frau und 3 Kinder und das Geld hat nicht gereicht, also war er am Wochenende schwarz arbeiten.

Viele andere Handwerker damals auch.

Das haben die aber nicht aus Spaß gemacht, sondern aus der Not heraus. Und nein, die haben keine Sozialleistungen bekommen. Ihr ganzes Leben lang nicht.

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Schwarzarbeit ist schlecht

Na klar ist Schwarzarbeit schlecht. Und zwar gleich dreifach.

Für den Schwarzarbeiter, denn er erwirbt weder Ansprüche auf Arbeitslosengeld noch Rente. In der Corona-Zeit gab es für bestimmte Unternehmen und Berufe Ausgleichszahlungen - auch hier natürlich nur für den legalen Verdienst.

Für den Auftraggeber. Der spart zwar auf den ersten Blick Geld, hat aber keinerlei Ansprüche, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte.

Für den Staat: auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, aber der Staat braucht Geld, um seine Aufgaben zu erfüllen. Ich habe keine Lust auf ein Land mit einem zahlungsunfähigen Staat.


NeonSchaf 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 20:25

Was, wenn der Schwarzarbeiter selbst gar keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld und Rente hat, sondern nur die vollen Früchte seiner Arbeit behalten will?

Was, wenn der Auftragsgeber, sich lediglich nicht an Reglementierungen und Bürokratie zerbrechen möchte?
Wenn du Rechenschaft gegenüber einem Vertrag als würdig erachtest, warum glaubst du dann, dass ein Auftraggeber sich nicht versichern wollte oder im Falle des Betrugs ein Schiedsgericht anheuern wollte?

Was, wenn das, was dem Staat guttut, nicht automatisch dir nützt, noch dem du gewogen bist?
Was, wenn ein zahlungsunfähiger Staat wünschenswert wäre?

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spelman  06.06.2023, 20:30
@NeonSchaf

Der Schwarzarbeiter wird rumjammern, wenn es denn soweit ist, dass er Leistungen braucht.

Ebenso der Auftraggeber. Hab ich oft genug erlebt. Erst "ohne Rechnung" arbeiten lassen, und dann jammern, wenn etwas nicht paßt.

Ein zahlungsunfähiger Staat ist in meiner Sicht nie wünschenswert. Ich bin kein Freund von Anarchie.

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NeonSchaf 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 20:43
@spelman

Denkst du nicht, dass es Menschen gibt, die sich nicht sofort von den Gaben des Staates korrumpieren lassen, und dazu stehen, wenn ihre eigenen Früchte ihrer Arbeit dazu nicht (ordentlich) ausreichten?

Nicht solche Leute, mag es auch geben, welche sich aber, wie du schon sagtest, die Finger verbrennen und danach sich selbst aus dem Schwarzmarkt hinaustreiben.

Wenn du kein Freund von Anarchie bist, kann ich das verstehen und respektiere das auch. Aber gibt es eine Begründung dafür, jemanden anderen in sein System, seine Ordnung hineinzuzwingen?

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spelman  06.06.2023, 20:55
@NeonSchaf

"Aber gibt es eine Begründung dafür, jemanden anderen in sein System, seine Ordnung hineinzuzwingen?" - wenn dieser "jemand" ansonsten das soziale System korrumpiert und von anderen schmarotzt: ja. Schwarzarbeiter sind Schmarotzer, da sie ja all die schönen Leistungen des Staates dennoch nutzen. Das geht bei Straßen und Schulen los und endet nicht bei Polizei, Feuerwehr oder beispielsweise Kindergeld.

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NeonSchaf 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:10
@spelman

Aber jene werden sie bezahlen sobald sie diese brauchen und der Staat ihnen die nicht mehr zu Verfügung stellt.

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